Mehr Übernachtungen in Deutschland 2010

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der «gewerblichen Übernachtungen» in Hamburg um 9,2, in Berlin um 10,2 und in Bremen um 10,6 Prozent zu. In Bayern waren es plus 3,6 und in Schleswig-Holstein plus 0,6 Prozent. Lediglich in Thüringen gab es ein leichtes Minus von 0,4 und in Mecklenburg-Vorpommern einen Rückgang um 2,6 Prozent. So steht es im «Tourismusbarometer Deutschland 2010», das der Deutsche Tourismusverband (DTV) vorstellte.

Bei Mecklenburg-Vorpommern sei der Rückgang auch damit zu erklären, dass 2010 das Jahr nach der Bundesgartenschau in Schwerin gewesen ist, sagte Prof. Mathias Feige, Geschäftsführer des Unternehmens dwif Consulting, der die Studie betreut hat. «Das kann 2011 schon wieder ganz anders aussehen.» Ein klarer Trend sei jedoch die wachsende Attraktivität der deutschen Städte. Dabei legen vor allem die Ziele noch zu, die schon in den vergangenen Jahren gefragt waren. Berlin und Hamburg seien - anders als andere Metropolen wie Budapest oder Prag, die ein spürbares Minus verzeichneten - sogar im schwierigen Jahr 2009 Gewinner bei den Gästeübernachtungen gewesen.

Insgesamt gab es 2010 in Deutschland 380 Millionen Übernachtungen in Hotels, Motels, Gästehäusern, Pensionen und auf Campingplätzen. Das ist der höchste Wert aller EU-Länder und im Vergleich zu 2009 ein Zuwachs um 3,2 Prozent. Deutschland liegt damit noch vor beliebten Urlaubsländern wie Italien und sei touristisch deutlich besser durch die Wirtschaftskrise gekommen als andere Länder, sagte DTV-Präsident Reinhard Meyer. So haben Länder wie die Schweiz (minus 3,4 Prozent), Großbritannien (minus 2,8) und Spanien (minus 2,6) bei den Gästeübernachtungen im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2008 verloren. Deutschland dagegen habe in diesem Zeitraum um 2,9 Prozent zugelegt.

Die Tourismusbranche habe auch davon profitiert, dass viele Deutsche im eigenen Land Urlaub machten, sagte Meyer. Dadurch seien die deutschen Tourismusregionen weniger abhängig von einzelnen Herkunftsländern im Ausland. Hinzu komme das vergleichsweise gute Preis-Leistungsverhältnis: Die durchschnittlichen Zimmerpreise liegen unter dem Niveau vieler anderer Länder. Für Deutschland ermittelte das dwif 89 Euro, für die Niederlande genau wie für Italien 106, für Norwegen 123, für Russland 131 und für die Scheiwz 138 Euro.

Die Studie «Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2010» wurde von dwif Consulting in Beriln im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes erstellt. dpa