Noch Mitte des letzten Jahrhunderts war dies die einzige Herberge mit fließendem Wasser in den Zimmern. Der eigenwilliger Turmherr setzte einen Gast, der sich über einen tropfenden Wasserhahn mokierte, einfach vor die Tür. Sein Sohn Stefan Pramstrahler, der das heutige Hotel führt, ist nicht minder exzentrisch und völlig dem Genuss verschrieben - dem eigenen, aber vor allem dem für seine Gäste.
Den Kunstgenuss erlebt man an rund 2000 frei zugänglichen Exponaten - Bilder und Skulpturen - darunter Picassos und Dalis und nicht minder interessante Künstler. Angelegt wurde die Sammlung durch den Vater - Kreative gingen hier ein und aus -, sorgsam fortgeführt und ergänzt durch den heutigen Patron.
Ja, Patron ist das richtige Wort. Die weitläufige Familie mitsamt Sprösslingen sorgt unter seiner Regentschaft für einen genussvollen Aufenthalt. Luxus ist für Stefan Pramstrahler, es sich leisten zu können, unabhängig zu sein, seine eigenen Ziele und Träume verwirklichen zu können. Das setzt er kompromisslos für sich um, als Drachenflieger, Harleyfahrer und Pferdezüchter.
Seinen Gästen kommt zu Gute, dass er auch als Winzer für die Ergänzung der umfangreichen Weinkarte mit eigenen Produkten sorgt. Als Koch prägt er die kulinarischen Highlights der südtiroler Küche, auch Witzigmann und Lafer standen mit ihm am Herd.
Der historische "Turm" hat sich ständig vergrößert. Zur Seite, auf die Terrassen mit ihren beeindrucken Blicken auf die Berge, nach unten ins Restaurant mit seinen angrenzenden Tiroler Stuben, weiter nach unten in die Höhlen mit Sauna und Salzgrotte. Innen- und Außen-Pool nicht zu vergessen.
Eins hat sich indessen nicht erhöht: Die Anzahl der individuell eingerichteten Zimmer, mit ihrem Mix aus antik und modern, dem Anspruch des Hausherrn entsprechend nur mit edlen Materialien ausgestattet. "Es gibt kein Fake", sagt er stolz, "kein Furnier und kein Kunstleder".
Und es gibt auch kein Fake bei Speisen und Getränken. Alles höchste Qualität - auch beim Personal. Kompetente und herzliche südtiroler Gastfreundschaft, an der Rezeption, bei den Damen und Herren im Service und dem einzigartig liebenswerten Sommelier mit seiner großartigen Beratung.
So beginnt der Genuss beim Frühstück, drinnen oder draußen, mit dem weiten Blick auf Tiroler Berge und endet nach Wahl mit einer bodenständigen Tiroler Delikatesse, dem Gourmetmenue oder einem Obstbrand. Zwischendurch bieten sich ausgiebige Wanderungen an oder ein Ausflug auf die Seiser Alm, dem größten Hochplateau Europas oder zum Shoppen ins nur 10 Kilometer entfernte Bozen.
Selten findet man einen Platz, an dem alle Genüsse befriedigt werden. Gleich ob nur auf der Durchreise oder bei einem längeren Aufenthalt. Im Romantik Hotel Turm stimmt einfach alles. (Thomas Siering)