Italienischer Lebensstil seit 1902 Die Sektkellerei Ferrari

Die Erfolgsgeschichte begann mit Giulio Ferrari, der 1879 das Licht der Welt erblickte. Nach seinem Studium an der Landwirtschaftsschule San Michele all´Adige ging der junge Giulio nach Frankreich um am legendären Weinbauinstitut in Montpellier sein Wissen zu vertiefen. Ganz besonders interessierte ihn wie man Weine mit einer natürlichen Flaschengärung - also Champagner - erzeugt. Als er Ende des 19. Jahrhunderts in seine Heimat zurückkehrte, hatte er einige Chardonnay-Rebstöcke mit im Gepäck, die er auf seinem Weinberg anpflanzte.

Prickelnder, italienischer Lebensstil seit 1902 | Die Sektkellerei Ferrari

Nach Jahren harter Arbeit und viel Ehrgeiz präsentierte er 1902 in seinem Familienpalais in der Altstadt von Trento seinen ersten Spumante Ferrari. Giulio Ferrari war von Anfang an zutiefst überzeugt, dass die Bodenbeschaffenheit und das Klima in seiner Heimat bestens geeignet sind um Flaschengärsekte, wie in der Champagne, zu erzeugen.

Da Signor Ferrari keine Kinder hatte, suchte er einen Käufer für sein Weingut, der seine Idee - hochwertige Spumante und die Marke Ferrari - in seinem Sinne weiterführte. Aus den vielen Bewerbern entschied er sich für Bruno Lunelli, einen Weinhändler in Trento mit Leidenschaft und Unternehmergeschick ohne jemals den hohen Anspruch an Qualität aus den Augen zu verlieren. Giulio Ferrari hat die richtige Entscheidung getroffen!

Die Söhne von Bruno Lunelli Gino, Franco und Mauro machten Spumante Ferrari zur Nummer 1 in Italien und heute sorgen deren Kinder Matteo, Camilla, Marcello und Alessandro dafür, dass Giulio Ferraris Traum exzellenter Flaschengärsekte, die sich mit Champagner messen können, aufrecht zu erhalten.

Prickelnder, italienischer Lebensstil seit 1902 | Die Sektkellerei Ferrari

Anlässlich der Auszeichnung des Gambero Rosso die Kellerei Ferrari zum "Weingut des Jahres 2019 " zu ernennen, lud Familie Lunelli in den Bayerischen Hof in München ein, um dies gebührend bei einem "aperitivo italiano" zu feiern.
Vorab aber bot Matteo Lunelli, gemeinsam mit Marco Sabellico vom Gambero Rosso und Stefan Metzner, Sommelier und WSET Weinakademiker, eine beeindruckende Master Class von Ferrari Trento DOC.

Neben den aus einer sorgfältigen Selektion von Chardonnay Trauben gekelterten Ferrari Perlé der Jahrgänge 2011 und 2007 war der Ferrari Perlé Cuvée Zero 11 eine spannende Entdeckung. Es ist nämlich kein, wie es derzeit im Stiefelland Mode ist, Spumante metodo classico ohne Dosage. Das Weingut Ferrari hat sich für diesen Ferrari Perlé etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Es ist ein Chardonnay-Cuvée aus den Weinjahrgängen 2004, 2006, 2008 und 2010, dass 2011 zu einem Cuvée ohne Dosage vereint wurde.

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Es entstand ein strukturierter Schaumwein, weich und harmonisch mit einer verblüffenden Saftigkeit und einem enormen, sehr elegantem Finale. Der erste Flaschengärsekt, bei dem neben dem Namen Ferrari auch Riserva Lunelli auf dem Etikett steht ist ein außergewöhnlicher Jahrgangsspumante. Wir verkosteten den Jahrgang 2009, der Dank seiner siebenjährigen Reifung im Holzfass über Üppigkeit und Komplexität verfügt.

Highlight für alle Teilnehmer war jedoch die Verkostung dreier Jahrgänge des berühmten Giulio Ferrari Riserva del Fondatore: 2007, 2000 und 1999. Spitzenprodukte, die sich mit den großen Jahrgangs-Champagnern absolut messen können. Es sind große Riserva - gleich welcher Jahrgang - die den Wettlauf mit der Zeit stets gewinnen.

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Es war Mauro Lunelli, der Önologe der Lunelli Familie, der 1972 den ersten Giulio Ferrari präsentierte, gewonnen aus sorgfältig selektionierten Chardonnay Trauben die auf einer Höhe von 600 Metern über Trento wachsen und nach der Vinifikation zehn Jahre auf eigenen Reinzuchthefen reifen. Seither ist Guilio Ferrari das unangefochtene Top-Flaggschiff der Kellerei Ferrari.

Die Überraschung des Abends war jedoch die Premiere des Giulio Ferrari Rosé Riserva del Fondatore - Ein Rosé voller Emotionen und eine grandiosen Widergabe eines Pinot Nero aus den Bergen. Es war in der Tat ein völlig anderer Rosé der die Verkoster zu Staunen brachte: Aromen von Wildrosen und Zitrusfrüchten vereint mit würzigen Aromen und mineralischen Noten die den feinen und reichhaltigen Bläschen entsprangen. Eine Riserva die dank der zehnjährigen Lagerung auf Reinzuchthefen eine unglaublich ausbalancierte Konzentration zeigt, dennoch aber Frische und einem schier unendlichem Finale.

In allen Spumante metodo classico (Flaschengärsekten) der Kellerei Ferrari spiegelt sich das kompromisslose Streben nach Exzellenz wider und ist daher auch unumstrittener Marktführer in Italien. Die Marke Ferrari wird in 50 Länder exportiert, wobei Japan, USA und Deutschland die wichtigsten Märkte sind.

Die traditionelle Trentiner Familie Lunelli die für den grandiosen Erfolg verantwortlich ist, betreibt neben den exquisiten Schaumweinen auch eine Grappa-Produktion mit dem Namen Segnana, produziert das erlesene Mineralwasser Surgiva und besitzt zwei weitere Weingüter in Umbrien und in der Toskana, sowie die Prosecco-Marke Bisol.

Eure Monika Kellermann