Die Preisträger des Wettbewerbs „best of riesling 2014“ wurden in Neustadt an der Weinstraße ausgezeichnet. Der internationale Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Weinbauministeriums steht, fand zum neunten Mal statt. Eine internationale Masterjury kürte aus 1574 angestellten Rieslingen die Siegerweine.

In diesem Jahr verkosteten beim größten Riesling-Wettbewerb der Welt in der Vorrunde über 100 Jurymitglieder 1574 Weine aus verschiedenen Erzeugerländern. Für den diesjährigen vom MEININGER VERLAG ausgetragenen Wettbewerb wurden erstmals alle Weine in identische Flaschen umgefüllt, damit die Verkoster sich nicht von der Flaschenform (wie Bocksbeutel, Literflasche, Rheingauflöte etc.) beeinflussen lassen konnten.
Bei den drei Erstplatzierten in fünf Kategorien haben der Rheingau und die Pfalz mit je fünf Auszeichnungen die Nase vorn, gefolgt von Franken mit vier, die Mosel und die Nahe mit je zwei sowie Rheinhessen, Australien und Niederösterreich mit je einer Auszeichnung.
Die prämierten Weingüter:
Kategorie I – trocken bis 12,5 Volumenprozent Alkohol
1. Platz Hessische Staatsweingüter GmbH
Kloster Eberbach, Eltville/Rheingau
2012 Rüdesheimer Berg Schlossberg Riesling Großes Gewächs
Neun Jahrhunderte Weinkultur im Kloster - das Weingut des 1136 vom heiligen Bernhard von Clairvaux (Burgund) gegründeten Klosters Eberbach hat mit unermüdlichem Qualitätsstreben Weingeschichte geschrieben. Das Kloster Eberbach gehört zu den größten deutschen Weingütern.
Der Rüdesheimer Berg Schlossberg, von dem unser Siegerwein stammt, ist einer der steilsten Weinberge im Rheingau – 80 Prozent Steigung hat die Lage. Eine starke Bodenerwärmung des Hanges sorgt für ein trockenes Mikroklima, so dass die Trauben lange gesund bleiben. Die Rieslinge entfalten auf diesem anspruchsvollen Terroir hochkomplexe, fruchtbetonte Aromen und bringen ausdrucksstarke
Große Gewächse hervor.
2. Platz Weingut Metzger, Grünstadt/Pfalz
2013 Riesling trocken Well Done
Uli Metzger hat es geschafft, seinen Namen zum Programm zu machen. Er hat die komplette Ausstattung seiner Weine einem Relaunch unterzogen und bildet nun auf den Weinetiketten Rinder mit Zerlegemarkierungen ab. Das Etikett wird genutzt, um auf die Qualitätskategorien der Weine hinzuweisen. A ist das Filet, B das Pastorenstück und bezeichnet die mittlere Qualität, C ist die Flanke und steht für die Gutsweine. Dass dabei die Qualität der Weine nicht zu kurz kommt, beweisen die Auszeichnungen aus zahlreichen Wettbewerben.
3. Platz Weingut Faubel, Maikammer/Pfalz
2013 Maikammer Kirchenstück Riesling trocken
Das Weingut Faubel ist ein typisches Familienweingut, in dem seit dem 17. Jahrhundert Wein gemacht wird. Für die Vinifikation ist Gerd Faubel zuständig. „Alte Traditionen pflegen und neue hochwertige Ziele setzen“, das ist das Familienmotto. Nicht umsonst zählt das Weingut Faubel zu den 100 besten Weingütern Deutschlands.
Kategorie II – trocken ab 13,0 Volumenprozent Alkohol
1. Platz Weingut Seebrich, Nierstein/Rheinhessen
2012 Mathildengarten Riesling Niersteiner Kranzberg Auslese trocken
Das Weingut Seebrich ist ein Familienweingut, das im Jahr 1783 gegründet wurde. Derzeit ziehen drei Generationen an einem Strang. Der größte Teil der 13 Hektar großen Rebfläche befindet sich am berühmten Roten Hang, eine spektakuläre etwa hundert Meter hohe und sieben Kilometer lange Erhebung. Die Reben, die in dieser außergewöhnlichen Lage heranwachsen, bringen besonders filigrane, feinfruchtige und mineralische Weine mit gutem Lagerpotenzial hervor.
2. Platz Aloisiushof Wein- und Sekthaus, St. Martin/Pfalz
2013 Riesling – vom Buntsandstein – trocken
Der Aloisiushof ist ein Familienbetrieb, der im Jahre 1950 vom Ehepaar Alois und Rita Kiefer gegründet wurde. Michael Kiefer ist für die Bewirtschaftung der 19 Hektar Weinberge zuständig. Die Vinifikation liegt in den Händen von Bernhard und Sohn Philipp Kiefer. Andreas Kiefer zeichnet sich für den technischen Bereich verantwortlich.
