Sektmanufaktur Vaux Florian Richter neu an Bord

Florian, Dein Lebenslauf ist voll mit Auszeichnungen, Awards und Trophys als Sommelier in der Spitzengastronomie. Warum wechselst Du nun auf die Produktionsseite?

Ich sehe es gar nicht so sehr als einen Seitenwechsel. Als Sommelier in einem Gourmetrestaurant war es mein Job, den Gästen bestimmte Weine und Schaumweine näher zu bringen und ihnen damit größtmöglichen Genuss zu verschaffen. Das werde ich auch weiterhin tun.

Wie kann man sich deine zukünftige Arbeit bei Vaux vorstellen?

VAUX arbeitet gerade an einer Idee, um die Philosophie, den Sekt und den Genuss neu erlebbar zu machen. Ein hochspannendes Konzept, was da gerade entsteht. Ich werde ab Juni an der Entstehung und Weiterentwicklung dieses Konzeptes mit dem Team rund um Christoph Graf gestalten und vorantreiben. Ab 2026 wollen wir dann aktiv in die Umsetzung gehen.

Wird es ein gastronomisches Konzept sein?

Es wird im Wesentlichen um Genuss gehen, um Kulinarik und um Erlebnis. Ziel ist, VAUX greifbar und erlebbar zu machen. Schaumwein steht wie kein anderes Getränk für Lebensfreude. Diese freudigen Momente werden der Kern des Konzeptes sein, wobei Essen und Genießen und vor allem gemeinsames Erleben die Basis der Lebensfreude sind, und hier wollen wir proaktiv in die Zukunft schauen.

Was hat dazu geführt, dass Du eine Funktion bei VAUX angenommen hast?

Ich beobachte die Entwicklung dieser Sektmanufaktur schon seit längerem und mir gefällt die Dynamik. Was mich beeindruckt: dass man auf VAUX große und mutige Gedanken denkt und umsetzt. Es fühlt sich gut an, Teil eines zukunftsorientierten Projektes zu sein und selbst mitgestalten zu können. Auch die Möglichkeit, meine Expertise aus der Gastronomie und der Sommellerie in die kommenden Projekte einfließen zu lassen, ist ein wichtiger Punkt.

Welche Deiner bisherigen Karriereschritte helfen Dir in Deiner neuen Funktion?

Ich denke, dass jedes Wissen und jede Erfahrung im ganzen Leben von Vorteil sind. Die letzten zwölf Jahre arbeitete ich als Maître und Head Sommelier im Restaurant Kronenschlösschen mit einer der besten Weinkarten des Landes, wo ich viel Erfahrung im Gourmetrestaurant aber auch viel Flexibilität bei den zahlreichen Events gewinnen konnte. Parallel dazu unterrichtete ich sieben Jahre lang an der IHK Würzburg alle Bereiche, die für einen Sommelier wichtig sind – vom Kellermanagement über den Aufbau einer Weinkarte bis zur täglichen Arbeit am Gast. Sehr viel praktisches Hintergrundwissen konnte ich bei einem Weinbaupraktikum auf Schloss Reinhartshausen erwerben, wo ich eineinhalb Jahre im Weinberg und im Keller arbeitete.

Neben all diesen Jobs hattest Du immer noch Zeit zum Lernen und bei Wettkämpfen anzutreten?

Ja, ich wollte mich immer weiterbilden und das Maximum aus meiner Begeisterung herausholen. Das geht nicht von heute auf morgen, und man muss bei vielen Wettbewerben antreten, um Erfahrung und Sicherheit zu gewinnen. Ein besonderes Highlight war der Sieg beim Wettbewerb „Bester Sommelier Deutschland“ im Jahr 2023 der Deutschen Sommelierunion, und die damit verbundene Möglichkeit, an der Europameisterschaft der ASI teilzunehmen. Bald steht dann hoffentlich noch die Weltmeisterschaft an. Aktuell bin ich noch aktiv im Studium zum Master Sommelier des Court of Master Sommelier in London. 2019 schaffte ich die „Introductory“ Prüfung, und 2022 wurde mir die „Advanced“ Nadel angesteckt. Das große Finale wartet noch auf mich, bis ich endlich den Titel MS tragen darf. Da werden wir sehen, wie weit der persönliche Ehrgeiz einen treiben kann. Ein allumfassender Blick auf die Weinbranche hilft dabei natürlich sehr.

Gleichzeitig hast Du auch einen Weinhandel aufgebaut?

Ja, ich bin ein Fan von Weinen, die man nicht an jeder Ecke kriegt. Deshalb habe ich vor zwei Jahren Florian Fine Wine gegründet.  Zum Beispiel schlägt mein Herz für rare Sherries oder außergewöhnliche Portweine, die leider in unserem Land nicht besonders gut vertreten sind. Vor allem aber Weine in perfekter Reife, besonders Riesling und Pinot Noir. Aber auch Weine aus anderen Appellationen oder von Weingütern, die nicht in aller Munde sind, trage ich zusammen und kuratiere damit spannende Weinpakete, die ich meinen Kunden per Mailing anbiete. Auch die Beratung von Restaurants spielt dabei eine Rolle. All diese Themen werden mich auch in Zukunft begleiten, und ich werde Sie in meine Arbeit für VAUX einbringen können. Man muss auch einfach neugierig bleiben in der Weinwelt.

Wie siehst du die Zukunft von VAUX?

Ich denke, dass Schaumweine aus Deutschland gerade erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Die Grundsteine für hervorragende Qualitäten sind gelegt, jetzt muss man die Weichen für die Zukunft stellen. Die Frische und Präzision, von denen die Sekte von Vaux getragen sind, gemeinsam mit dem Charme eines französischen Akzentes im Ausbau, das sind großartige Parameter, die ganz großes Potential in sich bergen. Deutscher Sekt ist ein Zukunftsprodukt im Premiumsegment und wird seinen Platz im internationalen Markt bekommen und glänzen. Und andererseits haben wir auch hier in Deutschland viele Möglichkeiten, junge und interessierte KonsumentInnen anzusprechen. Wir müssen nur offen sein, auf die jungen Menschen zu gehen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Geschmacksvorlieben zu entdecken und zu entwickeln. Der Genuss in Kombination mit der richtigen Gelegenheit in Bezug auf Location, Speisen oder Zeitpunkt ist unsere Aufgabe.

(Interview: WINE+PARTNERS)

VAUX war Sekt-Manufaktur des Jahres 2022 beim Sekt-CUP der GOURMETWELTEN

Über VAUX

Die Sektmanufaktur VAUX, gegründet 1868, kombiniert französische Eleganz mit deutscher Frucht. Ursprünglich in Berlin ansässig, verlegte das Unternehmen nach dem Ersten Weltkrieg vom Chateau de VAUX seinen Standort nach Eltville im Rheingau und entwickelte sich dort zu einem renommierten Sekthaus. VAUX steht für eine harmonische Verbindung europäischer Traditionen in der Schaumweinherstellung.

Sektmanufaktur VAUX
Kiedricher Strasse 18a
65343 Eltville
Deutschland