München bereitet sich auf das Oktoberfest 2011 vor

Traditioneller und die Maß noch teurer: Auf dem Münchner Oktoberfest wird das Brauchtum in diesem Jahr besonders hochgehalten. Die nostalgische «Oide Wiesn» bietet auf zusätzlichen drei Hektar ein Traditionsfestzelt, Volksmusik und historische Fahrgeschäfte.

Die Münchner hatten nach der traditionsgeprägten 200-Jahr-Feier im vergangenen Jahr vehement mehr Brauchtum verlangt. «Das ist bei den Münchnern angekommen wie noch nie», sagte Festleiterin Gabriele Weishäupl am Donnerstag. Die Maß Bier kostet heuer oft mehr als 9 Euro.

Für die Raucher bietet die Wiesn in diesem Jahr wieder etwas mehr Komfort: Da der blaue Dunst in den Zelten verboten ist, gibt es erstmals spezielle Raucherbereiche im Freien. Viele Wirte haben Balkone gebaut oder Freiflächen überdacht, damit die Gäste eine Zigarette rauchen können und danach einfacher wieder ins Festzelt kommen.

Am 17. September wird Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) das erste Fass Bier anzapfen und das größte Volksfest der Welt eröffnen. Bis zum 3. Oktober werden rund sechs Millionen Gäste erwartet.

Rund um die Theresienwiese wurden für gut drei Millionen Euro 180 Sicherheitspoller errichtet. Auch 70 Betonkübel mit Blumen sollen als Bollwerk dienen. «Sicherheit ist großgeschrieben», sagte Weishäupl. Vor zwei Jahren hatten Drohungen des Netzwerkes Al-Kaida das Fest überschattet.

Die Maß kostet diesmal zwischen 8,70 und 9,20 Euro. Mehr als sieben Millionen Maß tranken die Gäste im vergangenen Jahr. Obwohl das Fest ganz vom Konsum des Gerstensaftes geprägt ist, gibt es heuer einen Stehausschank mit Wein - besonders für die Damen, die nicht so gern Bier trinken, wie Weishäupl sagte. Neu ist auch eine Wildwasserbahn mit Sturzbächen, Stromschnellen und rotierenden Booten. Für Schwindelgefühle dürfte auch die Riesenschaukel «Monster» mit einem Ausschlag von 47 Metern sorgen.

Künftig soll die Wiesn noch nachhaltiger werden. Am kommenden Donnerstag will der Stadtrat über Empfehlungen des Umweltausschusses zu stromsparender Beleuchtung und mehr regionalen Produkten entscheiden. Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) stellte aber klar: «Niemand wird gezwungen, auf seinem Zelt ein Solardach zu machen.» dpa