Luxushotel bei Burg Rheinfels verkauft Zankapfel der Hohenzollern

Die Kaufsumme werde nicht genannt. Das Hotel spielt eine zentrale Rolle in einem Rechtsstreit mit dem Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen.

«Ich werde 63», erklärte Ripp. Seine Tochter lerne zwar Hotelfachfrau im Berliner Luxushotel Adlon, sei aber mit 21 Jahren noch zu jung für eine Übernahme seines 65-Betten-Hauses schräg gegenüber dem Loreley-Felsen. Er habe daher ohnehin über einen Verkauf seines Vier-Sterne-plus-Hotels nachgedacht. «Der Prinz von Hohenzollern war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.»

Vor dem Oberlandesgericht Koblenz ist am 9. April 2020 eine Berufungsverhandlung terminiert. Der Prinz von Hohenzollern fordert die Burgruine Rheinfels und das benachbarte Hotel als einstigen Familienbesitz zurück. Er hat das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt St. Goar und das Hotel verklagt. Das Landgericht Koblenz wies die Klage ab: Die Burg sei nach dem Untergang des Kaiserreichs als «gebundenes Sondervermögen» und nicht als Privatvermögen der Hohenzollern-Familie an die damalige preußische Krongutsverwaltung gegangen.

1924 war die Stadt St. Goar Eigentümerin der Burg geworden, mit der Auflage, sie nicht zu verkaufen. 1998 schloss sie mit dem Hotel neben der Burgruine einen Erbpachtvertrag für 99 Jahre - mit der Option auf eine ebenso lange Verlängerung. Der Hohenzollern-Chef argumentiert, dieser Vertrag komme einem Verkauf gleich, der untersagt sei. Ripp wiederum verkauft nun die Schloss Rheinfels GmbH & Co. KG, zu der das gepachtete Gebäude und daneben die Villa Rheinfels gehören. dpa