update: Sarah Wiener zur Insolvenz im STERN
Am Mittwoch sei die Insolvenz für die Gesellschaften «Das ist Gastronomie», zu der die Restaurants im Museum Hamburger Bahnhof und im Zukunftsmuseum Futurium gehören, und «Das ist Catering» eingereicht worden, erklärte die Sarah Wiener GmbH.
Auf Facebook schreibt Sarah Wiener:
"Corona hat vielen von uns eine Menge abverlangt. So auch einen Teil meiner Firma, meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen... und mir. Gestern mussten wir für unsere Restaurants und das Catering Insolvenz anmelden.
Für mich geht damit vorerst meine dreißig Jahre dauernde Catering- und Gastronomie-Ära zu Ende.
Besonders bitter ist das für meine Mitarbeiter*innen, die zum Teil weit über 15 Jahre mit mir gekocht und gearbeitet haben. Viele sind Freunde geworden; wir haben zusammen gearbeitet, gelacht, gekocht, Ideen verwirklicht und für eine bessere, nachhaltigere Catering- und Restaurantkultur gekämpft... und wie ich finde: wir waren spitze!! Nein: Ihr ward spitze!! Ohne euch, liebe Spüler, Kellner*innen, Verkäufer*innen, Buchhalter*innen, Köche und Köchinnen, Logistiker, Organisator*innen, Fahrer*innen, Leiter*innen und natürlich:
Geschäftsführer/in... ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Danke, dass ihr so lange und treu und engagiert an meiner Seite ward! Ihr seid Teil meiner Geschichte. Ihr bleibt Teil meiner Geschichte und Teil der Vision, für die ich schon so lange kämpfe.
Es ist schmerzhaft, dass Corona nun auch unsere Gastronomie erwischt hat.
Hoffen wir, dass viele viele Hotel- und Gastronomiekolleg*innen in ganz Deutschland und Österreich, in ganz Europa und darüber hinaus, durchhalten können und Licht am Ende des Tunnels sehen. Wir konnten es nicht mehr.
Eine Tür schließt sich, eine andere wird aufgehen. Sehen wir die Krise als Chance zu etwas Neuem, vielleicht sogar Besserem?"
Sarah
Hintergrund:
Der Geschäftsbetrieb solle vorerst weiterlaufen, teilte die Sarah Wiener GmbH mit. «Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Europa haben sich die Frequenz- und Umsatzzahlen in unseren Restaurants drastisch reduziert», hieß es zur Begründung des Schrittes. Die Kapazitäten der Unternehmen seien wegen der Abstandsregeln eingeschränkt, durch den Einbruch des Tourismus sei die Zahl der Gäste massiv zurückgegangen. «Eventveranstaltungen finden faktisch keine mehr statt.»
Wieners Gastronomieunternehmen hat nach ihren Angaben rund 120 Mitarbeiter. Zu ihrem Unternehmen gehört auch ein Bauernhof in Brandenburg. Die Sarah Wiener Gruppe wolle sich nun ganz auf die Lebensmittelproduktion konzentrieren.
Der Schritt kam nicht ganz unerwartet. Im Mai hatte die Unternehmerin Sorgen um ihre Firma geäußert. «Wenn sich nicht schnell und radikal etwas ändert, weiß ich nicht, ob es mein Gastronomiezweig überleben wird», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Im Catering haben wir sechsstellige Verluste gemacht, uns wurden Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt. Wir sind ein bisschen gelähmt und ratlos.» GW/dpa