Hotel Benen-Diken-Hof auf Sylt Zu Besuch bei Christian Portée

 

Wenn man an die Sylter Spitzengastronomie denkt, fallen einem Namen wie Johannes King und Holger Bodendorf ein. Insgesamt zieren drei Mal zwei und drei Mal ein Michelin-Stern die Insel. Doch zumindest geografisch betrachtet liegt Sylts erste Adresse in Keitum. Immerhin ist es einer der ersten Orte, wenn man über den Damm auf die Insel kommt. Es lohnt also gleich auszusteigen.

Hotel Benen-Diken-Hof auf Sylt | Zu Besuch bei Christian Portée

Seit 2007 steht Christian Portée in der Küche des Romantik Hotels Benen-Diken-Hof. Zwischen den Deichen, so die Bedeutung, ist sein Anspruch vor allem einer: Regional. "Wir beziehen fast unsere gesamte Ware aus der näheren Umgebung", erzählt er. Fisch aus der Nordsee, Fleisch von den Weiden Schleswig-Holsteins, Käse von der Backensholzer Hofkäserei nur einige Kilometer entfernt auf dem Festland.

Hotel Benen-Diken-Hof auf Sylt | Zu Besuch bei Christian Portée

Hotel Benen-Diken-Hof auf Sylt | Zu Besuch bei Christian PortéeSo ist der Käsewagen zwar nicht ganz so üppig gefüllt wie in manch anderem Restaurant, dafür aber mit durchaus interessanten Geschmacksnuancen. Feinheimisch ist das Wort welches Portée für sein Restaurant Kökken zur Maxime gemacht hat. Das schätzt etwa auch Handball-Weltmeister-Trainer Heiner Brand. An diesem Abend schätze er dann auch noch einige Zeit, nachdem er das Menü von Portée genossen hatte, die gemütliche Bar, was dann zur Geschichtsstunde geriet.

Hotelchef und Eigentümer Claas-Erik Johannsen stand selbst hinterm Tresen und zog mit seinen Gästen durch die Historie. Bereits beim Essen hatte er seine Großmutter vorgestellt. Oma Frieda - geboren 1910. Also im stolzen Alter von 105 und damit Sylts ältester Einwohnerin. Sie und Ihr Mann hatten den Hof, der 1841 als Haus eines Kapitäns gebaut wurde 1949 gekauft. Nach und nach wurde aus dem Bauernhof ein Hotel, welches man heute sicherlich zu den besten der Insel zählen kann.

Ein bisschen Abseits des lauten Sylts, ein wenig mehr romantisch, vielleicht ein wenig stilvoller als andernorts. Mit allem was man erwartet. Individuelle Zimmer, Spa und gemütliche Terrassen. "Wir wohnen ja hier in einem Haus des Hofes", erzählt Johannsen. So sei es doch naheliegend, auch das Hotel ein bisschen wie die eigene Wohnung zu gestalten. Man spürt den Charme. Dem ist übrigens auch schon des öfteren Herman van Veen erliegen. So sehr dass er gleich Konzerte im Haus gab.

Übrigens ist nicht nur die Küchenkunst von Christian Portée regional ausgerichtet. Auch Restaurantleiter und Sommelier Thomas Borggraefe kann bei der Auswahl des Weines regional punkten. Zehn Minuten Fussweg entfernt liegt neben der Keitumer Kirche auf 55 Grad nördlicher Breite Deutschlands nördlichstes Weinanbaugebiet. Solaris und Rivaner werden kultiviert und ein paar Flaschen landen auch im Benen-Diken-Hof.

Wer weiß, vielleicht folgt ja auch ein Michelin-Tester dem Rat und steigt gleich vorn auf der Insel aus. "Ich würde lügen wenn ich nicht auch von einem Stern träumen würde", lacht Portée. www.benen-diken-hof.de

Bin dann mal wieder unterwegs