Sie wurden den Kategorien „Weinunternehmer national und international“ sowie „Weinfamilie des Jahres“, „Lebenswerk“, „Ehrenpreis“ und „Spirituosenmarke des Jahres“ verliehen. In diesem Jahr musste die Verleihung wegen des Corona-bedingten Ausfallens der weltweit führenden Fachmesse ProWein (Düsseldorf) verschoben werden.
Die Meininger Awards des Jahres 2020 zeichnen die folgenden Unternehmen und Persönlichkeiten aus:
- Weinunternehmer national: Christoph Mack, Mack & Schühle
- Weinunternehmer international: Andrea Sartori, Sartori di Verona
- Ehrenpreis für das Lebenswerk: Patrice Monmousseau, Bouvet-Ladubay
- Weinfamilie des Jahres: Familie González, González Byass
- Ehrenpreis der Jury: Willi Bründlmayer, Weingut Bründlmayer
- Spirituosenmarke des Jahres: Cointreau
Weinunternehmer national: Christoph Mack, Mack & Schühle
Weinunternehmer national ist der Inhaber des bedeutenden Importhauses Mack & Schühle in Owen/Teck, Christoph Mack. Der Sohn des Unternehmensgründers hat das seit 1939 bestehende Familienunternehmen zu einem international agierenden Handelshaus und bedeutenden Importeur gemacht. Mack & Schühle betreibt eigene Produktionsstätten in Spanien und Italien. Das Sortiment umfasst Weine und Spirituosen aus allen namhaften Anbaugebieten der Welt. „Professionalität, Zuverlässigkeit, hohes strategisches Denken und Handeln, Anspruch an sich und andere, Weltläufigkeit und Internationalität prägen die Persönlichkeit von Christoph Mack“, so die Laudatio des Chefredakteurs der Fachzeitschrift Weinwirtschaft, Dr. Hermann Pilz. Christoph Mack ist seit 2010 Präsident des Bundesverbands Wein- und Spirituosenimport.
Weinunternehmer international: Andrea Sartori, Sartori di Verona
Den Meininger Award als Weinunternehmer international erhält Andrea Sartori, Präsident des Weinhauses Sartori di Verona. Dessen Urgroßvater Pietro Sartori, ein Hotelier, begann 1898, Weine für den eigenen Bedarf abzufüllen. Bald belieferte er Kunden im weiteren Umkreis. Der Sohn, der das Geschäft übernahm, schuf starke Marken und legte die Grundsteine für eine wachsende Exportorientierung. Auch in die Technologie wurde investiert. Valpolicella, Amarone und Soave von Sartori wurden auf Märkten wie Deutschland und die USA immer beliebter. 2000 übernahm die vierte Generation die Verantwortung. Andrea Sartori leitete die Exporttätigkeiten, die heute stolze 70 Prozent der Produktion betreffen, und wurde zum Präsidenten des Familienunternehmens gewählt. Die Expansion war stetig. Dass ein so großes Unternehmen wie Sartori rund 80 Prozent seiner Weine aus eigenen Rebflächen schöpft, ist eine wohl bedachte Besonderheit. So können die hohen Qualitätsansprüche am besten erfüllt werden. Für die italienische Weinwirtschaft, aber auch für die Europäische Union, ist Andrea Sartori kraft seiner Expertise und Mitgliedschaften in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen und Kommittees eine unerlässliche Persönlichkeit.
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Patrice Monmousseau, Bouvet-Ladubay
Patrice Monmousseau, Schaumweinerzeuger von der Loire, wird für sein Lebenswerk mit dem Meininger Award 2020 ausgezeichnet. Bouvet-Ladubay ist einer der bedeutendsten Erzeuger von hochwertigen Loire-Schaumweinen (auch Crémants) mit Sitz in Saumur. Die Familie Monmousseau ist Eigentümerin. Patrice Monmousseau wird von seiner Tochter Juliette auf sehr effektive Weise unterstützt. Seit Patrice Monmousseau, der im Unternehmen von der Pike an das Handwerk gelernt hatte, 1972 von seinem Vater in die Chefetage berufen wurde, steuerte er das Schiff durch manche schwere See. Zwischenzeitlich gehörte die Kellerei einem indischen Getränkekonzern, ging dann aber wieder in den Familienbesitz über. Patrice Monmousseau ist eine Persönlichkeit mit vielen Interessen. Geschickt verstand er es, seine Leidenschaft für schnelle Autos und die Kunst mit dem Unternehmen zu verbinden, das beispielsweise Autorennen sponsort und zahlreiche Kunst- und Literaturveranstaltungen in der Region organisiert. All das trägt zum Ruf eines Unternehmens ebenso viel bei wie die Qualität der Produkte und Marken. Dass Crémant de Loire und Saumur Brut auch in Deutschland bekannte und beliebte Schaumweine geworden sind, hängt damit zusammen. Mit seinem Freund Gérard Depardieu zusammen kreierte er eine Schaumweinlinie. Eine charismatische Persönlichkeit attestieren dem engagierten, humorvollen und bescheidenen Mann nicht nur die Laudatio, sondern jeder, der ihn kennen gelernt hat: eine wahre Schaumweinpersönlichkeit eben!
