Phuket, Samui und etliche andere Ort am Meer sind sicherlich die Regionen für eine Reise nach Thailand. Zu einer Reise in das fernöstliche Land sollte aber auch unbedingt ein Abstecher in die Hauptstadt gehören. Vom modernen Flughafen gelangt man per Bus oder mit dem neuen Sky Train schnell in die City. Jedoch auch ein Taxi ist nicht teuer. Nur etwas mehr als zehn Euro kostet die Fahrt. Viele Reiseveranstalter bieten zudem entsprechende Pakete (Strand und Bangkok an). Indes empfiehlt es sich auch den Bangkok-Aufenthalt noch einmal zu Teilen. Das jedenfalls meint der Schweizer Simon Rindlisbacher. Doch dazu später. Rindlisbacher ist Chef des neuen Mövenpick Hotels mitten in der City der Metropole, deren Einwohnerzahl irgendwo zwischen zwölf- und 15 Millionen liegt. So genau weiß das keiner. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel und dann die ersten Schritte rings um die Herberge lassen einen jedoch vermuten, dass es sogar noch etwas mehr sein könnten.
Irgendwie hat es die Anmutung eines Ameisenhaufens. Alles und jeder ist in Bewegung. Das neue Möwenpick bietet da einen schweizerischen Ruhepool. Fast 300 Zimmer, Restaurant, Bar, Pool etc. und eine Dachterrasse mit einem New-York-Haften Ausblick. Inmitten von Wolkenkratzern. Nur einen Steinwurf entfernt durchquert die Sukhumvit Road wie eine Schlagader das Herz der thailändischen Hauptstadt.
An ihr liegen vor allem die Verlockungen für alle, die nach Tagen am Strand noch etwas shoppen wollen. Etwa Terminal 21. Eine Art Reise um die Welt im Einkaufscenter. Verschiedene Etagen und Bereiche sind Städten der Welt nachempfunden. Ein London Doppeldecker Bus ist dabei, die Golden Gate aus San Francisco, man kann am römischen Colosseum vorbei, durch die Karibik, über Indien und Japan nach Hollywood wandern.
An der Sukhumvit gleich vor dem Terminal 21 findet sich auch eine Subway Station und der Sky Train. Letzter folgt dem Verlauf der Straße. Noch etliche weitere Shoppingadressen lassen sich da bestaunen. Etwa Central World und das Siam Paragon in dessen Umfeld Ocean World und Madame Tussauds und auch ein Art Center angesiedelt sind. Gegenüber am Siam Square ist es etwa ruhiger.
Zwar keine Fußgängerzone aber doch immerhin etwa verkehrsberuhigt. Wer zuvor zu Fuß auf der Sukhumvit und drum herum unterwegs war, wird dies zu schätzen wissen. Natürlich gibt es dort auch das unvermeidliche Hard Rock Café. Und dann ist da das fast schon legendär MBK Center, welches jeder Concierge des Touristen empfiehlt. Alle teuren und bekannten Marken sind vertreten. Aber gefälscht. Also Vorsicht! Damit sie keinen Ärger mit Zoll bekommen, wenn sie wieder nach Deutschland einreisen Ein Verkäufer meinte zu dem Hinweis dass seinen ja alles Fakes: "It's not a Fake. It´s real Fake.". Es gibt aber nicht nur gefälschte Uhren und Kleidung. Schönes Kunsthandwerk ist ebenso im Angebot. Und handeln lohnt.
Natürlich bietet das Mövenpick Hotel auch etwas für die leiblichen Genüsse. Selbst eine schweizerische Brotzeit ist möglich. Aber zwischendurch sollte man unbedingt einmal draußen essen. Überall an den Straßen finden sich kleine Garküchen mit Köstlichkeiten, die man vielleicht dem Namen nach vom Thailänder um die Ecke kennt, die aber wesentlich köstlicher sind und nur wenige Baht kosten und oft exotisch erscheinen. Exotische auch der Besuch des ebenfalls in der City gelegenen Queen Saovabha Memorial Institute. Dort werden unter anderem Seren gegen Schlangenbisse hergestellt und es gibt eine Schlangenfarm mit Show dazu. Immerhin gibt es 190 verschieden Schlangen in Thailand. Einige sogar in der Hauptstadt.
Schon die Erkundung der Gegend rings um das Mövenpick Hotel kann zwei Tage verschlingen. Zumal wenn man wirklich etwas länger auf Shoppingtour ist. Damit also zurück zum Hinweis des Hotelchefs, die Bangkok-Besuch zu teilen. "Da ist eben das Zentrum und dann die Gegend am Fluss", erzählt er. "Eine andere Seite der Stadt." Deshalb rät der Hotelier zu einer Teilung. "Ein paar Tage bei mir und ein paar Tage in einem Hotel am Fluss." Dort finden sich das Hilton, Sheraton, Shangri-la und das legendäre Mandarin Oriental.
