Sternekoch Hans Haas & Kellermeister Hans Terzer Zwei Mal Hans im Glück

Kellermeister Hans Terzer

Kellermeister Hans Terzer feiert 40 Jahre St. Michael

Im Alter von 21 Jahren begann Hans Terzer als Kellermeister in der damals ziemlich maroden Kellerei St. Michael. "Einerseits schon eine schwierige Aufgabe in so jungen Jahren" erzählt Hans Terzer und fährt fort "aber da es um die Genossenschaft nicht allzu gut stand, konnte ich es fast nicht mehr schlimmer machen".

Er begann in kürzester Zeit eine neue Strategie einzuführen: Der Anteil der Vernatschtraube wurde reduziert, der Anbau von Weißweinen, insbesondere Chardonnay, Pinot Grigio, Sauvignon und Gewürztraminer wurde forciert und die Erntemengen peu a peu reduziert.

Dies geschah Anfang der 80er Jahre. Den älteren Weinbauern blutete damals das Herz, wenn sie Trauben wegschneiden mussten, aber heute sind alle froh, dass sie dem Weg des jungen Revoluzzers gefolgt sind.

Hans Terzer machte, dank seiner Leidenschaft, seinem Können und seines Ehrgeizes aus der Genossenschaft eine der führenden Weinkellereien Italiens. Sein Erfolg beruht auf einer Mischung aus visionärem Denken und harter Arbeit. Er gilt als ein Kellermeister der von sich und von seinen Mitarbeitern alles fordert. In Italien hat er den Beinamen "Wein-Papst" und diesen Ruf festigt er mit jeder neuen Kollektion.

30 Jahre Spitzenlinie St. Valentin

30 Jahre Spitzenlinie St. Valentin

Unter dem Namen St. Valentin werden seit der Zeit, als der aufstrebende Kellermeister Hans Terzer das Zepter in die Hand nahm, die besten Tropfen der Kellerei abgefüllt. 1986 gab es von den Rebsorten Ruländer, Gewürztraminer und Chardonnay - Sankt Valentin - 7000 Flaschen, die sehr gut auf dem Markt ankamen und auf Anhieb einige Auszeichnungen einheimsten.

1989 wurde der erste Sauvignon der Linie Sanct Valentin in Flaschen gefüllt und bereits vier Jahre später verlieh der Gambero Rosso dem Wein die begehrten Drei Gläser, und das von da an Jahr für Jahr. Der Gambero schrieb: "St. Michael hat das Bild des italienischen Sauvignons geprägt wie kein anderer".

Wie der Sauvignon zur Kellerei St. Michael kam, ist eine Geschichte, die Hans Terzer gerne erzählt: "Es ist wie so Vieles im Leben einem Zufall zu verdanken. Bei einem Besuch eines Weinbauers in seinem Weißburgunder Weinberg probierte ich eine Traube und wunderte mich, denn das war eindeutig kein Weißburgunder. Ich nahm die Traube mit nach Hause, probierte und las nach und es gab keinen Zweifel, es war ein Sauvignon. Die drei Rebreihen die es in diesem Weinberg gab, baute ich dann reinsortig im Stahltank aus. Gleichzeitig ließ ich aus den Rebstöcken neue Reben züchten. Anfangs hatten wir zwei Hektar Rebfläche für den Sauvignon, heute sind es fünfzig Hektar".

Heute ist der Sauvignon Sanct Valentin sicherlich der berühmteste Wein der Kellerei und einer der meistprämierten in Italien. Eine Anerkennung, die Hans Terzer natürlich ganz besonders freut.
Unter der Linie St. Valentin werden zehn verschiedene Weine, darunter vier Rotweine (Pino Nero, Lagrein, Merlot und Cabernet) vermarktet.

Seit dem Jahrgang 1986 sind rund sechs Millionen Flaschen Sanct Valentin Weine der Kellerei St. Michael in aller Welt verkauft worden. Rückblickend, trotz vieler Anfangsschwierigkeiten, ist es Hans Terzer gelungen, dass sich die Weine der Linie Sanct Valentin im internationalen Vergleich absolut behaupten. Ein Weg der sich gelohnt hat und auf den Hans Terzer stolz sein kann.

Appius – Ein Traum wird Wirklichkeit Appius - Ein Traum wird Wirklichkeit

Es war stets ein Traum von Hans Terzer einen ganz besonderen Wein zu machen, aber ihm war bewusst, dass dieses Vorhaben viel Zeit braucht. Denn, so einen Wein, wie er im Kopf hatte, kann man nur aus Trauben älterer Rebstöcken vinifizieren.

2010 war es endlich so weit, "Appius" war geboren. Es ist ein Weißwein-Cuvée, das erste Cuvée der Kellerei St. Michael, ein Wein aus einer erlesenen Auswahl bester Trauben. 2010 war der Hauptanteil Chardonnay mit einem jeweils kleinen Anteil an Weißburgunder, Pinot Grigio und Sauvignon. Die Weine wurden in kleinen Holzfässern vergoren und ausgebaut. Nach 12 Monaten kamen die Weine in Stahltanks und blieben dort drei Jahre auf der Feinhefe. Der Appius 2010 wurde im Juli 2014 auf Flaschen gefüllt.

Das Prinzip des Superweins des "Weinpapstes" ist, jedes Jahr aus den besten Trauben, das Beste zu kreieren. So ist bei "Appius 2011" der Sauvignon der Protagonist des Weins, harmonisch untermalt von Pinot Grigio und Chardonnay.

Sichtlich stolz präsentierte der sympathische Hans Terzer seine beiden Appius und Hans Haas verwöhnte den Gaumen zum 2010 mit einer "Rotbarbe auf Sepiagnocchi und Limonjus" und zum 2011 mit "Entenravioli mit gebratener Leber, Erbsen und frischen Pfifferlingen".

Münchens beliebter Zwei-Sterne-Koch Hans Haas

Eine wunderbare Symbiose!

Weil ein so wertvoller Inhalt auch eine entsprechende Verpackung benötigt, wurde, der Philosophie von St. Michael entsprechend, ein modernes, minimalistisches Design gewählt, dass ebenfalls, wie der Inhalt, jedes Jahr anders interpretiert wird.

Dessert von Hans Haas im Tantris

Ist es 2010 ein nach oben rankender Rebenstrang, der symbolisieren soll, dass sich alles immer weiterentwickelt, so hat man sich 2011 für die Zahlenfolgen des Mathematikers Leonardo Fibonacci entschieden. Um der Besonderheit dieses, nunmehr verwirklichten Traums von Hans Terzer, noch mehr Ausdruck zu verleihen, ist die Anzahl der Appius-Flaschen pro Jahr limitiert nummerierte.

Das unterhaltsame und genussvolle Treffen im Tantris, bei dem Hans Terzer in sympathischer Weise die Geschichte der Kellerei St. Michael erzählte, endete mit einem großartigen Dessert von Hans Haas, würdig begleitet vom ersten weißen Süßwein Südtirols, dem "Passito Comtess Sanct Valentin 2014".

Monika Kellermann