"Ich hatte hier vier grandiose Jahre - und mit dem Michelin Stern natürlich den größten Triumph, aber jetzt muss ich noch etwas erleben und neue Wege gehen" sagt die 29jähige, die vor zwei Jahren im Gourmetrestaurant des Schloss Loersfeld in Kerpen zur jüngsten Sterneköchin wurde.
Noch bis zum 31. Dezember 2018 verwöhnt sie die Gäste des Sternerestaurants im Westen von Köln, dann packt sie im wahrsten Sinn des Wortes die Koffer. Es geht nach Asien. Dort wird sie bei Kollegen kochen, aber auch auf die Suche nach original regionalen Küchen gehen. "Ich möchte auch Omas und Mamas finden und sehen ob ich dort ein bisschen mitkochen kann."
Eine Abkehr von der Sterneküche also? Nein, das hat die talentierte und ehrgeizige junge Küchenchefin ganz und gar nicht im Sinn. "Ich muss nur einfach mal neue Dinge sehen und erleben - und dann komme ich nach Köln zurück und starte wieder voll durch." Dort gibt es schon Gespräche für ein neues Projekt. Aber mehr möchte Julia Komp noch nicht verraten. Ihr Nachfolger auf Schloss Loersfeld wird ihr Souschef Paul Spiesberger.
Die in Overrath geborene Julia Komp hat in den vergangenen Jahren ihren ganz eigenen Küchenstil entwickelt. Sie frischt die klassische französische Küche mit asiatischen, aber manchmal auch orientalischen Einflüssen auf. Denn dem Orient, insbesondere Tunesien, gehört ihre ganze Liebe, seit sie das Land und die Region auf Reisen mit ihrer Großmutter, die ein Reisebüro besaß, kennen gelernt hat. "Aber ich war ja auch oft in Asien und die asiatischen Aromen kennen die Gäste schon besser, daher findet man diese Einflüsse auch öfter in meiner Küche".
Sich völlig in exotischen Gerichten verlieren, will die junge Sterneköchin aber auf keinen Fall, denn ihr ist es auch wichtig, dass die Basis deutscher Gerichte nicht verloren geht. "Ich habe gottseidank vieles davon in meiner Lehre gelernt. Das ist gut, denn bevor Du etwas anders machst, musst Du erst einmal lernen, wie es im Original geht." Dennoch wird sie sicher viele Eindrücke von ihrer ausgedehnten Reise in Länder, die für ihre Aromenvielfalt berühmt sind, mitnehmen.
Auch wenn es gleich im Januar losgehen wird, einen festen Zwischenstopp in Deutschland hat sie Ende Februar eingeplant. Am 24. Februar kocht sie für die eat berlin beim ersten Abend der Plattform Culinary Ladies.