„Der Fernsehturm ist das Wahrzeichen Berlins – für mich als Berliner ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Ort kulinarisch zu gestalten und damit Ost und West auf dem Teller zu vereinen", sagt Raue. Sein Konzept: eine zeitgemäße Berlin-Brandenburg-Küche, die von seiner charakteristischen Aromenwelt aus Süße, Säure und Schärfe geprägt ist.
Bereits am Morgen lädt das Restaurant zum Frühstück über den Dächern der Hauptstadt ein. Angeboten werden unter anderem das Sphere Frühstück (25 Euro) mit Brandenburger Käse, hausgebeiztem Lachs und Beeren-Smoothie oder das Vegane Frühstück (25 Euro) mit Avocadostulle, Tomatenkompott und Kichererbsencreme. Wer es leichter mag, wählt eine Granola Bowl mit frischen Beeren, Nüssen, Chia-Samen und Joghurt (11,50 Euro) oder genießt einen der beliebten Crodots – Donuts aus Croissantteig – in süßer oder herzhafter Variante.
Ab mittags wird die Karte besonders persönlich, denn Raue serviert Gerichte, die seine kulinarische Biografie widerspiegeln: Etwa den Garnelen-Cocktail KaDeWe (16 Euro), der ihn einst nachhaltig prägte, oder die Soljanka mit Schrippe (11,50 Euro) – eine Hommage an die DDR-Vergangenheit des Fernsehturms. Zu den Klassikern zählen insbesondere seine Königsberger Klopse vom Kalb (28 Euro), einst für Barack Obama und Angela Merkel zubereitet, sowie Oma Gerdas Eisbein vom Spanferkel (28 Euro). Für den besonderen Genuss sorgen Rinderfiletmedaillons mit Trüffelrahmsauce (36 Euro), während Zander mit Schmorgurken (29 Euro) oder pflanzliche Alternativen wie das planted Steak (36 Euro) ebenfalls ihren festen Platz auf der Karte haben.
Besonderes Augenmerk gilt den Menüs: Angeboten werden das Heiß & Kalt-Menü mit Currywurst und Dessert (29 Euro), ein veganes Drei-Gänge-Menü oder das klassische Berliner Schnitzel-Menü (jeweils 44 Euro). Besonderen Genuss verspricht das Menü Meine Heimat – Tim Raues Berlin & Brandenburg in vier Gängen, inklusive Aperitif, Getränkebegleitung und Kaffee (125 Euro).
Anja Nitsch, Geschäftsführerin des Berliner Fernsehturms, schwärmt: „Tims Currywurst ist schon jetzt ein echter Klassiker bei uns an der Bar, typisch Berlin eben. Jetzt freue ich mich ganz besonders auf seine legendären Königsberger Klopse. Dieses Gericht erinnert mich persönlich an viele familiäre Momente und trägt für mich das Gefühl von Wärme, Tradition und Verbundenheit in sich – all das, was Berlin ausmacht!“
Die Zutaten und auch viele der Getränke stammen überwiegend von regionalen Produzent*innen – darunter der Landhof Rahlf in Ahrensfelde, die Patrizier Kaffeerösterei in Straußberg, die traditionsreiche Berliner Schnapsmanufaktur Mampe und die Berliner Brauerei BRLO. Weine und Schaumweine bezieht das Sphere ausnahmslos aus Deutschland – vertreten sind unter anderem die Weingüter Dreissigacker, Markus Schneider, Neiss und Franz Keller sowie das Sekthaus Raumland. In Zusammenarbeit mit Sommelier André Macionga sind zudem hochwertige Cuvées entstanden, die speziell für das Sphere Tim Raue abgefüllt werden.
Team
Für die operative Umsetzung vor Ort setzt Patron Raue auf ein erfahrenes Team, das seine Vision von der Tradition des Ortes und einer modernen Berlin-Brandenburg-Küche teilt. Küchenchef ist Rolf Gerz (Foto unten). Der gebürtige Berliner war in den vergangenen zehn Jahren Küchenchef im Tropical Island und dort für mehr als 1.000 Sitzplätze im gastronomischen Bereich verantwortlich. Der 54-jährige verfügt über eine entsprechend große Organisationserfahrung und versteht es, komplexe Abläufe mit handwerklichem Anspruch zu verbinden.
