VDP GG-Vorpremiere Rheinhessen und Pfalz

Rheinhessen | Riesling | 2018

Der ROTE HANG und die Winzer die dort Weinberge besitzen, bringen mehr als hervorragende Weine in die Flaschen! Die beiden ROTHENBERGS von Gunderloch und Kühling-Gillot (wurzelecht) präsentieren sich offen und intensiv in der Nase, sehr karg, tief, fruchtig und etwas rauchig. Aromen von Kumquat, Grapefruitsaft, untergründig etwas Himbeere und Sanddorn, die speckig-rauchigen Noten unterstreichen das Ganze. Weine zum Verlieben!

PETTENTHAL

Gunderloch eine Fruchtbombe! Die Nase beginnt zuerst mit frischen Zitrusaromen, saure rote Früchte und mit der Zeit kommen saftige und süße Früchte hinzu. Sehr komplex, vielschichtig und eine unglaubliche Tiefe. Kühling-Gillot ultrafein und zugleich laut, griffig, viel Druck am Gaumen, lebhafte Säurestruktur, viel Strahlkraft und schlank im Abgang. Animiert zum mehr Trinken. Schätzel präsentiert sich sehr wild und laut. Eine exzellente komplexe Nase, facettenreich, dicht, zupackend und eine knackige Säurestruktur im Nachhall.

HIPPING

Ich weiß nicht genau ob die Lage oder die Winzer so gut sind… Vermutlich beides! Einzigartig, die Weine aus dieser Lage!

St. Antony eine saftige und säurebetonte Struktur, kühle und frische Aromatik, mit der Zeit entwickeln sich schöne würzige und nussige Aromen. Sehr klare Textur, hohe Komplexität und sehr kompakt. Starkes Säuregerüst am Gaumen, erfrischend, sehr präzise, bietet viel Stoff an und ist zielgenau im Nachhall. Gunderloch sehr klare Struktur, spaßig, zupackend und deutlich auf der fruchtigen Seite. Physalis, Marille, gelbe saftige Birne, etwas Guave und Nektarine. Am Gaumen sehr schlank und zart, messerscharfe Säure die aber sehr gut ausbalanciert und sehr gründlich ist. Kühling-Gillot sehr karg und griffig, schlanke aber sehr feste Körperstruktur, straff, leichte Hefesüße am Gaumen und hervorragende Phenolik. Schätzel mächtige Nase, sehr animierend, beeindrucken und facettenreich. Zupackend am Gaumen, herb, ehrlich und akribisch, puristisch und beachtlich langer Abgang.

Ölberg

Schätzel gut strukturiert, athletischer Körperbau, starke Säurestruktur, gelbfruchtig, etwas wild und griffig im Abgang. Kühling-Gillot dagegen ist feiner und klarer, ausbalanciert und hat eine tolle Säure, bekömmlich, sehr kühl in der Aromatik, elegant und schlank.

Scharlachberg

Drei Weine aus der Lage Scharlachberg im Glas. Der Kruger-Rumpf scheint der feinere zu sein, gute Struktur, präzise und saftig. Wagner-Stempel dagegen karg, herb, tolle Phenolik, süße Fruchtaromen und etwas floral im Abgang. Bischel anregend und frisch, hell, straight in seiner Struktur, etwas cremig am Gaumen, spannend und filigran.

Orbel

Mit dem Hipping zusammen, ist dieser Wein der vielversprechendste von St. Antony auf der GG-Vorpremiere. Bereits in der ersten Nase präsentiert er sich komplex und vielversprechend. Kühle und säurebetonte Aromen, eine unglaubliche Frische, geradlinig und rassig. Am Gaumen stramme Säurestruktur, Zitrusfrüchte, etwas floral und rauchig, Biss, Grip, leichte Gerbstoffe, tief und lang im Abgang. Trotz der hohen Komplexität sehr zugänglich. Der Wein macht von Sekunde zu Sekunde mehr Spaß!  

TAFELSTEIN von Brüder Dr. Becker hat eine sehr feine und saubere Aromenstruktur, frisch, auffallend schöne und schlanke Textur. LECKERBERG von Winter sehr saftig und gut strukturiert. Etwas rauchig und rotfruchtig, antreibend, fester und straffer Abgang, puristisch und viel Trinkspaß. FRAUENBERG von Battenfeld Spanier auch hier eine sehr animierende und laute Nase, Präsentation von frischem Orangen- und Limettenaroma, etwas Zitronenkuchen, reife Pfirsiche und leicht kräutrig. Feine Säurestruktur, aussagekräftig, charmant und viel Trinkfluss. AULERDE | K. F. Groebe ehrlich springt der Wein aus dem Glas, beachtlich komplexe Aromenstruktur von Kernobst bis zu reifen Zitrusfrüchten, schöner Fruchtcocktail, phenolische Säure, spannend und rassig. KIRCHSPIEL | K. F. Groebe erste Nase und ich bin geflasht! Ist das ein geiles Zeug! Nicht wirklich laut, aber sehr offen und direkt, Frucht, Würze, Nuss, Rauch! Alle möglichen Aromen sind hier dabei. Sehr klar und komplex in seiner Struktur, sehr kernig, zupackend, griffig und tolle Strahlkraft. Wittmann sprengt wieder die Skala mit seiner Qualität! Konzentration, Vielfalt, Grip, hinten raus tolle Phenolik, die Säure schön knackig und sehr animierend, toller Trinkfluss und lebhaft im Abgang.

