Klöckner für steile Weinbergslagen in Deutschland

Der Anbaustopp für Rebpflanzen müsse über 2015 hinaus verlängert werden, forderte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Julia Klöckner (CDU), auf einem Kongress zur Weinmarktpolitik in Wiesbaden. Die Europäische Union (EU) plant nach Klöckners Angaben, die Flächenbeschränkungen für den Weinbau aufzuheben.

Doch je mehr Reben in einfach zu bestellenden Lagen angebaut werden, desto weniger sind die steilen Weinbergslagen konkurrenzfähig, wie sie an Rhein und Mosel, im Rheingau oder an der Bergstraße vorherrschen. Klöckner sagte, zur kommenden Runde der EU-Weinmarktreform wolle die Bundesregierung eigene Vorschläge vorlegen und sich auch mit den Partnerländern abstimmen. Bei der eintägigen Konferenz in Wiesbaden berieten Weinbauexperten, Regierungsbeamte und Vertreter der EU über die künftige Weinmarktpolitik.

Auch die hessische Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich (CDU) trat dafür ein, die Pflanzbeschränkungen im Weinbau beizubehalten. «Eine Freigabe der Pflanzenrechte könnte zu einer Verlagerung des Weinbaus in andere Landesteile, insbesondere in flachere Lagen führen, da dort ein stärkerer Maschineneinsatz und damit eine kostengünstigere Produktion möglich ist», sagte Puttrich.

In den hessischen Anbaugebieten Rheingau und Bergstraße unterstützt die Landesregierung die Winzer jährlich mit rund 500 000 Euro, weil ihre Weinberge schwieriger zu bewirtschaften sind. dpa