Sarah Wiener Gruppe im Futurium Ab in die Zukunft

Wenn im September das Futurium als Ort der Wissenschaften, Bildung und zukunftsträchtigen Forschung für Besucher zugänglich gemacht wird, eröffnet im neuen Vorzeigebau der Bundesregierung auch das ‚Restaurant im Futurium‘. Für das gastronomische Konzept zeigen sich die Hoflieferanten als Teil der Sarah Wiener Gruppe verantwortlich. Das Cateringunternehmen vereint hochklassiges Catering mit Nachhaltigkeit.

Die lichtdurchflutete Architektur des Futuriums mit offenem Foyer und Skywalk ist zukunftsweisend – von der Ästhetik über die Konzeption als Niedrigst-Energiehaus, die Barrierefreiheit bis zu den technischen Details. Auch die Hoflieferanten stellen sich den wichtigen Fragen der Zukunft. Sie stehen für gesunde ökologische Kreisläufe und eine möglichst geringe Umweltbelastung. Das moderne Unternehmen wird also die Grundsätze der Nachhaltigkeit, die in die Architektur und Ausstattung des 2014 von der Bundesregierung initiierten Zukunftsbaus eingeflossen sind, in der Restaurantküche und beim Catering umsetzen.

Die Hoflieferanten arbeiten ausschließlich mit Produkten aus der eigenen Produktion und von persönlich bekannten Zulieferern. Der Müll wird so gering wie möglich gehalten und selbstverständlich getrennt. Der biologische Abfall wird als Kompost auf dem eigenen Bio-Bauernhof Gut Kerkow entsorgt. Die Kombination von Nachhaltigkeit und höchster Qualität gehört zum Standard der Hoflieferanten. Geschäftsführer David Fuld erklärt: „Nur mit Respekt vor Mensch, Tier und Umwelt können wir echten Genuss herstellen. Darum setzen wir dem Schwein die Krone auf.“ Nicht nur symbolisch.

Die Menü-Karte im Restaurant zeigt sich so visionär wie die Planung, weitere umweltschonende Ressourcen im Futurium zu schaffen. Zum Angebot von Küchenchef Marek Erdmann und seinem Team werden neben regionalen Klassikern auch trendsetzende Gerichte mit Insekten und Algen gehören. Bei der Umsetzung neuer Ideen werden die Hoflieferanten beim Catering und im Restaurant darauf achten, ihrem Anspruch, die nachhaltige Herkunft der Lebensmittel garantieren zu können, gerecht zu werden.

Die Gäste werden in den Genuss der Eigenproduktionen der Sarah Wiener Gruppe kommen. Dazu zählen bisher der Bio-Bauernhof Gut Kerkow mit regionalem Gemüseanbau, Tierzucht, Wurst- und Fleischproduktion und die Demeter-zertifizierte Bäckerei Wiener Brot. Was auch immer die Zukunft in der Gastronomie bringen wird, im ‚Restaurant im Futurium‘ wird sie mitgestaltet. Für den Gast werden die Innovationen und der Spaß an Umweltbewusstsein und Umweltschutz erlebbar sein.

Über Sarah Wiener Gruppe

Bei der Sarah Wiener Gruppe stehen seit der Gründung durch Sarah Wiener vor fast 30 Jahren Vernunft und Wohlbefinden beim Kochen an allererster Stelle. Wo die Produkte herkommen, wie sie verarbeitet werden und welchen Einfluss sie auf die Konsumenten und die Umwelt haben, ist allen Mitarbeitern eine Herzensangelegenheit. Heute gehören zur Unternehmensgruppe die Bereiche Gastronomie, Personal- und Barservice, eine Holzofenbäckerei, der Bauernhof Gut Kerkow sowie eine Beteiligung an der an der Lebensmittelmarke Bio Gourmet und das Engagement in der Sarah Wiener Stiftung. www.sarahwienergruppe.de. Die Hoflieferanten - früher Sarah Wiener Catering - werden exklusiver Partner für Veranstaltungen in der neuen Eventlocation. www.futurium.de

Eine Fernsehköchin geht nach Brüssel - Sarah Wiener wird Politikerin

Brüssel statt Kochtopf: Sarah Wiener zieht ins EU-Parlament ein. Sie hat vom Boom der Grünen profitiert. Wie will sie Fernsehen, Kochen und Politik unter einen Hut bringen?