Durch geringe Erträge entstehen regionaltypische und ausdrucksstarke Weine.
3. Platz Weingut Horst Sauer, Escherndorf/Franken
2012 Escherndorfer Lump Riesling S trocken Erste Lage
Horst Sauer ist bei Verkostungen kein Unbekannter. 2011 hatte er schon einmal bei MEININGERS WEINWELT den Siegerwein, einen Riesling Kabinett, gestellt. Auch bei internationalen Proben heimst er Preise ein. Auf dem fränkischen Weingut wird er von seiner Tochter Sandra unterstützt. Die beiden bewirtschaften 18,5 Hektar Rebfläche. Der Schwerpunkt liegt auf den Sorten Silvaner, Riesling, Müller-
Thurgau und einigen Burgundersorten.
3. Platz Weinhof Martin, Eltville/Rheingau
2012 Erbacher Honigberg Riesling Kabinett trocken
Der Weinhof Martin ist ein klassischer Familienbetrieb, in dem mehrere Generationen an einem Strang ziehen: Günter und Jutta Martin mit Sohn Michael. Auf der zehn Hektar großen Rebfläche werden hauptsächlich weiße Sorten angebaut. Vor allem dem Riesling wird hier viel Liebe geschenkt, aber auch Weißer Burgunder und Chardonnay
haben hier ihr Forum.
Kategorie III – halbtrocken
1. Platz Weingut Goldatzel, Geisenheim Johannisberg/Rheingau
2013 Winkeler Hasensprung Riesling Spätlese halbtrocken
Das Weingut Goldatzel zählt noch zu den Geheimtipps im Rheingau. Der Weinbau in der Familie Groß geht indes bereits bis in das 16. Jahrhundert zurück. Seit Mitte der achtziger Jahre liegt die Verantwortung für den Betrieb bei Gerd Groß und seiner Frau Andrea. Auf zehn Hektar Rebfläche wird vorwiegend Riesling angebaut. Der Winkeler Hasensprung aus dem Jahrgang 2013 zeigt sich belebend, frisch und gleichzeitig klar bei ausdrucksstarker Frucht und kühlem Säurebiss.
2. Platz Weingut Enk, Dorsheim/Nahe
2013 Dorsheimer Goldloch Riesling Spätlese halbtrocken
In dritter Generation wird das Weingut Enk in Dorsheim an der Nahe geführt. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Riesling, der 40 Prozent des Rebsortenspiegels ausmacht und Burgundersorten. Steffen Enk ist stets an der Qualitätsoptimierung interessiert. Die Weine sind äußerst
klar strukturiert und sehr elegant.
3. Platz Weingut Emmerich-Koebernik, Waldböckelheim/Nahe
2013 Riesling feinherb
Das Weingut Emmerich-Koebernik betreibt seit 1730 Weinbau und wird heute in der 9. Generation von Doris und Ernst-Günter Koebernik geführt. Die Familie vinifiziert Weine von 14 Hektar Rebfläche allen voran Riesling, aber auch Weißburgunder, Grauburgunder, Silvaner und Scheurebe stehen im Portfolio sowie Spätburgunder und Saint Laurent.
Kategorie IV – fruchtig & süß
1. Platz Weingut Schilling, Mainz-Kostheim/Rheingau
2013 Hochheimer Daubhaus Riesling Qualitätswein mild
„Ernst-Peter Schilling sei mit Wein groß geworden“, heißt es in der regionalen Presse. Nach dem Tod seines Großvaters stieg er als 16-Jähriger direkt in den Familienbetrieb mit ein, parallel zur Winzer- und anschließenden Meisterausbildung. „Ich konnte schon sehr früh selbst bestimmen und experimentieren, mir hat keiner reingeredet“, sagt er rückblickend. Auszeichnungen, wie best of riesling“ oder beim internationalen Weinpreis MUNDUS VINI bestätigen seine Kunst des Weinmachens.
1. Platz Weingut Weyh, Winningen/Mosel
2010 Winninger Uhlen Riesling Reserve
Das Weingut Weyh ist ein klassischer Familienbetrieb vor den Toren Koblenz, Seine Geschichte geht bis ins Jahr 1604 zurück.
Zu den heute angebauten Weinen gehört der Riesling, der gleich 77 Prozent der Rebfläche einnimmt. Darüber hinaus werden noch Kerner, Pinot Blanc, Spätburgunder und Dornfelder an- und ausgebaut. Eine schonende Verarbeitung steht bei dem Familienweingut an erster Stelle. Wichtig sind die sorgfältige Vinifizierung und der Erhalt der typischen Sortenaromen.
2. Platz Weinkeller Schick, Weisenheim am Sand/Pfalz
1982 Riesling Spätlese Herxheimer Honigsack
Das Weingut Schick betreibt seit elf Generationen Weinbau. Inhaber des Weinguts sind Jürgen und Klaus Schick. Jürgen Schick ist für den Keller zuständig und Klaus Schick kümmert sich um die Weinberge. Zum Weingut gehört zudem das Hotel Altstadthof Freinsheim.
