Mit der Gründung der Lindner Architekten startete Otto Lindner seine erfolgreiche Karriere als Unternehmer: die familiengeführte Lindner Unternehmensgruppe besteht bis heute aus ganzheitlich in der Immobilienwirtschaft tätigen Unternehmen mit zahlreichen Aktivitäten in der Hotellerie und im Immobilienbereich, darunter die Lindner Hotels AG und die Gebau GmbH.
Als Architekt hat Otto Lindner sichtbar das Düsseldorfer Stadtbild geprägt: Aus der Feder der Lindner Architekten stammen unter anderem der neugestaltete Kirchplatz, das Gebäude-Ensemble der ehemaligen West LB, die Erweiterung der Traditionsbrauereien Uerige und Schlüssel, die Restaurierung des Ostflügels von Schloss Benrath und die Neugestaltung des Restaurants im Düsseldorfer Rheinturm. Entscheidend mitgewirkt hat das Architekturbüro an den Entwürfen des WDR Studios im Medienhafen, des Kö-Bogens und des ISS Domes. Zudem hat Architekt Otto Lindner auch einige der von der Lindner Hotels AG betriebenen Immobilien selbst entworfen. So beispielsweise das Lindner Congress Hotel, das Mutterhaus der Hotelgruppe, am Düsseldorfer Seestern, die Boardinghäuser Lindner Messe Residence und Lindner Rhein Residence in Düsseldorf und das im Allgäu gelegene Lindner Parkhotel & Spa.
Die private Leidenschaft von Otto Lindner galt dem Schwimmsport. So ist auch die Geschichte des Düsseldorfer Schwimmsports ab dem Zweiten Weltkrieg aufs Engste verbunden mit dem Namen Lindner. Insgesamt 17 Jahre war Otto Lindner erster Vorsitzender des DSV 98. Heute firmiert der Traditionsverein nach Fusion unter dem Namen Düsseldorfer Schwimmclub 1898 und hat als ersten Vorsitzenden mit Dirk Lindner nun bereits den dritten aus der Familie Lindner.
Ab Mitte der 50er Jahre sorgten die „Düsseldorfer Puten“ für Schlagzeilen im deutschen Schwimmsport, dazu zählte damals auch Gerda Horsten, die nun in großer Dankbarkeit auf 61 Jahre Ehe als Gerda Lindner zurückblickt. Neben fünf Söhnen und ebenfalls sehr erfolgreichen Wasserball-Recken, haben die beiden 16 Enkel und drei Urenkel.
Otto Lindner wurde am 27. April 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1943 bis 1946 absolvierte er eine Maurerlehre, schloss anschließend eine Bauzeichnerlehre mit Fachhochschulreife ab und studierte bis 1952 Architektur an der Staatsbauschule Wuppertal und Idstein im Taunus.
„Wir werden nicht nur unseren Vater schmerzlich vermissen, sondern verlieren auch den prägendsten Ratgeber für die Entwicklung unserer Unternehmensgruppe“, schrieben die fünf Söhne von Otto und Gerda Lindner.