Sarah Wiener sagt, sie habe «wilde Wochen» hinter sich. Die Fernsehköchin hat Wahlkampf für die österreichischen Grünen gemacht - für die hatte es in den letzten Jahren nicht gut ausgesehen. 2017 flogen die Grünen aus dem Parlament. Die Partei hatte sich «zerspragelt», wie es Wiener vor der Wahl formulierte. Das ist österreichisch und heißt so viel wie «zerlegt». Aber wie in Deutschland sind die Grünen auch in Wieners Heimatland enorm erstarkt. Sie kamen bei der Europawahl auf 14 Prozent.

Damit steht seit Sonntagabend fest: Sarah Wiener geht als Quereinsteigerin in die Politik - und nach Brüssel. Die 56-Jährige hatte hinter dem Chef der österreichischen Grünen, Werner Kogler, als Listenzweite um den Einzug gekämpft. Vom guten Ergebnis der Partei ist sie überrascht: «Damit hat keiner gerechnet», sagt sie. Sie selbst sehe das Votum als «Vertrauensvorschuss» ihrer Wähler. Das klingt schon ganz nach Berufspolitikerin.

Als Expertin für Ernährung und Landwirtschaft will sie sich mit diesen Themen im Parlament befassen. «Es geht um Alternativ-Modelle zur Agro-Industrie.» Momentan werde eine innovative, neue und nachhaltige Landwirtschaft durch Lobbyisten und ungenügende Transparenz verhindert.

«Die Anstrengung und die Lernkurve eines dreimonatigen Wahlkampfs liegen jetzt hinter mir. Jetzt muss ich die nächste Lernkurve nehmen und die heißt: Sarah goes to Brüssel», sagt Wiener. Der neue bevorstehende Lebensabschnitt nötige ihr Respekt ab. «Der Wahlkampf war die Kür, jetzt kommt die Pflicht.»

Sarah Wiener war unter den Promi-Köchen schon immer ziemlich politisch. Ihr Name ist zur Marke geworden. Sie hat sich mit viel Charme in der Welt der Herdmachos behauptet. Wiener steht für eine Meinung, ein bisschen wie bei Jamie Oliver in England. «Ich möchte keine Chemie im Essen»: Das ist ein typischer Wiener-Satz. Man kann sie auch etwas nervig finden; für Anfeindungen hat sie sich einen eigenen Ordner angelegt.

Die Österreicherin hat sich ohne Schul- oder Berufsabschluss zur bekanntesten TV-Köchin Deutschlands hochgearbeitet. In den 80er Jahren zog es sie nach West-Berlin, wo ihr Vater, der Schriftsteller und Jazzmusiker Oswald Wiener, das Szenerestaurant «Exil» führte.

Dort kultivierte sie in der Küche ihre Leidenschaft für Mehlspeisen. 1990 kaufte sie einen Wagen der DDR-Armee und bekochte Filmteams. Ihr erster Auftrag: ein Dreh mit Tilda Swinton. Der erste Kredit von 10 000 Mark war ein Schlüsselmoment, der Verpflichtungen brachte. Es war «vorbei mit dem Lotterleben», wie sie einmal sagte.

Es folgten: Kochbücher, Fernsehen, Restaurants, eine Bäckerei, gerade ein Buch über Bienen. Außerdem betreibt sie in Brandenburg den Biobauernhof Gut Kerkow. Der Wille, etwas Neues zu machen, ist bei der Unternehmerin also keine Überraschung.

Was aus all dem wird, wenn Sarah Wiener nach Brüssel zieht? Vor der Wahl sagte sie dazu, sie wolle noch ein paar Sachen nebenbei machen können. Sie sei nicht im Tagesgeschäft, weder in ihrem Unternehmen noch auf ihrem Bauernhof, sie habe ein Spitzenteam. Aber: «Meine Kolumnen, Bücher, Dreharbeiten, alles, was ich selber gemacht habe: Das werde ich zurückfahren müssen.»

Bei Facebook klingt Wiener am vergangenen Sonntag euphorisch: «Politik wird für uns gemacht! Nehmen wir sie uns. Ändern wir die Welt.» dpa