Popstar Madonna und andere Stammgäste des berühmten Pariser Luxushotels «Ritz» müssen sich ab diesem Mittwoch vorübergehend nach Alternativen umschauen. Der ägyptische Milliardär Mohamed Al Fayed lässt das Gebäude am schicken Vendôme-Platz für rund 140 Millionen Euro komplett renovieren. Mindestens bis zum Sommer 2014 werden deswegen keine Gäste empfangen.
Als Hintergrund der Renovierungsarbeiten gilt der jüngst verwehrte Titel «Palasthotel». Mit dieser Auszeichnung darf sich nur die Crème de la Crème der französischen Luxushotels schmücken. Außerdem haben in Paris in jüngster Zeit neue Nobelherbergen eröffnet. Sie sorgen für mehr Konkurrenz auf einem Markt, der Einnahmen von 10 000 Euro pro Nacht und Suite möglich macht.
Zu den Stammgästen des 1898 eröffneten «Ritz» gehörten neben Popstars wie Madonna Schriftsteller, Modemacher und Adelige. Die französische Modeschöpferin Coco Chanel lebte dort jahrelang in einem Appartement. Ernest Hemingway, der häufig zu Gast war, ist eine Bar gewidmet. Traurige Berühmtheit erlangte das Haus 1997. Mohamed Al Fayeds Sein Sohn Dodi starb damals zusammen mit Prinzessin Diana bei einem Autounfall. Die Todesfahrt begann ausgerechnet am «Ritz».
Betroffen von den Renovierungsarbeiten sind neben den Stammgästen auch das Zwei-Sterne-Restaurant L'Espadon sowie die rund 500 Hotel-Mitarbeiter. Fast alle müssen sich zumindest vorübergehend um einen neuen Job bemühen. Ein ähnliches Schicksal wartet auf die Beschäftigten des Luxushotels «Crillon» am Place de la Concorde. Auch dieses legendäre Pariser Haus soll von Herbst an ganz schließen, um durch eine Komplettrenovierung konkurrenzfähig zu bleiben. dpa