Salzburg investiert in den Wintersport

Von Michael Hudelist

Rund zwei Millionen Gäste haben Salzburg und Umgebung in diesem Jahr von Mai bis August registriert. Mit rund acht Millionen Übernachtungen verbuchte die Region einen Rekordsommer. Und damit es auch im Winter so gut weitergeht, wird fleißig investiert - in Werbung, neue Flugverbindungen, Seilbahnen und Schneekanonen.

«Den Schwung dieser erfolgreichsten Sommersaison wollen wir auch in die Wintersaison mitnehmen», sagt Tourismusreferent Wilfried Haslauer. Mit einem Werbeaufwand von zwei Millionen Euro und neuen, zusätzlichen Flugverbindungen soll der kommende Winter ebenfalls Rekorde brechen. Rund 100 Millionen Euro wurden in neue Seilbahnen und Schneekanonen investiert. Experten warnen jedoch, dass die Zahl der Nicht-Skifahrer deutlich zunimmt.

Im vergangenen Winter sorgten drei Millionen Winterurlauber für volle Hotels und Skipisten im Salzburger Land. Die Zahl der Übernachtungen betrug 13,5 Millionen. Der Trend geht allerdings zu einem immer kürzeren Winterurlaub. Aus diesem Grund setzen die Touristiker heuer verstärkt auf eine schnelle Anreise für die Urlauber mit dem Flugzeug. «Neu im Winterflugplan sind Direktflüge nach Salzburg von Göteborg, vom holländischen Groningen sowie vom britischen Liverpool und Luton», sagt der Tourismus-Chef des Salzburger Landes, Leo Bauernberger - und freut sich.

Mehr Wintercharter-Flugzeuge kommen auch aus der litauischen Hauptstadt Vilnius sowie aus Estland, Finnland, Norwegen, Schweden und aus der Ukraine. Zusätzlich bringt Niki Lauda mit seiner Airline von Weihnachten an wöchentlich russische Gäste direkt vom Flughafen Moskau nach Salzburg. Die meisten Winterurlauber kommen aber mit 37,4 Prozent nach wie vor aus Deutschland, gefolgt von Österreich mit 23,3 Prozent.

Doch warnen Tourismusexperten vor einer ständig steigenden Zahl von Ski-Aussteigern. «Von 6000 befragten Österreichern sagen 66 Prozent, dass sie nie Skifahren», erläutert Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in Wien. Zudem hat in den vergangenen 15 Jahren jeder zweite Skifahrer seine Bretter an den Nagel gehängt.

Einsteiger und Trendsportarten wie zum Beispiel das Freeriding könnten das nicht wett machen. Der Ausstieg sei dramatisch, «denn nachdem wir die Eltern beim Skifahren verloren haben, haben wir jetzt natürlich auch deren Kinder verloren». Zellmanns Umfrage zeigt auch, dass 90 Prozent der Österreicher keinen Winterurlaub machen, «die Skifahrer und Winterurlauber sind sozusagen eine Minderheit». Dreiviertel der Befragten sagen, Skifahren sei ihnen schlicht zu teuer, rund 50 Prozent ist der Wintersport zu gefährlich geworden. dpa