ITB Berlin zeigt den Hotelmarkt in Polen

Einer der wichtigsten Werbeträger des jungen Polen ist die EURO 2012, die das Land vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 in den Städten Warschau, Poznan, Gdansk und Wroclaw in Partnerschaft mit der Ukraine ausrichtet. Derzeit werden vier moderne Stadien für jeweils mehr als 40.000 Besucher sowie zahlreiche Trainingsanlagen für die Teams errichtet.

Das größte, das rot-weiße Nationalstadion in der Hauptstadt nahe Weichsel und Stadtzentrum, hat gerade im dritten Bauabschnitt seine Dachkonstruktion ähnlich der Allianz Arena in München erhalten. In nur 20 Minuten kann das wasserabweisende Glasfaserdach bewegt werden. Bauherr des nach eigenen Angaben modernsten Stadions der Welt, in dem das Eröffnungsspiel mit 55.000 Zuschauern angepfiffen wird, ist der Polnische Staat.

Im Vorfeld wird seit einigen Jahren überall im Land kräftig in die Infrastruktur investiert. Neue Straßen werden gebaut. Die beiden Ost-West-Autobahnen und große Teile der neuen Nord-Süd-Autobahn sollen bis zu den Spielen fertig werden. Viele neue Umgehungs- und Entlastungsstraßen entstehen - "endlich", sagt Adam Zaborowski, im Ministerium derzeit Koordinator und Berater des Sportministers für die EM, "die Verbesserung der Infrastruktur ist unsere größte Aufgabe."

Das findet auch Udo Schröder, Autoreisen-Chef der Rewe Touristik, der wie viele seiner Kollegen seit Jahren "ein entsprechend ausgearbeitetes Autobahnnetz" vermisst. Zaborowski geht das alles noch zu langsam. Er würde das Tempo gern verbessern. Ausgebaut sind teilweise schon die Schienenverbindungen. So fahren die Züge von Wroclaw bis zur deutschen Grenze oder von Warszawa nach Gdansk und Berlin künftig schneller. Viele Bahnhöfe und wichtige Flughäfen werden erneuert, ausgebaut und modernisiert.

Mit Blick auf die EM entstehen einige Hundert neue Hotels. Internationale Ketten wie auch polnische Privathoteliers bauen nicht nur in den vier Spielorten selbst, sondern auch in vielen anderen Regionen. Der Hotelbauboom wird die Zahl der Häuser landesweit von derzeit 1.800 bis zum Juni 2012 auf über 2.000 treiben. Die Hoteliers haben sich verpflichtet, die Preise stabil zu halten.

Polen erwartet laut EMKoordinator Zaborowski eine Million zusätzliche Besucher, vor allem Fans. "Über die Medien werden wir neun Milliarden Kontakte generieren", hat Zaborowski errechnet, "langfristig erhoffen wir einen jährlichen Zuwachs von zehn bis zwanzig Prozent."

Auch die Städte Polens gehören zu den Gewinnern. In Vorbereitung der EM wachsen mit der Flughafenkapazität auch die Flugverbindungen. Gdansk und Umgebung haben von der Verbesserung der Fluganbindung nach Deutschland profitiert. Angesagt ist derzeit Krakau. Die Stadt punktet mit Superlativen. 5.000 Baudenkmäler und zwei Millionen Kunstwerke locken Touristen. Der Hauptmarkt ist mit 200 mal 200 Metern nicht nur so groß wie vier Fußballfelder, sondern gilt als größter mittelalterlicher Platz in Europa.

Die Altstadt durchzieht das größte Netz gotischer Keller, das in Europa bekannt ist. Heute erleben die Keller als Restaurants und Bars eine Renaissance. Im neuen unterirdischen Museum unter dem Marktplatz lernen Besucher die ältesten Grundmauern der Stadt kennen.

Auf der ITB Berlin findet sich Polen an gewohnter Stelle in Halle 15, das Pressezentrum und der Polnische Club haben im Jahr der Partnerschaft ihren Standort in Halle 14.2. (9.-13. März 2011, 10-18 Uhr, Fachbesucher: 9.-13. März 2011, Fach- und Privatbesucher: 12.-13. März 2011, itb-berlin.de)

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