Von Birgit Reichert
Es gibt schon Pfifferlinge und Perlpilze: Die Pilzsaison in Rheinland-Pfalz hat in diesem Jahr wegen des feuchtwarmen Wetters ungewöhnlich früh begonnen. «Das ist früher als in den Jahren zuvor», sagte Pilzexperte Hans Reichert. Im Hunsrück gebe es schon etliche Pilze, wie Pfifferlinge, Perlpilze oder Boviste. «Und bald wird es den Steinpilz reichlich geben», versicherte der Botaniker, der ab Mitte September im Hunsrück Pilzwanderungen unter dem Motto «Steinpilz & Co» anbietet.
Die Zahl der Pilzsucher in den Wälder habe in den vergangenen Jahren zugenommen. «Das Sammeln macht vielen Menschen sogar noch mehr Spaß als das Essen», sagte Reichert. Er empfiehlt, Pilze «als Delikatesse ab und zu» zu genießen. «Sie haben in der Regel einen sehr starken Geschmack und eignen sich nicht zum Dauerverzehr.» Der Hunsrück sei eine «günstige Pilzregion», die jedes Jahr viele Sammler anziehe. Aber auch wissenschaftliche Pilz-Vereinigungen kämen jedes Jahr zu Erkundungen in das Mittelgebirge.
Neben den Klassikern gebe es noch andere schmackhafte Pilze: «Ich schätze sehr den flockenstieligen Hexenröhrling», sagte Reichert. Er sei zwar vielen Sammlern «suspekt», weil er eine rote Farbe habe und blau anlaufe. «Er ist aber ein hervorragender Speisepilz, der mit Zwiebeln gedünstet prima schmeckt», ergänzte der Wanderführer, der seit gut 40 Jahren Sammler schult. Auch der Parasolpilz schmecke paniert gebraten gut, fast schon wie ein Stück Schnitzel.
Das A und O beim Pilzesammeln sei, dass man die Pilze kenne, betonte Reichert. Ins Pilz-ABC einweisen lassen kann man sich etwa am Hunsrückhaus am Erbeskopf oder im Naturpark Saar-Hunsrück. dpa