Hotel Schloss Hubertushöhe mit neuem Besitzer

Das Schloss Hubertushöhe hat einen neuen Besitzer. Der bisherige Eigentümer, die südafrikanische Louis Gruppe, hat das Anwesen am 11. Juni an die Zweibrüder Kunst & Kultur und Industrieholding verkauft.

Zweibrüder, das sind die Zwillinge Harald und Rainer Opolka. Die beiden Brüder haben vor 13 Jahren eine LED Firma in einer Garage gegründet, halten über 200 Patente und sind mit inzwischen 50 Millionen produzierten Taschenlampen zum Weltmarktführer von LED Taschenlampen avanciert. Vor einem Jahr haben sie einen Teil ihrer Firmenanteile verkauft und ihre Holding nach Wendisch Rietz verlegt.

Die Zwillinge planen auf dem Gelände des Schlosses einen Park der Literatur. Sie wollen dort über Tafeln, Kunstwerken, Skulpturen und Audio in prägnanter Form, Dichter und Dichtung vermitteln. Der Schwerpunkt soll auf Goethe, Heine und Brecht liegen, insgesamt stellt der Park etwa 50 Dichter vor.

Er soll öffentlich sein, Eintrittsgelder werden nicht erhoben. Zudem planen die Zweibrüder eine Bühne, kleine Liedermacher-Festivals, Kinder-Kulturfeste, die Zusammenarbeit mit den Schulen in Storkow und Umgebung sowie einen jährlichen Kultur-Preis unter dem Thema "Schreiben gegen Hass und Gewalt".

Der Literaturpark Schloss Hubertushöhe Storkow soll "kein angestaubter Deutschunterricht für Literaturexperten sein, sondern ein offener Ort, der die Menschen für einen kurzen Moment aus den Fängen der überdrehten und durchkommerzialisierten Zeit entführt und nachdenklich stimmt", sagte Rainer Opolka.

Hotel, Restaurant und Landschaftspark sollen im nächsten Jahr wieder öffnen, geplant sind zudem Neu- und Umbauten, so dass das Gesamtprojekt in etwa zwei bis drei Jahren fertig gestellt sein kann. Ab Frühjahr 2013 sollen auch wieder Hochzeiten im Schloss stattfinden können. Auch sollen die Fähren wieder anlegen - "Fahrradfahrer sind willkommen und begrüßt werden alle, die einfach nur bummeln oder einen Kaffee trinken möchten", sagte Opolka.

Die beiden Brüder, die auf ihrem Stammsitz in Solingen eine Piratenflagge hissen, haben keine Erfahrung im Restaurations- und Hotelgeschäft, aber offensichtlich frischen Mut und eine humane Idee. "Ich denke, die Kulturpiraten sind auf Kurs. Wir werden versuchen, eine Alternative zu seichtem Amüsement und zur eintönigen Wellness- und Spa-Kultur aufzubauen", sagte Rainer Opolka den GOURMETWELTEN.

Also ein Spa fürs Denken, ein Wellnessort für die Vernunft, ein Ort intellektueller Magie. Ob das gelingt? Dazu Opolka: "Shakespeare lässt in Macbeth die Hexen sagen: Es wird sich zeigen."

Wenn es nach den Zwillingen geht, soll die Hubertushöhe das erste europäische Schloss seit 300 Jahren sein, auf dessen Turm wieder eine Piratenflagge weht.

Auf Vorschlag der Bürgermeisterin von Storkow, Cornelia Schulze-Ludwig, wollen die "Zweibrüder" das Schloss und Park bereits in diesem Jahr zum Radscharmützel und einigen anderen Events öffnen und es soll auch einen Tag der offenen Tür geben.