Toller Weinjahrgang 2011

Die Winzer erwarten einen «tollen Weinjahrgang» 2011. Geschmacklich gesehen lasse dieser Jahrgang keine Wünsche offen, sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber, am Dienstag in Mainz.

«Dank des Bilderbuchherbstes erreichte ein großer Teil der Ernte das Prädikatsweinniveau.» Der Ertrag liege mit rund neun Millionen Hektolitern im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Weinfreunde müssen voraussichtlich nicht tiefer in die Tasche greifen: Die Branche rechnet mit weitgehend stabilen Weinpreisen.

In diesem Jahr hatten die Winzer wegen der Wetterkapriolen zunächst mit Sorge auf ihre Reben geblickt. Doch der September brachte einen wunderbaren Spätsommer. In fast allen Anbaugebieten sind die Keller nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) ausreichend gefüllt.

In Franken und Württemberg falle die Ernte allerdings wegen starker Schäden durch Maifröste ähnlich gering aus wie im vergangenen Jahr. Bundesweit waren es 2010 insgesamt 7,1 Millionen Hektoliter. Der VDP zum Jahrgang

Den größten Sprung beim Ertrag machte im Vergleich zum Vorjahr Sachsen, wo die Weinmost-Erntemenge nach einer ersten Schätzung um das Doppelte auf 24 000 Hektoliter stieg, gefolgt vom Mittelrhein mit plus 87 Prozent auf 43 000 Hektoliter und der hessischen Bergstraße mit plus 79 Prozent auf 34 000 Hektoliter.

«Dieser tolle Jahrgang 2011 wird nicht nur hierzulande, sondern auf unseren Auslandsmärkten für große Aufmerksamkeit sorgen», sagte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Mit der kleinen Weinernte 2010 habe die Nachfrage nicht immer befriedigt werden können. «Wir sind zuversichtlich, mit dem 2011er Jahrgang auch aufgrund des sehr guten Verhältnisses von Preis und Weinqualitäten die im vergangenen Jahr verlorenen Marktanteile wieder zurückzugewinnen.»

Europaweit wird mit rund 164 Millionen Hektolitern laut DWI eine Weinmosternte erwartet, die leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt. Vor allem Deutschlands wichtigstes Weinimportland Italien rechne mit einem Ernteminus von 15 Prozent. dpa

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