Wein der Wachau F.X. Pichler verlässt Vinea

Vinea Wachau gibt bekannt, dass das Weingut FX Pichler mit sofortiger Wirkung aus dem Gebietsschutzverband Vinea Wachau Nobilis Districtus austritt.

Seit Vereinsgründung im Jahr 1983 hat das Weingut FX Pichler wesentlich zum Image des Weinbaugebiets Wachau und des Vereins Vinea Wachau beigetragen. Franz Xaver Pichler war über viele Jahre im Vorstand des Vereins tätig, ebenso sein Sohn und Nachfolger Lucas Pichler. Lucas Pichler hat bereits vor der abgelaufenen Funktionsperiode seine Vorstandsfunktion zurücklegt, nun folgte der Austritt aus dem Verein.
Als Gründe für diese Entscheidung werden unter anderem die strengen vereinsinternen Vorgaben angeführt, sowie das Beibehalten der weltbekannten, stilbeschreibenden Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd neben dem erst kürzlich eingeführten, dreistufigen DAC-Herkunftssystem.

Die Gemeinschaft der Vinea Wachau bedauert besonders, dass Lucas Pichler seine Erfahrungen nicht mehr bei der Etablierung eines Nachhaltigkeitskonzeptes für den Weinbau in der Welterberegion Wachau einbringen wird.

Auch wenn Lucas Pichler künftig nicht mehr Teil der Vinea-Familie ist, zeigt sich der Vorstand überzeugt, dass das Weingut auch weiterhin durch die hohe Qualität der Weine zum hervorragenden Ruf der Wachau beitragen wird.

F.X. Pichler verlässt die Vinea Wachau

Auf den Etiketten des international renommierten Weingutes werden ab dem Jahrgang 2020 die Vinea Wachau-Kategorien wie Federspiel oder Smaragd nicht mehr Verwendung finden. Es ist eine Entscheidung, die beide Generationen gemeinsam getroffen haben.

Mit dem Jahrgang 2020 tritt für die Weine der Wachau die neue DAC-Verordnung in Kraft, welche die Bezeichnung von Herkunftsweinen reglementiert. Für die Wachau ist nun eine dreistufige Kategorisierung in Gebiets-, Orts- und Riedenweine vorgesehen. Die wichtigsten Qualitätskriterien der Gebietsvereinigung Vinea Wachau (etwa verpflichtende Handlese und Verbot der Mostanreicherung) wurden in die DAC-Verordnung übernommen. „Wir sind mit der DAC-Regelung insgesamt durchaus einverstanden, wenngleich wir es bedauern, dass Traditionssorten wie Gelber Muskateller oder Neuburger keine Lagenbezeichnungen mehr tragen dürfen, sondern nur als Gebiets- oder Ortswein ohne Lage gefüllt werden dürfen“, erklärt Lucas Pichler.

Wesentlicher aber ist für Pichler, dass es nun zu einer Doppelgleisigkeit kommt, da die DAC-Regelungen vollständig auf Herkunftsvermarktung abzielen, während die Vinea-Regelungen auf Zucker-Gradationen basieren. „Die Einführung der DAC-Verordnung wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, die Vinea-Regelungen zu novellieren – etwa eine Limitierung der Bezeichnung Smaragd auf die besten Lagen oder die Abschaffung der Zuckerkategorien, die aufgrund des Klimawandels ohnehin obsolet geworden sind“, so Pichler.

Da er den Vinea Vorstand von diesen Neuerungen nicht überzeugen konnte, legte Lucas Pichler bereits im Frühjahr seine Funktion im Vorstand der Vinea zurück und tritt mit heutigem Tag aus der Vereinigung aus. „Dies ist ein sehr schwieriger Schritt“ so Pichler, „denn meine Familie hat viele Jahre in der Vereinigung mitgearbeitet, wir haben dem 1983 geschaffenen System sehr viel zu verdanken und es verbinden uns sehr enge Freundschaften mit vielen der Mitglieder“.