Der Mann hat quasi schon alles gesehen und fast alles gemacht: Constantin Peyfuss, Mitbegründer des digitalen Cityguides Unlike. Als Art- und Creative Director ständig mit neuen Projekten unterwegs, betreibt er mit einer Vespa Ape außerdem den Minisuper Pop-Up-Store-on-wheels.
Was gibt es Neues in Berlin?
MDC Cosmetic hat gerade eröffnet - ein neuer Beauty-Store von Melanie dal Canton in der Knaackstraße, der unter anderem Produkte von Saint Charles führt. Außerdem präsentiert seit August Selim Varol von Toykio seine Art & Toys Collection im me Collectors Room Berlin (Auguststraße 68). Eine großartige Ausstellung mit unfassbaren Mengen an Street-Art- Collectors-Figuren, die bis 14. Oktober verlängert wurde.
Sie gehen gerne gemütlich auswärts frühstücken, wo in Berlin hängt man morgens am besten ab?
Wenn es noch zeitig ist, gehe ich gerne ins Soho House auf die Dachterrasse (Torstraße 1), die beste Aussicht über Berlin und akzeptables englisches Frühstück. Das La Gloria (Donaustraße 1) serviert das beste Mexican Breakfast, frischgepresste Gemüse- und Fruchtsäfte, ist ein Family-Run Business, klein und cosy. In Westberlin mag ich das Giro in Charlottenburg (Knesebeckstraße 5), es wird vom Künstler und Maître des Grill Royal, Igor Pasch, gemeinsam mit Ralf Weber betrieben und ist der beste Spot für People-Watching. Es gibt hervorragenden Kaffee - mein Tipp ist der Flat White - Miniaturwurstsemmeln und Mittagssnacks. Das Interior ist wie eine Galerie, mit regelmäßig wechselnden Kunstwerken.
Das waren doch sicher noch nicht alle Berliner Frühstücktipps?
In Kreuzberg gehe ich ins East London, dort gibt es nicht nur gutes englisches Frühstück, sondern auch andere englische Spezialitäten wie zb. den Beef Pie. Die Einrichtung ist Vintage und in grau-weiß Tönen gehalten. Wenn man von drinnen auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Warteschlange sieht, braucht man sich übrigens nicht zu wundern: Das ist die Kundenschlange vor dem populären Mustafas Gemüse Kebap (Mehringdamm 32). East London, Mehringdamm 33, 10961 Berlin
Wenn wir schon beim Essen in Berlin sind, wo geht's mittags oder abends hin?
Mein Favorit ist das Volta, ein Pavillon aus den 70er Jahren mit modernem Interieur. Dort esse ich den rote Beete Salat, angerichtet auf einer schwarzen Graphitplatte, mit gerösteten Brotkrumen als Erde und der Wasserkresse als Wiese. Außerdem gibt es die exotische Currywurst, die eigentlich ein Curry in Wurstform ist. Ebenfalls empfehlenswert ist die Mozzarella Bar (Auguststraße 34) mit ihrer Auswahl an Büffelmozzarellas. Volta, Brunnenstraße 73, Berlin
Und wo gibt's die besten Burger in Berlin?
Beim Burgermeister, einem umgebauten Pissoir unter der U-Bahn Brücke. Es liegt direkt neben den Kreuzberger Clubs und daher an einer für die Kreuzberger Szene strategischen Ecke. Die Barbecue Sauce ist exzellent, die Bacon and Cheese Fries auch. In Westberlin mag ich den Windburger (Windscheidstraße 26), dort ist alles bio, seine Spezialität sind die Miniburger. Burgermeister, Oberbaumstraße 8, 10997 Berlin
Neben dem Essen lieben Sie das Wasser und machen gerade ambitioniert den Motorbootführerschein. Was sind die besten Escapes im Umland von Berlin?
Ich empfehle die Große Spreerundfahrt rund um Berlin. Die dauert mehrere Stunden und ist perfekt zum Arbeiten. Man sieht im Vorbeischwimmen die komplette Stadt von außen, das hat auch bei Schlechtwetter unter Deck Charme. Am Tegeler See, der direkt an der Einflugschneise liegt, borge ich mir ein Boot aus und beobachte von dort die tieffliegenden Flugzeuge neben der Autobahn und dem Intercity auf der Brücke - eine wirklich ultra-urbane Optik. Die Wasserqualität ist sehr gut, klares Wasser, Seerosen, Natur pur - ein Mikrourlaub. Bei Mr Renson's Boating Academy mache ich übrigens gerade den Motorbootführerschein, um bald auf Berlins Wasserstraßen herumzucruisen. Und zu guter letzt: Bei Schiffskontor auf der Halbinsel Stralau (Am Speicher 7) kann man alte, restaurierte Schiffe ausborgen. Mr Rensen's Boating Academy, Münzstraße 23, 10178 Berlin
Und ein Berliner Escape ohne Wasser?
Das Dong Xuang Center in Lichtenberg: authentische, asiatische Schnellküche und acht Fußballfelder-große Hallen mit asiatischen Großhändlern zum Shoppen.
(Text: Nina Glatzel)