Die Wiesbadener Henkell & Co.-Gruppe hat von ihren jüngsten Zukäufen profitiert. Die Übernahme der spanischen Grupo Freixenet bescherte der Sektkellerei im Geschäftsjahr 2018 einen kräftig gestiegenen Umsatz von 823,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Wiesbaden mitteilte. Das entspricht einem Plus von 56,5 Prozent zum Vorjahr. «Sowohl Henkell als auch Freixenet sind erfolgreich in die neue Allianz gestartet», sagte der Sprecher der Geschäftsführung von Henkell Freixenet, Andreas Brokemper.
Zum August 2018 hatte die zum Oetker-Konzern gehörige Henkell & Co.-Gruppe 50,67 Prozent der Anteile des katalanischen Cava-Herstellers übernommen. Damit war sie nach eigenen Angaben zum Weltmarktführer in der Schaumweinbranche aufgestiegen. Seit Jahresbeginn firmieren die beiden Unternehmen als Henkell Freixenet.
Aus eigener Kraft erzielte die Henkell-Gruppe 2018 mit ihren Produkten wie Sekt, Wein und Spirituosen weltweit einen Umsatz von 575,6 Millionen Euro (plus 9,3 Prozent). Freixenet erwirtschaftete in den fünf Monaten 248,1 Millionen Euro Erlös (plus 4,6 Prozent).
In Deutschland, Österreich und der Schweiz stieg der Umsatz der Henkell & Co.-Gruppe ohne Freixenet um 3,5 Prozent auf 175 Millionen Euro. Maßgeblich verantwortlich für das Umsatzplus von 4,1 Prozent in Deutschland waren die Henkell-Marken «Fürst von Metternich» und «Wodka Gorbatschow».
«Dieses Wachstum werden wir so nicht jedes Jahr wiederholen können», sagte Bokemper angesichts der Zuwächse 2018. Nach Hochrechnungen werde das Unternehmen in diesem Jahr aber mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften. Zahlen zum Gewinn veröffentlicht Henkell Freixenet nicht.
Die Gruppe ist in 30 Ländern mit Tochterunternehmen vertreten und vertreibt ihre Marken in mehr als 150 Ländern weltweit. dpa
Rotkäppchen-Mumm erzielt Umsatzplus
Die Kellerei Rotkäppchen-Mumm hat trotz nachlassender Sektlaune in Deutschland ihren Umsatz gesteigert. Erstmals kletterten die Erlöse 2018 über die Milliardengrenze, wie das Unternehmen in Leipzig mitteilte. Die Kellerei aus Freyburg (Sachsen-Anhalt) setzte demnach voriges Jahr 1,085 Milliarden Euro um nach 945 Millionen Euro im Jahr davor. Angaben zum Gewinn macht die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH traditionell nicht.
Der deutsche Sektmarkt sei 2018 um 3,7 Prozent geschrumpft, sagte Vorstandschef Christof Queisser. Der heiße Sommer habe wohl die Sektlaune gedämpft. Auch Rotkäppchen-Mumm verkaufte weniger Sekt und Schaumwein. 184 Millionen abgesetzte Flaschen waren 3 Millionen oder 1,6 Prozent weniger als 2017. Zugleich sei es Rotkäppchen aber gelungen, Preiserhöhungen durchzusetzen, so dass der Sektumsatz mit 660,4 Millionen Euro praktisch stabil blieb (2017: 659,8 Mio).
Mehr als jede zweite verkaufte Sektflasche in Deutschland stammte 2018 aus dem Hause Rotkäppchen-Mumm. Der Marktanteil habe bei 53,9 Prozent gelegen (Vorjahr: 55,2 Prozent). Rotkäppchen-Mumm beruft sich dabei auf Zahlen des Marktforschungsinstituts IRI für den Lebensmitteleinzelhandel.
Das Plus beim Gesamtumsatz kam zum einen durch die Übernahme des Bremer Handelshauses Eggers & Franke zustande. Der Zukauf steuerte knapp 90 Millionen Euro zum Erlös bei. Er ließ auch die Zahl der Mitarbeiter sprunghaft von 673 auf 870 steigen. Neben dem Hauptsitz in Freyburg hat Rotkäppchen-Mumm noch Standorte in Nordhausen, Breisach, Eltville, Valdobbiadene (Italien) und nun auch Bremen.
Auch die beiden anderen Standbeine des Unternehmens - Wein und Spirituosen - trugen mit kräftigen Zuwächsen zum Umsatzplus bei. dpa