Wein des Monats Domaine du Clos des Fées

Etwas mit den eigenen Händen schaffen, das war der Wunsch, der in Hervé Bizeul wuchs, während er als Sommelier in der französischen Sterne-Gastronomie arbeitete. Ihn faszinierten die Weine, die aus alten Reben gekeltert wurden. Seinem Instinkt folgend begann er, seine Leidenschaft für Wein im Roussillon auszuleben. Ohne Geld, dafür mit viel Hoffnung, kam er 1997 nach Vingrau und verliebte sich sofort in die Landschaft und das Terroir, kein Wunder an einem solch malerischen Ort. In der Ferne ragen nahezu senkrecht die blauen Felsen von Vingrau auf, durch die fast unablässig der Nordwind Tramontane fegt. In unmittelbarer Nähe glitzert am Fuß der Pyrenäen das Mittelmeer. Wenn sich die Feen zur Sonnenwende noch zum Tanz versammeln, dann bestimmt hier an diesem sonderbaren, geheimnisumwitterten Ort.

Hervé Bizeul übernahm die Weinberge von vielen alten Winzern. Die knorrigen, alten Reben wurden in mühevoller Arbeit von Generationen von Winzern noch per Hand gepflanzt. Stein für Stein wurde aus den Weingärten getragen und zu Trockenmauern aufgeschichtet, um die stellenweise eingeschlossene, kostbare, reine Tonerde zu nutzen. Selbst die ältesten Dorfbewohner versicherten, dass diese knorrigen Reben seit jeher als "alt" bekannt sind.

Direkt vom ersten Jahrgang an begeistern die Weine von Clos des Fées. Schon der erste Jahrgang, der in der Garage eines Freundes entstand, war bereits im darauffolgenden April ausverkauft. Die vielen Mühen und die großen Anstrengungen hatten sich gelohnt, und es war genug Geld da, um weiter zu machen. Die Garage wurde zu einer Minikellerei umgebaut. In den folgenden Jahren entwickelte sich ein rasant wachsendes Weingut. Die Presse wurde schnell aufmerksam und schon bald hat Clos des Fées einen Kultstatus erreicht.

In diesem Winkel des Agly-Tales stößt man auf eine außergewöhnliche geologische Vielfalt, die sonst nur noch im Elsass und auf Madagaskar zu finden ist. Das ist auch der Grund, warum heute über 100 verschiedene Parzellen zum Weingut gehören.

Domaine du Clos des Fées  - Les Vieilles Vignes Rouge 2014

Herkunft: Riversaltes/Roussillion; Rebe: Grenache, Lladoner Pelut, Carignan, Syrah; Restzucker: 0,5 Gramm. Tour de France - die kräutrige Eleganz aus Bourgogne, die Rubensdame aus Bordeaux und pure Frucht & filigrane Tannine aus Beaujolais. Im Glas - tief dunkles Rubinrot mit lila Reflexen.

Er lässt lange nachdenken, es ist nicht einfach, diesen Wein in eine konventionelle Schublade hineinzustecken. Eine rasante Entwicklung, mit jeder vergangenen Minute wird man von einem zum anderen Anbaugebiet katapultiert. Unbedingt eine halbe Stunde vor Genuss öffnen und karaffieren. Tut ihm sehr gut. Eigenständigkeit, Handarbeit und Liebe pur zur Natur.

Erste Nase - fruchtige Akzente, die an unreife Brombeeren, Amarenakirschen und Pflaumen erinnern, gepolstert mit kräutrigen Nuancen wie Salbei, Lorbeer, weißer Pfeffer. Das ganze ummantelt mit Lakritze, Kakao und etwas geräucherte Aubergine.

Zweite Nase - Harmonie pur, begleitet von zarten rauchigen Anflügen, die für einen sehr gekonnten Holzeinsatz sprechen, sowie subtile Kühlheit durch Mineralität.

Gaumen - die Erwartungen werden hier nicht erfüllt, wenn man an einen üppigen Kraftprotz aus Südfrankreich denkt. Eine unglaubliches Zusammenspiel und Harmonie zwischen Kräutern, Frucht, Tannine und Säure. Ein Wein, der jetzt schon wunderbar zu trinken ist oder auch in 5 sogar in zehn Jahren trinkreif. Eine Vielschichtigkeit, die zum Nachdenken anregt und voller Überraschungen ist. Sehr langer Abgang, mit feinkörniger Gerbsäure und Fruchtbestätigung. Der Wein ist auch 24 Stunden später genauso stabil, wie kurz nach dem Öffnen, ohne Anwendung von jeglichen Konservierungsmitteln und Methoden.

Auszeichnungen: Falstaff Deutschland: 94 Punkte (Jg. 2009), Robert Parker / The Wine Advocate: 94 Punkte (Jg. 2012)

Passend dazu:
Irisches Lammkarree, Aubergine, Tomate, Schalotten & Parmesan
oder
Linumer Hirschkalbsrücken, Rote Beete & Austernpilz
oder
geschmorte Ochsenbacken, Püree von Kidneybohnen & gelbe Beete

Preis: 29,30 Euro brutto EVP

Kontaktdaten:
Weinkontor Freund GmbH, Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen

Anton Stefanov, 0172-2021150, stefanov@weinkontor-freund.de, www.weinkontor-freund.de