Hamburg setzt auf Kooperation mit Berlin

Hamburg und Schleswig-Holstein wollen bei der nächsten Berliner Reisemesse ITB ihre Stände stärker miteinander verbinden. Auch die positive Entwicklung des Tourismus in der Hauptstadt sei für Hamburg von Bedeutung. «Mit Berlin geht es mehr um Kooperation als um Konkurrenz», sagte Albedyll in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Großflughafen Berlin Brandenburg International werde die Anbindung Norddeutschlands an Interkontinentalflüge hoffentlich verbessern.

Die schnelle ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin lasse beide Städte von den Stärken des Nachbarn profitieren. In der Hansestadt sind das zum Beispiel die sehr gute Einbindung in das europäische Flug-Streckennetz und der boomende Kreuzfahrtmarkt, in Berlin sind es die größere Bekanntheit und die Anziehungskraft im internationalen Markt. «Wir gehen gemeinsam mit den norddeutschen Bundesländern in die Außenwerbung», sagte Albedyll.

Nach Einschätzung von Branchenexperten habe Hamburg die Chance, der bedeutendste Kreuzfahrthafen in Nordeuropa zu werden - dem wichtigsten Fahrtgebiet weltweit. Früher sei die lange Elbpassage als Hindernis für Hamburg gesehen worden, sagte Albedyll. Heute gelte sie als Attraktion. «Der erste Besuch der "Queen Mary 2" hat die Begeisterung ausgelöst.» Mit dem zweiten Kreuzfahrtterminal in Altona soll sich die Zahl der Anläufe in der Hansestadt weiter deutlich erhöhen. Wichtig sei, dass Hamburg nicht nur Tagesetappe, sondern Start- und Zielpunkt von Kreuzfahrten ist. «Das bringt zusätzliche Übernachtungen.»

Albedyll wünscht sich, dass alle norddeutschen Tourismusziele an einem Strang ziehen, um gegen den gemeinsamen strukturellen Nachteil anzuarbeiten. Im Ausland werde Deutschland in der Wahrnehmung oft mit Süddeutschland gleichgesetzt. München, Oktoberfest, Schwarzwald und Alpen seien in den USA und Asien, aber selbst in vielen europäischen Ländern, bekannter als Hamburg, Lübeck oder die Ostseeküste. (Sönke Möhl, dpa)