Weinfamilie des Jahres: Familie González, González Byass
Als Weinfamilie des Jahres werden die Familie González und das seit fast 200 Jahren bestehende Familienunternehmen González Byass ausgezeichnet. Wie kaum ein anderer steht der Unternehmenschef Mauricio González Gordon für höchste Qualität im spanischen Weinbau. Die Sherry-Marke Tio Pepe ist eine der beliebtesten und meistverkauften ihrer Art. Immerhin ist Sherry seit der Gründung einer Sherry-Kellerei im Jahre 1835 durch Manuel María González die Kernkompetenz des Hauses. Freilich steht der Name heute auch für andere hochwertige Weine und Marken, hat die Familie doch seit Jahren Weingüter in den besten Anbaugebieten Spaniens und darüber hinaus in Chile (2016) und Mexiko erworben. Qualität, ja „Exzellenz“ ist für Mauricio González Gordon und seine Familienmitglieder das oberste Gebot. Hierdurch sollen sich die Weine von allen anderen unterscheiden. Ein eigenes önologisches Forschungszentrum wurde schon für über einem halben Jahrhundert gegründet. Als der Sherry in eine Absatzkrise geriet, war es Mauricio González Gordon, der mit neuen Ideen erfolgreich gegensteuerte. Dazu gehört auch eine jährliche Premiumkollektion. So konnte weltweit das Interesse am Sherry wieder wachsen. Längst wirtschaftet das Haus nachhaltig. Für weitere Generationen der Familie González und die Zukunft des Unternehmens und seiner Marken ist gut gesorgt.
Ehrenpreis der Jury: Willi Bründlmayer, Weingut Bründlmayer
‘Der Österreichische Star-Winzer Willi Bründlmayer aus Langenlois erhält den Ehrenpreis der Jury. „Es gibt kaum ein Weingut, bei dem die ganze Erscheinung den Begriff Weltklasse so verdient, wie das Weingut Bründlmayer“, heißt es in der Laudatio. Willi Bründlmayer gebührt das Prädikat „Ausnahmewinzer“. Schon vor 40 Jahren trieb er den Bio-Weinbau voran, weil er überzeugt war, auf diese Weise in seinen Weinen den Charakter der Sorten und Lagen am besten zum Ausdruck zu bringen. Als einer der ersten Winzer sorgte er für eine positive Umweltbilanz seines Betriebs, als der Begriff „Nachhaltigkeit“ längst noch nicht den heutigen Stellenwert hatte. Einer der maßgeblichen Weinpioniere Österreichs wird er genannt, ein „Innovator mit feinem Gespür für den Zeitgeist“. Spitzenrieden wie der berühmte Zöbinger Heiligenstein, eine terrassierte Süd- bis Südwestlage, verdanken neben anderen auch Willi Bründlmayer die Klassifizierung als „Erste Lage“. Er hat viele Jahre lang die Klassifizierung der Spitzenlagen maßgeblich vorangetrieben und war einer der Gründer der Vereinigung „Traditionsweingüter Österreichs“, der viele Spitzenbetriebe des Landes angehören. Der Kunstliebhaber und -kenner Willi Bründlmayer strebt an, durch die Verwandlungen des auf lebendigem Boden gewachsenen Naturprodukts im Laufe der Weinwerdung im Keller eine „Melodie entstehen“ zu lassen. Auch der Winzersekt in Österreich wäre ohne seine Bemühungen nicht das, was er heute ist. Zum Sektmachen inspirierte den Winzer seine aus Frankreich stammende Frau, die mit ihm zusammen und einem erfahrenen Team das Weingut leitet.
Spirituosenmarke des Jahres: Cointreau
Cointreau, die Spirituosenmarke des Jahres, feierte kürzlich gleich zwei Jubiläen. Vor inzwischen über 170 Jahren, 1849, wurde das Unternehmen von Adolphe Cointeau in Angers als Destillerie gegründet, und seit 135 Jahren (1885) existiert der weltberühmte Orangenlikör mit dem gleichen Namen. Orangenaromen waren damals besonders beliebt, und Edouard Cointreau gelang es, einen sehr intensiven und dabei im Vergleich zu anderen weniger süßen Likör zu kreieren, der bis heute ein Klassiker der Bar- und Cocktailkultur ist. Dessen viereckige Flasche hat sich seitdem kaum verändert, ein Zeichen der Beständigkeit und wohlverstandenen Tradition. Denn natürlich ist das Unternehmen mit der Zeit gegangen. Cocktails mixen und die damit verbundene Gastlichkeitskultur sind für Cointreau eine Lebenshaltung geworden. Geschicktes Marketing und die kluge Erweiterung des Portfolios um neue Geschmacksvarianten haben zum Erfolg der Marke das Ihre beigetragen. Exklusive Künstlereditionen, Wettbewerbe und vieles mehr zeigen die ganze Markenwelt, in der Cointreau verankert ist.