Restaurantleiterin im Sphere Tim Raue ist Katharina Bambach (links). Die gebürtige Rheinland-Pfälzerin bringt über zwanzig Jahre Berufserfahrung in der Spitzengastronomie mit und war zuletzt zwei Jahre lang als Restaurantleiterin im Berliner Heritage Restaurant tätig. Zu ihren weiteren Stationen zählen das eins44, das CORDO und das renommierte Restaurant Alchemist in Kopenhagen. Mit Tim Raue hat die 44-jährige in der Vergangenheit bereits mehrfach zusammengearbeitet: Sie war unter anderem als Restaurantleiterin im La Soupe Populaire by Tim Raue und als stellvertretende Restaurantleiterin im Restaurant Tim Raue tätig. Ihre Auszeichnung als „Berliner Gastgeberin des Jahres" von den Berliner Meisterköchen und ihr feines Gespür für Gastlichkeit machen sie zur idealen Gastgeberin an diesem außergewöhnlichen Ort. Besonders wichtig sind natürlich auch die vielen Mitarbeitenden, die bereits seit Jahren und teilweise sogar Jahrzehnten im Fernsehturm beschäftigt sind. Wie Sous Chefin Jaqueline Hoffmann, seit 46 Jahren an Board, oder Sven Thumm, seit 36 Jahren im Fernsehturm tätig.
Architektur und Design
Das Bekenntnis zur Herkunft spiegelt sich auch im Interieur des Restaurants wider. Die architektonische Neugestaltung, verantwortet von DIA – Dittel Architekten aus Stuttgart, vereint daher die denkmalgeschützte Substanz des Berliner Fernsehturms mit einem zeitgemäßen Designanspruch. Grundlage des neuen Gestaltungskonzepts war eine tiefgreifende Recherchephase: Archivpläne, historische Fotografien und bauliche Relikte wurden sorgfältig ausgewertet, um die ursprüngliche Formsprache des Interieurs zu rekonstruieren. In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege entstand so ein rund hundertseitiges Dokument, in dem nicht nur die gestalterischen Ursprünge analysiert wurden, sondern auch die stilistischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte nachgezeichnet sind.
Darauf aufbauend entwickelten die Architekten ein Konzept, das die charakteristische Tonalität und Materialität der 1960er-Jahre respektvoll aufgreift und in eine zeitgemäße Formsprache übersetzt. Helle, offene Bereiche entlang der Panoramafenster stehen nun im bewussten Kontrast zu abgedunkelten Servicezonen – eine klare Raumzonierung, die zugleich funktional und atmosphärisch wirkt. Klassische Elemente wie restaurierte Tische, Stühle und Leuchten wurden behutsam überarbeitet und mit modern gefertigten Komponenten – etwa in 3D-gedruckter Form – kombiniert. So entstand ein gestalterischer Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der eine stilvolle, zeitlose und zugleich einladende Atmosphäre schafft. Nicht Retro, sondern eine emotional fundierte Weiterentwicklung des ursprünglichen Gestaltungsgedankens war das Ziel.
Besondere Herausforderungen stellte die exponierte Lage auf 207 Metern Höhe in Kombination mit dem denkmalgeschützten Bestand dar. So kamen ausschließlich schwer entflammbare Materialien zum Einsatz, die den strengen Brandschutzvorgaben ebenso entsprechen wie den hohen gestalterischen Ansprüchen. Zentrales Augenmerk lag auch auf dem Lichtkonzept: Um nächtliche Reflexionen in den gebogenen Fensterflächen zu vermeiden, wurden Leuchten dezent in die Decke integriert und gezielt indirektes Licht eingesetzt. Zusätzlich sorgt eine warme, dimmbare Untertischbeleuchtung für stimmungsvolle Akzente.
Reservierungen für ein Restaurantticket sind ab sofort unter www.tv-turm.de möglich. Der Zugang zum Restaurant Sphere Tim Raue erfolgt über den Panoramaaufzug des Berliner Fernsehturms. Der Erwerb eines Tickets für die Auffahrt ist dabei vorgeschrieben. So wird ein Besuch nicht nur kulinarisch, sondern auch architektonisch zu einem unvergesslichen Erlebnis mit spektakulärem Ausblick.