«Weniger, aber bewusster agierende Tagesgäste würden kommen und die Natur und Lebensräume nicht übernutzen», sagte Michael Finger, Vorsitzender der Ortsgruppe Oberstdorf des Bundes Naturschutz. Der Mehrerlös könne laut Finger in den alpinen Wegebau, Naturschutz und Gemeindeprojekte investiert werden.
Derzeit bezahlen Besucher auf den Parkplätzen in der Urlaubsregion Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) etwa vier bis sechs Euro pro Tag. Die erhöhte Parkgebühr richtet sich Finger zufolge ausschließlich an Tagestouristen, da diese wenig in regionalen Geschäften kaufen und daher keine Wertschöpfung für die Region bringen würden.
Übernachtungsgäste hingegen würden durch ihren Aufenthalt Geld in Hotelbetriebe, Personal, Handwerker und die kommunale Infrastruktur investieren.
Der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz (CSU) hält den Vorschlag für eine «absurde Idee». Die Freizeitinfrastruktur des Allgäus lebe zu einem erheblichen Teil von den Tagesgästen. Kritik kommt zudem seitens der FDP. «Die Problematik muss durch ein besseres Angebot an innovativen ÖPNV-Konzepten gelöst werden, nicht durch drakonische Parkplatzgebühren», sagte der designierte Landratskandidat Michael Käser (FDP).
Laut einer Sprecherin der Oberstdorf Tourismus GmbH feile die Marktgemeinde bereits an Konzepten, um das Umsteigen vom Auto in den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen.