Weingüter exportieren weniger Wein

Das Exportvolumen sank um 15 Prozent auf 766 000 Hektoliter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) in Oppenheim mitteilte. Das lag nach Ansicht von DWI-Geschäftsführerin Monika Reule aber in vielen Fällen einfach nur daran, dass es weniger Wein gab: «Aufgrund der um 23 Prozent verringerten Erntemenge des Vorjahres, konnten die Exportmärkte nicht im vollen Umgang mit unseren Weinen versorgt werden.»

Da von dem Rückgang in erster Linie Weine betroffen waren, für die zwischen 100 und 175 Euro pro Hektoliter bezahlt werden, sank der Umsatz unterdessen nur um zwei Prozent. Er betrug insgesamt 174 Millionen Euro. Wichtigster Exportmarkt bleiben weiterhin die USA mit 156 000 Hektolitern und einem Umsatz von 52 Millionen Euro.

Zweitwichtigster Abnehmer deutscher Weine sind die Briten mit 110 000 Hektolitern und 19 Millionen Euro Umsatz - obwohl der Export in das Königreich um 26 Prozent sank und damit nach Schweden mit 39 Prozent den zweitgrößten Einbruch erlitt.

Einen wahren Boom erlebten unterdessen die Ausfuhren nach China: Diese liegen zwar immer noch mit 20 000 Hektolitern auf einem niedrigen Niveau, stiegen aber um 76 Prozent. Das entspricht einem Umsatzplus von 87 Prozent. Das DWI geht nach eigener Darstellung davon aus, dass China bald der bedeutendste Weinmarkt Asiens ist. Die Entwicklung sei derart dynamisch, dass das DWI im kommenden Jahr seine Aktivitäten auf diesem Wachstumsmarkt ausbauen will.

Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem Riesling-Weine beworben wurden, soll künftig auch das Interesse an Weißburgunder und Silvaner geweckt werden. Dabei werde aber weiterhin an der Positionierung deutscher Weine als «Premium-Produkt» festgehalten, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher. dpa