Starkoch Schuhbeck klagt um www.schuhbeck.com

Der bekannte TV-Koch Alfons Schuhbeck streitet sich zurzeit um eine Internetseite mit einem Lehrer aus Traunstein. Der Pädagoge Sebastian Schuhbeck besitzt seit dem Jahr 2004 unter anderem die Internet-Adresse schuhbeck.com. Er ist auch bayerischer Landesbeauftragter für Computereinsatz im Religionsunterricht, seine Website ein Informationsangebot für Religionslehrer.

Eine inhaltliche Verwechslungsgefahr mit dem Starkoch oder seinem Gewürzvertrieb sieht er daher nicht. Ein für nächsten Dienstag geplanter Gerichtstermin wurde nach Angaben des Münchner Landgerichts inzwischen aufs nächste Jahr verschoben.

Es handelt sich um eine sogenannte Domain-Streitigkeit, wie es sie zu Anfangszeiten des Internets zuhauf gab. Alfons Schuhbecks Anwalt Joachim Schmid will sich inzwischen nicht mehr zu dem Streit äußern. Der Medienrummel ist zu groß geworden. Als Verhandlungstermin wurde am Mittwoch nun der 5. Juni 2012 festgelegt.

Nach Gerichtsangaben soll es zuvor noch Vergleichsgespräche zwischen den Parteien geben. Alfons Schuhbeck sieht nach Angaben eines Gerichtssprechers eine Verwechslungsgefahr bei der Nutzung der Seiten.

Darüber kann Lehrer Sebastian Schuhbeck nur lachen: «Bei keinem auch nur durchschnittlich aufgeklärten Internet-Nutzer besteht eine Verwechslungsgefahr», sagte er. Eine Markenrechtsverletzung besteht seiner Meinung nach nur, wenn er ebenfalls ein Restaurant betreiben oder Gewürze verkaufen würde.

Doch «unsere Geschäftsfelder könnten verschiedener nicht sein». Auch der Vorwurf, er würde die wirtschaftliche Entwicklung des Kochs massiv beeinträchtigen, ist für den Lehrer nicht haltbar: «Er hat doch schon etwa 20 andere Domains wie etwa schuhbeck.at oder schuhbeck.ch.»

Der Anwalt des Starkochs habe sich bereits im März 2010 bei ihm gemeldet und ihm später 5000 Euro für die Herausgabe der Domain geboten. Doch Sebastian Schuhbeck sagt: «Mir geht es nicht ums Geld. Ich bin an einem Verkauf nicht interessiert. Ich will die Domain behalten. Der kann mir auch 10 000 Euro bieten.» Die Adresse sei etwas für ihn, seine Familie, seine Töchter. «Wenn Sie ein schönes Haus haben, geben Sie es auch nicht einfach her, nur weil ein anderer es will.»

Besonders geärgert habe er sich über die - wie er es nennt - «Gutsherrenart» und den Tonfall, mit dem man ihn aufgefordert habe, die Adresse herauszurücken: «Nach dem Motto: Ich bin der bekannte Star, geh Du mal vom Acker.» Mit Alfons Schuhbeck selbst habe er übrigens nie gesprochen, alles laufe über seinen Anwalt. dpa