Sektmarktführer Rotkäppchen-Mumm mit Absatzrekord

Im vorigen Jahr verkaufte die Gruppe rund 224,9 Millionen Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen, wie Vorstandschef Gunter Heise am Dienstag in Leipzig mitteilte. Das ist das ein Plus von 6,2 Prozent. Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 819,7 Millionen Euro. Mit 46,8 Prozent ist der Marktanteil leicht um 0,5 Prozentpunkte gewachsen. Die deutschen Sekthersteller insgesamt legten 2010 beim Absatz um 1 Prozent zu. Der Anteil deutscher Hersteller im Sektmarkt liegt bei 81,5 Prozent.

Die ersten zwei Monate dieses Jahres seien verhalten gelaufen, sagte Heise. «Wir hoffen nun auf das Ostergeschäft und dass es dann richtig losgeht.» Für das Gesamtjahr rechnet Heise mit steigenden Preisen für Rohstoffe und Logistik. Allerdings stünden die Wettbewerber vor der gleichen Situation. «Man muss in der Lage sein, etwas auszuhalten. Preissteigerungen Eins zu Eins weiterzugeben, geht nicht.» Rotkäppchen-Mumm will zusätzlichen Absatz im Ausland erreichen. «Wir sondieren Exportmärkte», sagte Heise. Im Blick ist Asien, sagte Marketingchef Manfred Hilpert.

Getragen wurde das Wachstum 2010 hauptsächlich vom Sekt mit 162,5 Millionen Flaschen; und hier vor allem von der Marke Rotkäppchen. Der Weinabsatz stieg um rund das Doppelte. Hauptgrund war die Übernahme der Marke Blanchet Ende 2009. Der Absatz bei Spirituosen ging leicht um 1,3 Prozent auf 45,5 Millionen Flaschen zurück. Wegen Preiserhöhungen sei das einkalkuliert worden. Trotz Einbuße von zwei Punkten ist die Gruppe mit einem Anteil von 7,9 Prozent auch bei Spirituosen Marktführer in Deutschland.

Die Gruppe mit 540 Mitarbeitern hat ihren Hauptsitz in Freyburg in Sachsen-Anhalt sowie weitere Kellereien in Hessen und Baden-Württemberg und die Schnapsproduktion in Thüringen. dpa

Die Unternehmensgruppe Rotkäppchen-Mumm

An ihrem Stammsitz im sachsen- anhaltischen Freyburg blickt die Sektkellerei Rotkäppchen auf eine bis ins Jahr 1856 zurückreichende Tradition. Heute firmiert die Gruppe unter Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH. Rotkäppchen wagte nach der Wiedervereinigung einen Neubeginn. Damals lag der Absatz bei gerade einmal 1,5 Millionen Flaschen, zur Jahrtausendwende waren es 50 Millionen.

Aktuell werden 112,7 Millionen Flaschen Rotkäppchen verkauft. 2001 kam die Übernahme der Marken Mumm, Jules Mumm, MM Extra, wenig später folgten der Premium-Sekt Geldermann und die Spirituosensparte von Eckes in Nordhausen. Ende 2009 schluckte Rotkäppchen-Mumm die Weinmarke Blanchet. Die Standorte liegen in Freyburg, Hochheim am Main, Eltville am Rhein (beide Hessen), Breisach am Rhein (Baden-Württemberg) und Nordhausen (Thüringen).