Kultur und Geschichte Tourismus in Brandenburg

Brandenburg ist für Touristen vor allem wegen seiner Kultur interessant: Fast jeder zweite Besucher (49 Prozent) habe im Gäste-Monitor 2014 kulturelle Aktivitäten als einen Anlass der Reise angegeben, berichtete der Geschäftsführer der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), Dieter Hütte, in Potsdam. Kulturministerin Sabine Kunst (SPD) betonte, in den vergangenen 15 Jahren seien knapp 130 Millionen Euro öffentliche Mittel in mehr als 100 Kulturprojekte geflossen. «Kultur und Tourismus gehen Hand in Hand und unterstützen sich gegenseitig», sagte Kunst.

Als Beispiel nannte die Ministerin die Erweiterung des Museums Neuruppin mit einem Neubau, der im Januar vergangenen Jahres eröffnet wurde. Seitdem habe sich die Zahl der Besucher gegenüber dem Vorjahr auf rund 11 000 verdoppelt, sagte Museumsleiter Hansjörg Albrecht. «Die Geburtsstadt Theodor Fontanes und Karl Friedrich Schinkels ist ein attraktives Ziel für kulturell interessierte Touristen, die rund drei Viertel der Besucher ausmachen.»

Die Wanderungen Fontanes durch die Mark Brandenburg können die Besucher dort an 20 Stationen verfolgen. Besonderen Zulauf erwartet Albrecht zum 200. Geburtstag des Dichters im Jahr 2019. Als besonderes Highlight in diesem Jahr nannte Kunst die von Mai bis Oktober geplante Jubiläumsausstellung zu 25 Jahren Schloss Rheinsberg, das im Januar 1991 wiedereröffnet worden war.

Nach Angaben der TMB kamen 2014 rund 4,4 Millionen Übernachtungsgäste, für 2015 wird noch einmal eine deutliche Steigerung erwartet. Denn bereits bis Ende Oktober gab es ein Plus von gut sechs Prozent. Hinzu kommen jährlich mehr als 92 Millionen Tagesgäste. Für 60 Prozent der kulturbegeisterten Touristen stehen die historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten im Vordergrund, für 20 Prozent Events wie Konzerte und für 15 Prozent die Museen. Die TMB will nun auch noch mehr Rad- und Wassertouristen zu den Sehenswürdigkeiten locken.

Nach dem Auslaufen der Förderung durch die EU wolle die Landesregierung nun beraten, wie die Landesförderung auch die kleineren Museen im Land besser erreichen könne, sagte Kunst. «Neben der Hochkultur mit großen Ausgaben-Blöcken müssen wir auch die Standorte in der Fläche erhalten.» dpa