Die langanhaltende Trockenheit macht nicht nur den Landwirten im Norden des Freistaats zu schaffen. Mittlerweile bringt sie auch die Schifffahrt auf der Donau nahezu zum Erliegen. Zwischen Straubing und Vilshofen sei die Donau streckenweise nur noch 1,80 Meter tief, sagte Jürgen Schillinger vom Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg am Donnerstag.
Güterschiffe starteten zurzeit gar nicht, weil sie die Donau zwischen Straubing und Vilshofen nicht mehr passieren können. Auch die Hotelschifffahrt sei zunehmend betroffen, sagte Schillinger. Teilweise müssten die Fahrgäste zwischen Straubing und Vilshofen in Busse umsteigen und dann mit einem zweiten Schiff weiterfahren.
"Wir haben extremes Niedrigwasser", sagte auch Anton Kuhnt von der Wasserschutzpolizei Deggendorf. An der Isarmündung bei Deggendorf träten immer deutlicher Kiesbänke hervor. Eine Besserung der Lage sei nicht absehbar. "Ein Gewitter reicht da nicht aus."
Das sehen auch die Bauern in Franken so. Vor allem Unterfranken ist von einer Dürre betroffen wie sie seit fast 40 Jahren nicht mehr vorgekommen ist. Die Bauern der Region müssen erhebliche Ernteausfälle hinnehmen. Das betreffe vor allem Getreide, Raps sowie Erbsen und Ackerbohnen, sagte Bernhard Weiler, Präsident des unterfränkischen Bauernverbandes, am Donnerstag in Stadtlauringen (Landkreis Schweinfurt). Auch Mais und Grünfutter für die Tiere entwickelten sich wegen der anhaltenden Trockenheit mittlerweile eher verhalten.
Doch die Verluste sind regional begrenzt. Nur wenige hundert Kilometer weiter südlich können die Bauern stattdessen aus dem Vollen schöpfen. "Beim Grünland gibt es im Süden Bayerns geradezu Rekordernten", sagte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) am Donnerstag in München. Auch die Ernteaussichten für Mais und Kartoffeln seien vielerorts deutlich besser als im Norden.
Doch die Sonne und die Hitze hat auch positive Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe. Denn das, was geerntet wird, sei von teils sehr guter Qualität. So habe beispielsweise der Weizen schöne große Mehlkörner und einen hohen Eiweißgehalt, sagte Weiler.
Froh sind auch die Winzer. Wenn es demnächst wieder mehr regnet und der Herbst nicht zu nass wird, könnten die Trauben dank der Rekordhitze sogar einen "genialen Jahrgang" hervorbringen, sagte Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, am Donnerstag in Veitshöchheim. "Wir haben derzeit einen Vegetationsvorsprung von 14 Tagen. Die Trauben stehen fantastisch." dpa