Tourismus Städte locken mehr Gäste an

Von Christian Bark

Brandenburgs Städte locken Touristen in ihre Zentren. Von den rund 4,4 Millionen Gästen im vergangenen Jahr haben 17 Prozent eine Städtereise unternommen, so die Tourismus Marketing-Gesellschaft (TMB). «Das ist ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Jahr 2012», sagte TMB-Sprecherin Birgit Kunkel. Allein in Potsdam seien im vergangenen Jahr 437 000 Gäste registriert worden.

Entscheidend seien Erreichbarkeit, Übernachtungsstätten, gastronomische Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten oder besondere kulturelle Ereignisse wie Ausstellungen, sagte Kunkel.

In Potsdam konnte im Friedrich-Jahr 2012 erstmals die Millionengrenze bei den Übernachtungen überschritten werden, sagte Stadtsprecher Markus Klier. 2014 sei die Rekordzahl noch einmal übertroffen worden. Jeder Besucher habe sich im Durchschnitt 2,4 Tage in Potsdam aufgehalten. Tourismus ist nach den Angaben für Potsdam ein Millionengeschäft: 2013 brachten die Übernachtungs- und Tagesgäste einen Bruttoumsatz von 833,7 Millionen Euro.

Cottbus als zweitgrößte Stadt des Landes konnte 2014 mit knapp 238 000 Übernachtungen einen Zuwachs von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. «Für einen Ausflug über zwei bis drei Tage liegen wir nah genug an Berlin, Leipzig und Dresden», sagte Gabi Grube vom Stadtmarketing.

Cottbus werbe mit dem gut ausgebauten Radwegenetz und als Startpunkt in die Region Spreewald und Seenland, sagte Grube. Dazu käme unter anderem das Gartenfestival in Park und Schloss Branitz.

Daneben locken auch mittelgroße oder kleine Städte Besucher an. So kamen im Vorjahr knapp 2,1 Millionen Tagestouristen nach Oranienburg (Oberhavel). Vor allem seit der Landesgartenschau 2009 gebe es eine größere Nachfrage, sagte Stadtsprecherin Susanne Zamecki. 2016 stehe die 800-Jahr-Feier der Stadt an - ein weiterer Werbefaktor.

Wittenberge (Prignitz) setzt auf den Elbetourismus. Geplant sind nach Auskunft einer Stadtsprecherin weitere Anleger für Sportboote und Flusspassagierschiffe. Auch kulturell und kulinarisch gebe es viel zu sehen, zum Beispiel Brandenburgs größtes Eisenbahnmuseum oder die Erlebnisgastronomie in der «Alten Ölmühle».

Selbst Städte, die auf den ersten Blick wenig mit Urlaub in Verbindung gebracht werden, mausern sich. Eisenhüttenstadt hatte über 40 000 Übernachtungen 2014: Tendenz steigend. Touristisch interessant ist die sozialistische Planstadt, die nach dem Krieg entstand. Zudem gibt es Führungen bei laufender Produktion durch das Warmwalzwerk. dpa

Villa Schöningen zeigt Werke von Markus Lüpertz

Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Künstler der Gegenwart: Markus Lüpertz. Die Villa Schöningen in Potsdam präsentiert bis zum 27. Juli 2015 eine Werkschau mit über 60 Gemälden und sieben Skulpturen, die den künstlerischen Werdegang von Markus Lüpertz von 1966 bis 2014 veranschaulicht.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, villa-schoeningen.de