Lauterbach Außengastronomie für EM länger öffnen

In den EM-Wochen sollten «die Restaurants draußen länger als 22 Uhr öffnen dürfen, so dass auch alle 21-Uhr-Spiele geguckt werden können»», sagte der Politiker der «Bild am Sonntag». Fanfeste und Public Viewing mit hunderten Zuschauern seien in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich, stellte Lauterbach fest. «Was gut gehen wird: mit neun Freunden zusammen im Außenbereich eines Restaurants die EM zu gucken», sagte der 58-Jährige.

Lauterbach zufolge sind Öffnungsmaßnahmen mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl der Corona-Neuinfektionen und die lange Zeit der Einschränkungen zu rechtfertigen. «Die Menschen brauchen nach den harten Monaten Momente der Entspannung», sagte er. Lauterbach forderte, dass zusätzlich auch Bürgersteige unbürokratisch für die EM-Angebote der Gastronomie zur Verfügung gestellt werden sollten.

Das paneuropäische Turnier beginnt am 11. Juni in Rom. Die drei Gruppenspiele der deutschen Mannschaft werden in München ausgetragen. In der Allianz Arena findet auch ein Viertelfinale statt. Das Finale ist für den 11. Juli in London angesetzt. dpa

Quarantäne-Problematik: Löw setzt auf Bierhoffs Verhandlungen

Joachim Löw setzt in der Corona-Problematik auf eine «bestmögliche Lösung» für die vier England-Profis, die nach dem Champions-League-Finale zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft stoßen sollen. Ilkay Gündogan (Manchester City), Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner (FC Chelsea) droht bei der Einreise nach Deutschland eine 14-tägige Quarantäne, da sie sich zuletzt auch im Corona-Virusvariantengebiet Großbritannien aufgehalten haben

Für Österreich hatte das zuständige Gesundheitsministerium eine Sonderregelung bestätigt, die eine Anreise der vier Spieler direkt ins Trainingslager nach Seefeld ohne Quarantäne-Maßnehmen ermöglicht. In Deutschland, bekräftigte das Bundesinnenministerium am Samstag auf dpa-Anfrage, gelten hingegen die strikten Einreisebestimmungen «auch für den Profifußball».

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlug in der ARD-Sportschau eine «saubere Lösung» vor: «Ich würde bei den vier Spielern täglich einen PCR-Test machen lassen, der dann sequenziert, also auf die indische Variante untersucht wird. Das garantiert höchste Sicherheit und wahrt das nationale Interesse, die Fußballer trainieren zu lassen.»

Oliver Bierhoff arbeite «mit Nachdruck» an dem Problem, berichtete Löw am Samstag in Seefeld, wo sich aktuell 20 der 26 berufenen EM-Spieler auf das paneuropäische Turnier ab 11. Juni vorbereiten. Der DFB-Direktor sei ständig im Kontakt mit Behörden, Ministerien und der Politik, ergänzte der Bundestrainer. Das BMI bestätigte den Austausch mit dem DFB.

Ursprünglich sollte das England-Quartett nach dem Finale in Porto noch ein paar Tage frei bekommen und dann in Österreich ankommen. Würden die vier Spieler aber nochmals nach England zurückkehren, könnten sie auch bei der EM-Generalprobe am 7. Juni in Düsseldorf gegen Lettland fehlen.

Nach der aktuellen Bestimmung müssen sich Einreisende, die sich in den vergangenen zehn Tagen «zu einem beliebigen Zeitpunkt» in einem Virusvarianten-Gebiet aufgehalten haben, in eine zweiwöchige Quarantäne begeben, die auch durch negative Corona-Tests nicht frühzeitig beendet werden kann. Ausnahmen werden nur bei Aufenthalten gemacht, die bis zu 24 Stunden andauern, oder, wenn die Reisenden weniger als 24 Stunden in dem Risikogebiet verbracht haben.

«14 Tage Quarantäne wären natürlich ungut», sagte Löw, wies aber zugleich auf die Problematik nach dem Champions-League-Endspiel hin: «Die Spieler sind Angestellte des Vereins. Die Mannschaft, die gewinnt, will logischerweise zusammen nach London zurückfliegen.» Die Abstellungspflicht für Nationalspieler beginnt erst am 2. Juni.

Bierhoff hat deshalb auch mit dem FC Chelsea und Manchester City Kontakt aufgenommen. Ein Plan B ohne das England-Quartett in der entscheidenden EM-Vorbereitungsphase hat Löw nach eigenen Angaben nicht: «Ich bin der Hoffnung, dass wir das Problem lösen und die Spieler eine ganz normale EM spielen können.» dpa