Von Machos, Eifersucht und Liebe

Ich gebe es zu. Als Jugendlicher habe ich manchmal unweit des einstigen Hauses meiner Großeltern Blumen im Park geklaut und auf das Grab von Giacomo Casanova gelegt. Der verbrachte seine letzten Jahre dort in einem böhmischen Schloss. Mich hat sein Leben fasziniert.

Später amüsierte ich mich bei einem Pressetermin über Supermacho Rudi Assauer und seine deftigen Sprüche, die mir jüngst wieder bei der für mich absurden Veranstaltung Frauen-Fußball-WM einfielen. Bin ich deshalb auch ein Macho?

Vielleicht frage ich demnächst mal Judith Luig. Die Journalistin hat gerade ein Buch zum Thema verfasst: Breitbeiner - Warum wir Machos trotzdem mögen. Sie schreibt darin viel über sich und mir fiel dabei der Film Notting Hill ein. Darin sagt Julia Roberts zu Hugh Grant: "Ich bin auch nur ein Mädchen, dass vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben."

Roberts ist bekanntlich die Alpha-Frau in dem Film. Ähnlich wohl wie die Autorin. Nun gibt es ja das Klischee, dass es Frauen dieses Typus schwer haben, einen Mann zu finden, weil wir (Männer) uns fürchten. So wie Judith Luig indes schreibt (ich habe mich beim Lesen lange nicht mehr so amüsiert), muss sie sich wohl keine Sorgen machen. Das macht mich eifersüchtig.

"Vielleicht ist nur der Begriff Macho aus der Mode gekommen, nicht aber der Lebensentwurf", schreibt die preisgekrönte Autorin. Mir geht durch den Kopf ob sie wohl Hemden bügeln und kochen kann?

Ich würde sie gern fragen. Mal schauen, ob sie mich anruft?!

Euer Honza