Immer weniger Weingüter in Deutschland

Die deutschen Weinberge werden von immer weniger Weingütern bewirtschaftet. Obwohl die Gesamtfläche gleichblieb, schrumpfte die Zahl der Weinbaubetriebe von 1999 bis 2009 um fast ein Drittel auf rund 48 000, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilte.

Der Strukturwandel war besonders im Rheingau, am Mittelrhein, an der Mosel, in der Pfalz und in Rheinhessen spürbar. Dort sank die Zahl der Betriebe in diesem Zeitraum um jeweils rund 40 Prozent. Von der Konzentration waren fast ausschließlich Weingüter betroffen, die weniger als fünf Hektar Rebfläche bewirtschafteten.

Die Zahl der größeren Betriebe stieg dagegen um 1,5 Prozent. Das DWI beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im vorausgegangenen Zehn-Jahres-Vergleichszeitraum sei die Konzentration im Weinbau nur halb so groß gewesen, teilte das DWI mit. «Wir erleben in den letzten Jahren einen enormen Konzentrationsprozess in der Weinbrache, der durch den Generationswechsel noch forciert wird.

Erfolgreiche Weinbaubetriebe mit jungen, hoch qualifizierten Betriebsnachfolgern übernehmen dankbar aufgegebene Flächen», erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.

Im Rheingau verringerte sich die Zahl der Weinbaubetriebe um 570 auf noch 814 im Jahr 2009. Diese bewirtschaften insgesamt 3062 Hektar im Land. Auch im Weinbaugebiet Hessische Bergstraße kümmern sich derzeit erheblich weniger Betriebe um die Rebfläche von insgesamt 427 Hektar. In den vergangenen zehn Jahren ging ihre Zahl von 703 um 35 Prozent auf 454 zurück. dpa