2. Platz Weingut W. J. Schäfer, Hochheim//Rheingau
2013 Hochheimer Domdechaney Riesling Spätlese
Das Weingut, das von Josef Schäfer geführt wird, erzeugt auf 6,5 Hektar Rebfläche zum größten Teil Riesling. Spätburgunder, Gewürztraminer und Weißburgunder ergänzen das Sortiment. Aus jüngeren Rebbeständen werden einfache, fruchtige Weine erzeugt; aus alten Weinbergen in den Spitzenlagen werden durch späte Lese
hochkarätige, extraktreiche Weine gewonnen.
Kategorie V – edelsüß
1. Platz Weingut Ernst Popp, Iphofen/Franken
2012 Ernst Popp Iphöfer Julius-Echter-Berg Riesling Auslese
Seit 1878 befindet sich das Weingut Ernst Popp in Familienbesitz. Johannes, Ernst und Maria Popp bewirtschaften eine Rebfläche von 28,5 Hektar und konzentrieren sich zu 35 Prozent auf den Silvaner und verschiedene Burgundersorten. Zehn Prozent sind dem Riesling gewidmet, der auf den Lagen Frankens zu ausdrucksstarken Weinen heranreift. Wichtig ist der Familie Popp eine schonende Arbeitsweise - insbesondere eine langsame und sorgsame Gärung.
2. Platz Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan,
Deidesheim/Pfalz
2013 Forster Jesuitengarten Riesling Beerenauslese
Der Deidesheimer Traditionsbetrieb mit 50 Hektar Rebfläche konzentriert sich vornehmlich auf den An- und Ausbau von Riesling. Mit 85 Prozent stellt dieser den größten Teil der angepflanzten Rebfläche. Im Hause Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan entstehen heute große trockene, sowie fruchtig, elegante und edelsüße Weine mit Alterungspotenzial, die für ihre Klarheit und Reintönigkeit bekannt sind. Verantwortlich für die Bassermann-Weine ist seit 1998 Ulrich Mell, der zu den besten Kellermeistern Deutschlands zählt.
3. Platz Staatlicher Hofkeller Würzburg/Franken
2012 Würzburger Stein Riesling Beerenauslese
Bis ins Jahr 1128 datiert die Geschichte des Staatlichen Hofkellers in Würzburg zurück. Die Gebäude, errichtet von den Fürstbischöfen der Stadt, beeindrucken durch den alten Gewölbekeller, der mit 5.000 Quadratmetern zu den größten Europas zählt. Die wichtigste Lage des Hofkellers heißt “Am Stein”. Der Südhang zieht sich am Main entlang, ist VDP-klassifiziert und geprägt durch Muschelkalkböden mit Ton- und Lehmschichten.
Vier Sonderpreise gehen an:
Bester Riesling aus der Steillage
Staatlicher Hofkeller Würzburg/Franken .
2012 Würzburger Stein Beerenauslese.
Bester europäischer Riesling
Weingut Steininger in Langenlois/Kamptal, Niederösterreich
2009 Riesling Heiligenstein Trockenbeerenauslese
Karl und Brigitta Steininger, die den Familienbetrieb im österreichischen Kamptal führen, bauen auf 30 Hektar hauptsächlich weiße Sorten wie Grüner Veltliner und Riesling an. Zu den Besonderheiten gehört die Sektproduktion, wobei hier Wert auf die traditionelle Flaschengärung gelegt wird. Der Riesling Heiligenstein ist seit 2008 der erste Lagensekt Österreichs.
Bester Übersee Riesling 2014
The Yalumba Wine Company aus Angaston, Australien
2012 Heggies Botrytis Riesling
Aus Australien, dem Barossa Valley, kommt der beste Riesling aus Übersee. Die Yalumba Wine Company ist eines der ältesten Weingüter Australiens in Familienbesitz. Aus bescheidenen Anfängen hat es sich mit seinen unverwechselbaren Weinen zu einem der erfolgreichsten mittelständischen Weingüter Australiens entwickelt.
Bester Riesling im LEH 2014
Moselland eG, Winzergenossenschaft, Bernkastel-Kues/Mosel.
2012 Goldschild Brauneberger Riesling Eiswein
Mit rund 2.400 Hektar Rebfläche, die von etwa 2.700 Winzerfamilien bewirtschaftet wird, ist die Moselland eG die größte Winzergenossenschaft in Rheinland-Pfalz. Die wichtigste Rebsorte ist unbestritten der Riesling. Er erreicht an der Mosel einen Anteil von mehr als 50 Prozent. Weitere wichtige Rebsorten im Anbaugebiet sind Müller-Thurgau, Elbling, Weißer und Grauer Burgunder und auch die roten Rebsorten Dornfelder und Spätburgunder.