Von Gudrun Janicke
Ohne Angst vor Konkurrenz fährt die deutsche Nationalmanschaft der Köche zur am Freitag beginnenden Olympiade der Köche nach Erfurt. "Wir sind gut gerüstet", sagte Trainer Matthias Kleber, Chefkoch im Resort Mark Brandenburg in Neuruppin. "Bis zuletzt wurde geübt." Allein fünfmal sei in den vergangenen Monaten das komplette Wettbewerbsmenü von der 14-köpfigen Mannschaft nachgekocht worden. Einzelne Komponenten wurden bis zu 20-mal zubereitet, bis wirklich jeder Handgriff saß. "Und: Es hat immer geschmeckt", betonte Kleber. 2012 errang er mit seiner Mannschaft die Bronzemedaille bei der Kocholympiade.
In der Messe Erfurt werden in diesem Jahr 1800 Köche aus 59 Nationen erwartet. In 18 gläsernen Küchen werden nach Angaben des Verbandes der Köche Deutschlands 7000 Menüs zubereitet. Die Olympiade der Köche gibt es seit 1900 und wird alle vier Jahre ausgerichtet. Weltspitze sind derzeit skandinavischen Länder.
Bis zur festlichen Eröffnung am Freitagabend mit dem Einmarsch der Köche wird Kleber mit seinen Teamkollegen - Spitzenkräfte aus Restaurants in ganz Deutschland - noch einmal das Programm und den Ablauf in der Showküche durchsprechen. In der Nacht zu Samstag können die Mannschaften die Küche mit ihren persönlichen Arbeitsgeräten einräumen. Der Wettbewerb startet am Samstagvormittag pünktlich um 11.00 Uhr. Sechs Stunden lang kocht dann das Team in der Gläsernen Küche vor Publikum. "Es muss alles wie am Schnürchen klappen", sagte Kleber. Patzer bedeuteten Punktabzug. Um 18.00 Uhr müssen die Löffel aus der Hand gelegt werden.
Die deutschen Köche wollen als Vorspeise unter anderem Heilbutt in Heuasche, als Hauptgang Ruppiner Weidelamm und als Dessert eine Variation aus Zitrusfrüchten servieren. Etwa 100 Personen, darunter die Juroren, werden bewirtet.
"Eine Herausforderung für das Team ist am Montag der Wettbewerbsteil Kalte Küche", sagte Kleber. In dem Fall gehe es aber nicht um Geschmack, sondern nur um die Optik. "Essbar sind die Teile nicht, alles muss aber gut aussehen", erläuterte er. Dazu wollen die Spezialisten für Süßes im Team ihre Kunst mit einem außergewöhnlichen Schaustück unter Beweis stellen. "Wir treten mit einer Frauen-Figur aus Zucker an", sagte der Trainer. Für die etwa einen Meter große süße "Lady" gilt es zwei Prüfungen zu überstehen: die Wertung der Juroren und den Transport. Damit das filigrane Kunstwerk heil in die Wettbewerbshalle kommt, wurden besondere Transportkisten angeschafft. dpa