Pfalz | Riesling | 2018

SCHWARZER HERRGOTT | Philipp Kuhn sehr schöne Fruchtaromen, fein in der Gesamtstruktur, gut auslanciert, griffig und schlank. STEINBUCKEL | Knipser vielschichtig in der Nase, sehr schöne rauchige und würzige Aromen, spürbare Phenole, Tief, sehr saftig am Gaumen gut strukturiert und finessenreich. HERRENBERG | Fitz-Ritter frisch und würzig duftet der Wein aus dem Glas, zupackend, rassig und fülliger im Abgang. HERRENBERG | Pfeffingen - Fuhrmann-Eymael ich mag diesen Wein sehr. Er duftet sehr fein und ausbalanciert, spaßig, seidig, eindrucksvoll und mit viel Trinkfluss. PECHSTEIN | Acham-Magin eine tolle Saftigkeit in Kombination mit sehr schöner Phenolik, frische Säure, Zug und Grip. Geh. Rat Dr. von Bassermann-Jordan sehr stürmisch, wild und zupackend. Unglaublich tolle Frische am Gaumen, laut an der Aromatik, anregend, tief und extraktreich. Georg Mosbacher dagegen ist präziser, geradliniger, sehr fein, gut ausbalancierte Säurestruktur und filigran.

JESUITENGARTEN | Geh. Rat Dr. von Bassermann-Jordan sehr präzise, fast schon akribische Struktur, animierend, saftig in der Nase und am Gaumen, scharfe aber geschliffene Säure, auch hier eine tolle Phenolik und ein fruchtiger Abgang. IDIG | A. Christmann fruchtbetont in der Nase, mit der Zeit entwickelt und öffnet sich die Nase, schöne Rauch- und Pfefferaromen kommen hinzu. Ein komplexer und vielschichtiger Körperaufbau, eine sehr feine Säurestruktur, super saftig und leicht cremig am Abgang. KALMIT | Kranz sehr animierend und zart, schöne Zitrus- und gelbe Früchte, etwas rauchig und kreidig-karg am Gaumen, sehr klar und zielfokussiert. Saftige und gut ausbalancierte Säure, spürbare aber weiche Phenole am Abgang, mit viel Tiefe und Grip. IM SONNENSCHEIN | Ökonomierat Rebholz eine verflochtene und rassige Nase, herzhaft, laut und mitreißend. Vielschichtige Aromenstruktur. Sehr geschmackvolle Säure und Gerbstoffe, lang und fein fruchtig im Abgang.

