Nach dem tragischen Unfalltod von Mosel-Winzer Ulrich Franzen wird auf dem Weingut die Lese eingefahren. Ein zu Herzen gehender Auszug aus dem Newsletter des Weingutes:
Liebe Weinfreunde!
tief berührt blicken wir auf die vergangenen Monate zurück. Sie waren ein Wechselbad der Gefühle, der Verlust Ulrichs auf der einen Seite und die neue Lebenssituation auf der Anderen. Es wäre verfrüht zu sagen, dass wir alles im Griff haben. Doch Ihre große Anteilnahme und die vielen motivierenden Worte haben uns seit Juni viel Kraft gegeben. In der ersten Zeit konnte ich die Ihnen so vertrauten Briefe aus dem Weingut Franzen nicht schreiben. (-)
Als große Herausforderung liegt die Weinlese und die Weinbereitung vor uns. Ich bin froh, dass wir nach anfänglicher Unterstützung der Kollegen, nun mit dem unermüdlichen Einsatz von Kilian, Verena, Max sowie Kilian's Freundin Angelina und Betriebshelfer Benny Lenz sowie unseren Aushilfskräften, die Arbeit allein bewältigen können.
Alle Vorbereitungsarbeiten sind soweit abgeschlossen und einige Rieslingtrauben sind gelesen. Die Rieslinge reifen noch und saugen jeden Sonnenstrahl ein. Die Trauben hängen fast ausgereift an den Stöcken. Die Güte der Trauben in Wein zu verwandeln ist nun die Aufgabe von meinem Sohn Kilian und Benni Lenz, unserem Betriebshelfer.
Kilian möchte seinen ersten Jahrgang voll und ganz Ulrich widmen. Er besinnt sich in seinem Streben auf die Vater-Sohn-Gespräche im Keller, wo das vermittelt wurde, was in keinem Lehrbuch steht. Der Weinjahrgang 2010 wird für uns ein ganz besonderer werden.
Doch zuvor freut es uns besonders, dass Ulrich mit dem 2009er Jahrgang einen seiner Besten hinterlassen hat. (-) Die Weine gehören zu den schönsten Genüssen, die die Natur uns bislang beschert hat und sind wie trinkbare Landschaften.
Liebe Grüße, Iris Franzen