HoppeBräu Erfolgreich, trotz Krise

Weshalb die junge Brauerei im Tegernseer Tal - trotz der Krise über die viele Brauereien derzeit klagen – so erfolgreich funktioniert, liegt an einem einstigen Nachteil, der sich in Zeiten der Pandemie, zum Vorteil erwiesen hat. Anfangs war es für Markus Hoppe ziemlich schwierig sein handgemachtes Bier in Gaststätten zu vermarkten, da diese meist einen festen Vertrag mit Großbrauereien hatten, die teilweise die Räume, die Einrichtung bis hin zu Gläsern und Sonnenschirmen bereitstellten. Das war für die kleine Brauerei Hoppe zu kostenintensiv, deshalb konzentrierten Sie sich von Anfang an auf den Vertrieb in Getränkemärkten,  im Einzel- und Lebensmittelhandel u. a. Edeka und Rewe. Derzeit ist das ihr größter Vorteil, denn in der Gastronomie läuft  – allseits bekannt – seit Monaten nichts und auch die beliebten Volksfeste fallen Corvid  zum Opfer. Zu Hause aber gönnt man sich gerne, und mehr als sonst, ein gutes Bierchen.

Natürlich freut sich auch Familie Hoppe darauf, wenn die Gaststätten endlich wieder öffnen dürfen, um in ihrer gemütlichen «Zapferei» , wie das dazugehörende Brauereiwirthaus heißt,  endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen.

Die Geschichte der Hoppe Brauerei ist jung und begann 2010 mit ersten Brauversuchen in der elterlichen Garage. Nach dem Markus sein Abitur in der Tasche hatte war er unentschlossen was er studieren sollte und machte daher erst einmal eine Praktikum in einer Brauerei. Dort entdeckte er die Faszination des Bierbrauens und die Vielfältigkeit der Aufgaben eines Brauers. Nach der Ausbildung ging er nach  Mauritius zur Flying Dodo Brewing Company, die erste Gasthausbrauerei in der Geschichte von Mauritius. «Ein aufregendes und lehrreiches Erlebnis, aber nach 14 Monaten wuchs die Sehnsucht nach der Heimat» erzählt Markus Hoppe und fährt fort «deshalb kehrte ich zurück, machte die Prüfung zum Braumeister, war festangestellt  und braute nebenbei meine individuellen Biere als «Kuckucksbrauer» in Brauereien, die noch Kapazität übrig hatten.»

Diese Doppelbelastung wurde ihm allmählich zu viel und so entschied er sich seinen Traum von einer eigenen Brauerei zu erfüllen. Im Winter 2018 war es so weit. Die Brauerei ist ein technisches Meisterwerk, lichtdurchflutetet, mit einer Holzdecke und einem schier frei schwebenden Büro, von dem Markus Hoppe alles unter Kontrolle hat.

Was ist nun das Besondere an den Hoppe-Bieren, die in kurzer Zeit über Bayern hinaus in ganz Deutschland, aber auch in den in den Niederlanden, Frankreich, Schweiz, Österreich und Italien erhältlich sind?

Zweifellos ist es zu allererst die hohe Qualität der Rohstoffen. Gerste und Malz werden direkt von den Landwirten aus der Region bezogen, der Hopfen kommt von Hopfenbauern seines Vertrauens aus Hallertau. Daneben spielt selbstverständlich die innovative Herstellungsweise und ganz besonders die lange Zeit die er den Bieren zum Reifen lässt eine wichtige Rolle.  Nicht zuletzt aber hat ein ausgeklügeltes Marketingkonzept, bei dem ihn  seine Ehefrau Christina engagiert unterstützt, einen hohen Anteil am Erfolg der Brauerei. 

Die 14 verschiedenen Biertypen die im oberbayerischen Waakirchen gebraut werden sind in drei Linien unterteilt: Wuid, Klassik und Spezial.

Traditioneller bayerischer Klassiker ist natürlich das Helle, das 6 Wochen im Tank liegt, bevor es in Flaschen gefüllt wird. Dem Bockbier gönnt er sogar 90 Tage Ruhezeit. Für ihn ist es die lange, kalte Verweildauer in den Tanks, die seinen Bieren diese ausgewogene Harmonie verleihen.  Beim beliebten Weißbier, das aus 60 % Weizenmalz besteht, achtet Markus Hoppe beim Maischen und bei der Gärung akribisch darauf dass sich die gewünschten typischen Banane- und Nelkenaromen im Bier entwickeln.

Bei den «Wuid-Bieren», die« Voglewuid», «Wuida Hund», «Wuide Hehna», «Wuidsau» und «Fuchsteufelswuid» heißen, verleiht das sogenannte Hopfenstopfen den Bieren den klaren,  frisch-fruchtigen Geschmack. Dieser Biertyp ist vor allem in Frankreich und Italien überaus beliebt, während man in Bayern die  Klassik-Linie bevorzugt. Die  Special-Biere ändern sich von Jahr zu Jahr und spiegeln seine Experimentierfreude und weltoffene Neugierde wider. So ist zum Beispiel das «Daubern Sour», das in Dosen abgefüllt wird, ein spannendes Genusserlebnis. Das Bier, das nach dem Bayerischen Reinheitsgebot hergestellt wird, reift lange auf pürierten Blaubeeren bevor es den Gaumen erfreut. Ein Biererlebnis der besonderen Art ist das «Edelbier Slyrs Imperial Stout», das nach 6 Wochen im Tank weitere  4 Monate in Slyrs Whiskyfässer reift, um Aromen zu entwickeln, die an Dörrobst und Rauch erinnern.

Wer im Tegernseer Tal lebt oder dort Urlaub macht darf nicht versäumen in der gemütlichen Gaststube der «Zapferei» oder im dazugehörenden Biergarten die Biere, begleitet von regionalen Schmankerl oder witzigen Burgern, Sandwiches oder Co., mit Blick auf den Rechelkopf und die Benediktenwand, genießen.

Mehr Info über die Biersorten, wo man sie kaufen kann und die «Zapferei» findet man auf der ansprechenden Website

www.hoppebraeu.de

 

Eure Monika Kellermann