Kolumne Gartentipp Sedum

Das Sedum hat viele Namen und Varianten: Fettblatt, Mauerpfeffer, Tripmadam, Oktoberle oder Fetthenne. Die Auswahl ist gerade jetzt im Herbstsortiment groß. Sedum ist in jeder Form sehr robust und meistens sogar winterhart. Einige Sorten sind sogar wintergrün. Manche blühen noch im Herbst und werden gerne von Hummeln und Bienen besucht. Sedum ist sehr pflegeleicht und nimmt es nicht einmal übel, wenn es mal "vergessen" wird. Es gedeiht an trockenen Standorten. Zu viele Nährstoffe schaden ihm sogar. Stehen höhere Arten zu gut im Futter, werden sie instabil und fallen auseinander.

Ein kleiner Einblick in die Sedumarten:

Die Besiedler (5 cm)
Nicht umsonst trägt er diesen Namen. Die dicken Blätter des Mauerpfeffers (S. acre) schmecken scharf. Probieren Sie das nicht aus, denn die Pflanze ist giftig! Zum Bewachsen von lebensfeindlichen Flächen sind die Mauerpfefferarten, zu der auch der milde Mauerpfeffer (S. sexangulare) gehört, durchaus geeignet. Die sehr flachen Sedumzwerge wachsen sogar in Mauern und in Steinritzen in voller Sonne. Doch im Sommer sind sie oft kahl und wirken etwas ungepflegt. Das sollte man ihnen nachsehen.

Die Polsterartigen (15-20 cm)
"Sedum sind stille, bescheidene, aber unentbehrliche Helfer für jeden Garten", sagte schon Karl Förster. Vielleicht hat er besonders die große Fülle der polsterförmigen Arten damit gemeint. Im trockenen Schatten wächst kaum was, doch das Teppichfettblatt (S. spurium) hält durch. Es ist gut winterhart und wintergrün. Die Sorten ´Tricolor´, ´Splendens´ und ´Voodoo´ bringen ungewöhnlich Blattfarben von weiß-bunt bis rot ins Spiel. Die Tripmadam (S.reflexum) bildet walzenförmige Triebe, die leicht brechen, dafür aber auch schnell wieder Wurzeln bilden. Sie braucht ihren Platz für sich und wird leicht von anderen Pflanzen verdrängt. Die Meistgepflanzte aller Polstersedum-Arten ist die Goldfetthenne ´Weihenstephaner Gold´ (S. floriferum). Ihre von den Bienen heiß begehrten Blütensternchen erscheinen im Frühsommer und im Herbst. Die immergrüne Staude verträgt auch etwas nährstoffhaltigere Erde und wird deshalb gerne als Bodendecker- und Einfassungspflanze auf Friedhöfen verwendet. Die Goldfetthenne entwickelt mit sinkenden Temperaturen eine kräftige Herbstfärbung in Rot.

Die Paradekissen (15-25 cm)
Plustere Blütenbälle bilden das Felsenfettblatt (S. cauticolum) und seine Hybriden. Die Art besitzt graue Blätter und meist rosa Blüten- ein schöner Farbkontrast. Die Sorten ´Ruby Glow´ und ´Bertram Anderson´ sind dunkellaubig mit kräftig rosa und rubinroten Blüten. Das Felsenfettblatt kann in Einzelstellung zu flachwachsenden Sedumarten oder in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Sie brauchen zwar einen durchlässigen Boden, sind aber nicht so trockenheitsverträglich wie andere Sedumarten.

Die Stattlichen (40-50 cm)
Die große Fetthenne (S. telephium) und das prächtige Fettblatt (S. spectabile) sind aus einer herbstlichen Staudenpflanzung kaum weg zu denken. Als eine der letzten Bienennährpflanzen gehören sie in jeden Garten. Je nach Sorte blühen sie von August bis Oktober in weiß oder rosa. Wichtig sind ein sehr sonniger Standort und ein nährstoffarmer Boden. Ansonsten fallen die Fetthennen in der Mitte, wie ein Scheitel auseinander. Die Sorte ´Matrona´ besitzt rötliche Stängel und ist sehr standfest. ´Herbstfreude´ ist eine Standardsorte in braunrot. Die abgeblühten Stängel der Fetthennen sind ein wichtiges Gestaltungselement im Winter. Schneiden Sie sie im Herbst nicht ab. Auf den Blütentellern können Schnee und Reif winterliche Hauben zaubern.

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Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie

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