IHK kritisiert Berliner Ekelliste der Restaurants

Die Veröffentlichung der Kontrollergebnisse von Hygieneuntersuchungen in Gaststätten sei für den Verbraucher nicht nachvollziehbar. «Nur auf den ersten Blick erscheint diese Internetseite transparent. Bei genauer Betrachtung hingegen zeigt sie jedoch wesentliche Mängel und setzt auf Effekthascherei», erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter.

Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit wies die Kritik zurück. Nutzer hätten sich noch nicht beschwert. Bisher sind 36 Gaststätten gelistet.

Das neue Berliner Modell arbeitet mit einem Punkte-System von 0 bis 80. Je mehr Minuspunkte es gibt, desto schlechter ist es um die Hygiene in einem Lokal bestellt. Dem Leser werde nur vorgegaukelt, mit dem Punktestand und der erteilten Note ausreichende Informationen zu erhalten, um sich für oder gegen einen Gastronomiebetrieb zu entscheiden, kritisierte die IHK. Es sei nicht erkennbar, wie es zur konkreten Punktevergabe kam.

«Die Datenbank ist ein Schritt zu mehr Transparenz», betonte dagegen Verwaltungssprecherin Marie-Luise Dittmar. Es sei klar beschrieben, was in den Gaststätten kontrolliert werde. Berlin habe Neuland betreten und sei bundesweit Vorreiter. Man werde Erfahrungen sammeln. «Vielleicht sieht die Liste in zwei Jahren ja anders aus.»

Zuvor hatte der Bezirk Pankow mit seiner sogenannten Ekelliste Schlagzeilen gemacht. Dort veröffentlichten die Tester zum Teil katastrophale Bilder aus Restaurantküchen. Der Bezirk beteiligt sich jetzt am neuen Bewertungsmodell. dpa