Kolumne Knigge-Alarm Besteck

Das Messer kommt in die rechte Hand, die Gabel in die linke - das ist das Know-how, was wohl jeder von seinen Eltern mit auf den Weg bekommen hat. Spätestens im Restaurant sollte aber jeder Gast - und jeder Servicemitarbeiter sowieso - ein wenig mehr von der Bestecksprache verstehen. Trotzdem gibt es immer wieder Missverständnisse aufgrund fehlender Kenntnisse.

Am häufgsten findet man dieses: Der ungeübte oder verträumte Gast, der sein Besteck gekreuzt auf den nicht leeren Teller legt, und sich wundert, dass der Restaurantfachmann, der durch seinen hervorragenden Service glänzt, nicht abräumt. Diese Situation kann der Mitarbeiter nur dadurch lösen, dass er nach genauer Beobachtung und der Feststellung, dass alle Gäste fertig sind und eben jener vermutlich auch, mal freundlich nachfragt, ob er abräumen könne.

Daher hier der Hinweis für Restaurant-Neulinge: Wenn man mit einem Essen fertig ist, sollte man das Besteck auf die sogenannte "zwanzig nach vier"-Stellung legen, also Messer und Gabel an den rechten unteren Tellerrand. Macht man nur eine Essenspause, wird das Besteck auf dem Teller gekreuzt. So signalisiert man dem Kellner: "Bitte nicht abräumen; ich esse gleich weiter."

Besteck, das einmal vom Tisch aufgenommen wurde, sollte nicht mehr die Tischdecke berühren. Das seitliche Ablegen von Messer oder Gabel, wobei der Griff auf dem Tisch und der obere Teil auf dem Teller liegt, gilt als Fauxpas.

Unsicherheiten gibt es auch immer wieder bei der Position des Suppenlöffels nach Beendigung dieses Ganges. Der Suppenteller wird normalerweise auf einem Unterteller serviert und genau dorthin gehört auch der Suppenlöffel - also nicht einfach im Teller ablegen. Bei der Suppentasse gehört der Löffel auf die Suppenuntertasse. Ein Gourmetlöffel, der zusätzlich zum Essen gereicht wird, wird am Ende neben/über dem Messer abgelegt.

Mit diesem kleinen "Sprachführer" sollte es keine Missverständnisse mehr geben. Zu guter Letzt sei zum "Satz der Eltern" noch die Einschränkung erwähnt, dass es heutzutage für Linkshänder durchaus schicklich ist, das Messer in die bevorzugte Hand zu nehmen, gleiches gilt natürlich ebenso für den Suppenlöffel.

Babette Gott, Dipl. Betriebswirtin
Trainerin für Business-Etikette (IHK)
Vorstandsmitglied der
Deutschen Knigge-Gesellschaft
www.kniggealarm.de