Weihnachtsmärkte in Thüringen

Der Erfurter Weihnachtsmarkt mit der traumhaften Kulisse von Mariendom und Severikirche ist zweifellos die Attraktion in Thüringen und Touristenmagnet für Hunderttausende. Er rangiert bundesweit unter den Top 10. Etwas ruhiger geht es dagegen bei den meisten der fast 100 Weihnachtsmärkten im Freistaat zu.

Ohne große Zeremonie startet der erste Weihnachtsmarkt der Saison in Eisenach. «Wir beginnen traditionell immer am Montag nach Totensonntag», sagt Organisator Henry Arzig von der Berliner Catering Company. Jena bietet als Attraktion Riesenstollen und die Wartburg bei Eisenach einen mittelalterlichen Markt.

Der größte Markt des Freistaates hat aber noch weitere Rekorde zu vermelden: Den höchsten Weihnachtsbaum in Thüringen mit einer Höhe von 26 Meter - eine Rotfichte. Mit mehr als 200 Ständen hat er zudem das größte Angebot. «Besucher freuen sich besonders über die schöne Kulisse von Dom und St. Severi», sagt Mandy Neumann von Thüringer Tourismusgesellschaft. Für Kinder besonders interessant, die Märchenfiguren im «Märchenwald». In der Ökobackstube vom Verein Ökoherz können sie mitbacken.

Wer als Schaulustiger die Thüringer Weihnachtsrekorde jagen möchte, wird viel unterwegs sein. Denn in Arnstadt lächelt der größte Lebkuchenmann Thüringens und in Meiningen öffnet sich ab dem 1. Dezember jeden Tag ein Türchen des größten Adventskalenders Thüringens. In Saalfeld schaut der größte aufblasbare Weihnachtsmann auf seine Gäste.

Fabelhafter Adventszauber herrscht auf dem Gera Märchenmarkt. Dort sind Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm zu sehen. Nordhausen begrüßt seine Besucher mit Deutschlands größtem handgeschmiedeten Schwibbogen. In der Südharzstadt werden Kinder ein eigenes Café betreiben. «Die Einnahmen, die sie dort erzielen, werden für einen guten Zweck gespendet», sagt Birgit Adam von der Stadtinformation.

Bekannt ist der Weimarer Weihnachtsmarkt vor allem, weil in der Kulturstadt 1815 der Hofbuchhändler Wilhelm Hoffmann den ersten Weihnachtsbaum in Thüringen öffentlich aufstellen ließ. «Hoffmann ließ ihn errichten, um damit Kinder zu erfreuen, deren Eltern sich keinen Baum leisten konnten», berichtet Uta Kühne von der Weimarer Tourismus GmbH.

Wer in Weimar das Besondere sucht, könnte auf dem Weihnachtsmarkt im Deutschen Bienenmuseum fündig werden. «Wir legen besonderen Wert darauf, Handwerker zu locken, die ihr Handwerk zeigen», sagt Claudia Remus vom Bienenmuseum. Besucher haben allerdings nur am zweiten Adventswochenende Gelegenheit dazu.

Jena rühmt sich damit, auf dem ältesten Weihnachtsmarkt Thüringens seinen Besuchern ein Stück des größten Thüringer Stollens anbieten zu können. Vier Meter ist er groß, wird aber neben der mit 15 Meter höchsten Weihnachtspyramide im Freistaat eher klein erscheinen.

«Eine besondere Attraktion ist in diesem Jahr der mittelalterliche Weihnachtsmarkt», berichtet Karin Wittig von Jenakultur. Er ist vom 2. bis 11. Dezember Teil des Weihnachtsmarktes. Mehr Stollen gibt es auf dem Suhler Chrisamelmarkt, der nach dem dortigen Weihnachtsgebäck benannt ist.

Wer gern in mittelalterlicher und historischer Kulisse die Adventszeit begeht, kann dies an allen Adventswochenenden auf der Eisenacher Wartburg tun. Der Markt dort ist zwar mit rund 40000 Besuchern längst kein Geheimtipp mehr. «Es locken Kerzenzieher, Glasbläser, Seifensieder und Zinngießer mit ihren Waren. Dazu treiben Spielmänner, Gaukler und Puppenspieler ihr Unwesen», sagt Kerstin Böttger von der Wartburg-Stiftung.

Weitere Weihnachtsfeste gibt es auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, der Ordensburg Liebstedt oder auf Schloss Kochberg in Großkochberg. dpa