Im Jahr 1876 öffnete in der Mitte Bangkoks direkt am Chao Phraya River das Oriental Hotel seine Pforten. Das erste Hotel in Thailand (damals noch Siam) überhaupt und auch das erste Hotel in Süd-Ost-Asien. Das legendäre Raffles in Singapur folgte er erst 20 Jahre später. Inzwischen ist das Haus in Bangkok indes kräftig gewachsen. Modern und mit vielen Auszeichnungen bewertet aber immer noch ein wenig im Kolonialstil. Bis zum 140. Jubiläum am 24. April 2016 soll dann auch das historische Gebäude wieder wie einst empfangsbereit sein.
Doch auch jetzt schon zählt das nun als Mandarin Oriental firmierende Haus zum Besten was die thailändische Hauptstadt zu bieten hat. Das fanden auch etliche Schriftsteller in den zurückliegenden Jahren. So trägt jede der 18 Suiten einen berühmten Namen. Sommerset Morgan, der sein The Gentleman in the Parlour hier schrieb, Joseph Conrad, Norman Mailer, Vidal Gore, John le Carré und auch Barbara Cartland sind einige. Jede der Suiten trägt ein wenig die Handschrift ihres Namensgebers. Beim Ausblick vom Balkon der jeweiligen Suiten kann man sich gut die Inspiration vorstellen.
Selbst wenn man nicht im Mandarin Oriental, was zu den teuersten Hotels der Stadt zählt, wohnt, gibt es doch Gründe mal rein zu schauen. Entweder wenn wieder mal ein Gastkoch am Herd steht oder auch für einen Besuch im Sala Rim Naam. Dieses traditionelle thailändische Restaurant liegt auf der anderen Seite des Flusses. Dort wo auch der Hotelspa angesiedelt ist. Ein Hoteleigenes Boot pendelt ständig hin und her. Im Sala Rim Naam wird exklusives Thai-Food geboten. Gewürzt mit traditioneller Musik und Tanz. Zum Abschluss dann noch einen Mai Tai Cocktail in der Bamboo Bar (übrigens auch die älteste Jazz-Bar Thailands)
Eines der Hotels am Fluss kann dann Ausgangspunkt sein für die eher historische und kulturelle Erkundung Bangkoks. Am besten bei einer Klong Tour auf dem Chao Phraya und seine vielen Seitenkanälen. Ein wenig James-Bond-Gefühl kann dabei aufkommen. Vielleicht fährt man zum Künstlerhaus Ban Silipin, wo man traditionelle Puppespiel erleben kann, eine Orchideenfarm ist nicht weit und es gibt sogar die Möglich in einem Home-Restaurant bei einer Familie daheim zu essen. Da kann man dann wirklich sagen: "Ich war beim Thailänder essen."
Unterwegs am Ufer und auch überall in der Stadt lassen sich natürlich Tempel bestaunen. Um die 550 soll es geben. Eine andere, eher abenteuerliche Art die Stadt zu erkunden, ist die per Rad. Mehr und mehr Angebote gibt es dazu. Allerdings ist es schon eine Herausforderung auf zwei Rädern über volle Märkte zu rollen. Etwa in China Town oder auch durch den Orchideen-Mark. So viele Orchideen hat sicherlich kaum jemand auf einem oder besser vielen Haufen gesehen. Der Vorteil mit dem Rad ist, dass man sehr viele Eindrücke in kurzer Zeit gewinnt. 23 Euro kostet die Vier-Stunden-Tour über ca. 16 Kilometer beidseits des Flusses. In dessen Umfeld liegt auch der Königspalast.
Die Geschichte Thailands kann man übrigens im Siam Niramit erleben. Nur einen Steinwurf vom quirligen Zentrum entfernt ist eine traditionelle Dorflandschaft aufgebaut, man kann auf Elefanten reiten und im Showpalast des Dorfes geht man eine verzaubernde Reise. Thailand wie aus dem Bilderbuch. Dazu gehört unbedingt auch eine Fahrt mit einem Tuk Tuk. Diesen Motorradrikschas. Ebenso meist mit James Bond Feeling. Jedenfalls ist die Fahrweise mitunter wirklich abenteuerlich.
Zum Abschluss der Reise eine Dinner-Tour mit einem Schiff, die eine Mischung aus Geschichte und Romantik bietet. Man verlässt die Stadt mit der Gewissheit, vieles nicht gesehen zu haben und wieder kommen zu müssen. Das dachten sich wohl auch die Betreiber des wunderschönen Restaurants Balee Laos unweit des Mövenpick Hotels. Der 300-Baht-Gutschein den Gäste dort für ihren nächsten Besuch bekommen hat eine Gütigkeit bis September 2559. Wäre spannend die Stadt dann wieder zu sehen ...