Henssler hinter Gittern Polizeigewerkschaft kritisiert Gefängnis-Kochshow

Was in der Sendung aus einem Bremer Gefängnis zu sehen sei, habe mit Resozialisierung nichts zu tun, sagte Wendt "Handelsblatt Online". "Das ist obszöner Klamauk, bei dem die Gefühle von Opfern und ihren Angehörigen mit Füßen getreten werden." Der Kölner Privatsender wehrte sich gegen die Kritik: Die Gefangenen und ihre Taten würden nicht glorifiziert, es werde nichts beschönigt.

Wendt warf dem Bremer Justizsenator Martin Günthner (SPD) vor, die Sendung ermöglicht zu haben, an der ein verurteilter Mörder mitwirkt. Unter anderem nimmt einer der Haupttäter eines Raubüberfalls auf ein Restaurant in Sittensen mit sieben Toten im Jahr 2007 teil. In der ersten Folge trat dieser Täter allerdings nicht aktiv in Erscheinung.

Der TV-Koch Steffen Henssler (41) bereitet in den Sendungen mit Strafgefangenen im Bremer Gefängnis Essen zu. Die nächste Folge ist an diesem Montag zu sehen. "Es wird höchste Zeit, dass die Justizminister der Länder sich auf ethische Mindeststandards für den Strafvollzug verständigen, sonst erleben wir demnächst "Deutschland sucht den Super-Verbrecher", "Germanys next Top-Ganove" oder andere Tiefpunkte von Justizgebaren", meinte Wendt. dpa