Kolumne Knigge-Alarm Blumenstrauß

Nicht nur am Valentinstag stellt sich die Frage: Wie geht das mit den Blumen? Was ist beim Verschenken zu beachten und was bei der Blumendekoration für die Tafel?

Wenn Sie zu einem Diner eingeladen sind, was nicht im Restaurant stattfindet, so ist es üblich einen Strauß Blumen oder eine Flasche Wein, Sekt oder Ähnliches mitzubringen. Achten Sie bei der Wahl der Blumen darauf, was Sie damit aussagen wollen. Rote Rosen gelten als  Ausdruck der Liebe und sollten daher nur für die Herzallerliebste verwendet werden. Als Geschenk für die Ehefrau des Gastgebers sind sie daher ungeeignet.

Um Lilien zu verschenken sollte man die Gastgeberin gut genug kennen, um einschätzen zu können, ob sie daran auch wirklich Freude hat. Denn speziell weiße Lilien sind für manche Menschen die Beerdigungsblumen schlechthin, für andere hingegen die eleganteste und schönste Blumensorte. Das gilt in abgeschwächter Form für alle weißen Blumensträuße.

Topfblumen sind als Gastgeschenk unüblich, allerdings kann ein Topf mit frischen Kräuterpflanzen - als Alternative zum Alkohol - durchaus ein witziges Geschenk für den Hobbykoch sein.

Blumensträuße werden ausgepackt - also ohne Papier - der Dame des Hauses überreicht. Klarsichtfolie als Verpackung ist eher etwas für Blumen, die bei einer Veranstaltung überreicht werden. Sie wird vom Beschenkten selbst entfernt. Es ist übrigens völlig in Ordnung wenn Sie den Gastgeber fragen, wo Sie Ihr Blumenpapier entsorgen dürfen, denn gerade an kalten Tagen sollten die Blumen eingepackt bleiben bis sie im Haus sind.

Sträuße mit einer dekorativen Papiermanschette werden natürlich nicht ausgepackt, sondern mit dieser überreicht. Die Gastgeberin kann sie erst einmal so in die Vase stellen und die Papiermanschette dann später entfernen.

Es ist eine nette Geste, wenn die Gastgeberin den Strauß so aufstellt, dass er auch gesehen wird. Er muss aber nicht mitten auf der eingedeckten Tafel stehen, denn diese ist ja wahrscheinlich bereits dekoriert, eventuell passend zum Anlass schon mit Blumenschmuck. Dabei haben die Gastgeber hoffentlich darauf geachtet, keine stark duftenden Blumen zu nehmen, um nicht das Aroma der Speisen zu stören. Und natürlich dürfen die Tischblumen nicht so groß sein, dass sie die Sicht eingrenzen; es soll ja schließlich kein "blind date" werden ...

Knigge-Alarm Fischbesteck

Babette Gott, Dipl. Betriebswirtin
Trainerin für Business-Etikette (IHK)
Vorstandsmitglied der
Deutschen Knigge-Gesellschaft
www.kniggealarm.de