Riesling aus 2017

MARIENBUG | "Falkenlay Terrassen" Clemens Busch wahnsinnig knackige aber saftige Säurestruktur, tropische und süße Fruchtaromen, karg, schön trocken aber eine feine Fruchtsüße, Zug und weiche Gerbstoffstruktur. JOSEPHSHÖFER | Reichsgraf von Kesselstatt würzig und rauchig, hinten raus schön fruchtig. Gut strukturiert, charmant und ein wunderschöner Trinkfluss. HASSEL | Barth der Wein wirkt sehr klar und gut strukturiert, komplex und spannend, kühle Aromatik, eine tolle Meeresbrise in der Nase, fein-fruchtig, eine tolle Saftigkeit am Gaumen, mit viel Grip, aussagekräftig, lebhaft und lang im Abgang. DOOSBERG | Peter Jakob Kühn eine tolle, helle Frucht-Aromatik, kräutrig und floral, komplex (fast schon kompliziert), aber sehr gut strukturiert, sehr feine, stramme Säurestruktur und spaßig im Abgang. GREIFENBERG | Schloss Vollrads auch hier eine tolle Fruchtigkeit, leicht pfeffrig und hinten raus nussig. Am Gaumen zeigt der Wein tollen Schmelz, Geschmeidigkeit, gründliche, frische Säurestruktur und langer Abgang. BERG ROTTLAND | Leitz in der ersten Nase schön rauchig und würzig, begleitet von sauren und gelben Fruchtaromen. Sehr offen und direkt, hat Grip, muskulöser Körperaufbau, aber keine breiten Schultern, sehr fein, athletisch, leichte Cremigkeit im Abgang und eine Säurestruktur die einfach nur Spaß macht. BURGBERG | Schlossgut Diel hat eine unglaublich feine und gut ausbalancierte Struktur, mild, aber ein frisches Säuregerüst, etwas herb und sehr saftig am Gaumen, griffig und eine klare Linie im Abgang. BASTEI | Hermannsberg eine laute, fast schon schreiende Vielschichtigkeit, facettenreich, schön cremig am Gaumen und eine tolle Saftigkeit. REITERPFAD-HOFSTÜCK | Reichsrat von Buhl eine tolle Heftigkeit und Fruchtigkeit in der Nase. Laut und komplex, enorm vielfältig und sehr zugänglich. Tolle Reife, stramme Säure, schön cremig und hefig am Gaumen, extraktreich, eine tolle Tiefe und Vielfalt am Gaumen. Der Wein schmeckt unendlich lang. JULIUS-ECHTER-BERG | Hans Wirsching der Wein beginnt mit einer tollen Würze und fügt noch eine großartige Frucht hinzu. Ausbalanciert und säurebetont am Gaumen, lebendig, gründlich und lang im Abgang. LÄMMLER | Rainer Schnaitmann die Reife tut dem Wein sehr gut! Feine Fülle, etwas rund mit einem knackigen Säuregerüst, Zug und Kraft, präzise am Abgang und schön griffig.

Fazit:

Die Weine aus dem Jahrgang 2018 hatten viele Höhen und Tiefen. Dafür, dass es so heiß war, fehlte es den Weinen definitiv nicht an Säure! Auch wenn bei einigen Weinen die Säure doch etwas grün war, was vermutlich mit einem zu frühen Lesezeitpunkt zu tun hat, waren doch bei den meisten Weinen die aromatische bzw. physiologische Reife mit einer knackigen Säurestruktur festzustellen.

Die Nahe und der Rheingau stellten sich bei den angestellten Weinen weit nach vorne! Die Qualität, Schlankheit, die frische Säurestruktur und Tiefe waren beachtlich. Die Nahe-Weingüter Dönnhof und Hermannsberg präsentierten sich 1A. Barth und Josef Spreitzer aus dem Rheingau sind definitiv die Aufsteiger, die immer weiter nach oben schauen und sich von Jahr zu Jahr immer mehr verbessern! Der Rote Hang aus Rheinhessen ist und bleibt einzigartig. Die Weingüter die hier Weinberge bewirtschaften bringen ohne Ausnahme große Weine in die Flaschen. Gunderloch macht dieses Jahr einen großen Sprung nach vorne und zeigt das große Potenzial des Roten Hangs sowie natürlich sein Können als Winzer. St. Antony scheint eine neue Stilistik annehmen zu wollen. Der neue Winzer (und Geschäftsführer) Dirk Würtz hat dieses Jahr seinen ersten Jahrgang präsentiert. Die Weine waren alle durchweg unterschiedlich aber qualitativ 1. Liga. Bin gespannt wie weit die Stilistik sich noch ändern wird. Die Pfalz bleibt klassisch, aber sehr hochwertig, vor allem die Deidesheimer Weingüter. Bassermann-Jordan sticht qualitativ aus der Reihe heraus und präsentiert sehr präzise, tiefe und kühl-aromatische Weine. Mosel darf ruhig mutiger und ein paar Gramm trockener werden (Saar ausgenommen)! Hier glänzt das Weingut Nik-Weis stark. Sehr charaktervolle, karge, saftig-fruchtige Weine, komplex und mit Vielschichtigkeit gesegnet. Baden und Württemberg stecken die Hitze vom letzten Jahr sehr gut weg und bringen, vergleichsweise mit anderen Anbaugebieten, schlanke und kühle Weine hervor, obwohl sie zu den wärmeren Regionen gehören. Aldinger und Dautel aus Württemberg zeigen, dass sie mit der Hitze am besten umgehen können und Franz Keller aus Baden zeigt wie eine Kombination aus Kraft und Eleganz geht! Die Franken-Weingüter und ihre Silvaner werden stetig besser. Doch nicht nur die Silvaner, sondern auch die Rieslinge, oder vor allem die Rieslinge, sind Spitze! Die Rieslinge von Horst Sauer und Zur Schwane aus der Lage Am Lumpen 1655 gehören zweifellos zu den besten Deutschlands. Mittelrhein wird leider oft vernachlässigt, aber die Winzer an diesem Steillagen-Anbaugebiet bringen auch große Weine hervor. Ratzenberger und Lanius-Knab stehen vorne und bringen individuelle aber hervorragende Weine in die Flaschen.

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