Weingut Malvira mit Kinderlachen

Manchmal ärgert man sich richtig bei einer Weinprobe zu sein. So erging es mir dieser Tage in München. Aber nicht, dass ich falsch verstanden werde. Das will ich zu Beginn gleich klar stellen. Mein Ärger bezog sich auf den Ort. Das Limoni ist sicherlich ein sehr gutes Restaurant. Und wenn ich nur den Wein - zu dem kommen ich gleich - verkostet hätte und nur das exquisite Menü genossen hätte, wäre ich sicherlich selig mit dem Abend gewesen.

Aber irgendwann zeigte mir Winzer Massimo Damonte, woher der edle Rebensaft, den wir da im Glas hatten, stammte. Villa Tiboldi heißt der Stammsitz seines Weingutes Malvira. Inmitten der Piemonteser Hügel gelegen, umgeben von Weinbergen an den Arneis, Nebbiolo und Barbera gedeiht. Ich konnte mir das leichte Lüftchen vorstellen, das Grillen der Zikaden, die Abendsonne - während man auch der Terrasse sitzt, den Blick in die Weite schweifen lässt und dazu einen guten Wein genießt. Vielleicht noch mit einer Zigarre dazu. Aber allein dieser Gedanke ließ meinen Ärger wieder verfliegen. Zumal es ein Abend mit durchaus illustren Gästen war.

Damonte hatte zusammen mit seinem Vertriebspartner Martin Hartweg, der übrigens selbst Winzer ist und nur einige Minuten entfernt von Damonte ebenfalls im Piemont wohnt, nicht nur zur Verkostung ihrer Weine geladen. Der Erlös ging an die Stiftung Kinderlachen. Das lockte auch Klatschreporterlegende (ich mag dieses Wort Legende eigentlich nicht, aber in diesem Fall entspricht es zu 100 Prozent der Realität) Michael Graeter und Bunte-Gourmetberater Wolfgang Ritter an die gedeckte Tafel.

Nicht nur die etlichen Preise, die die Broschüre des Weingutes verzeichnet, begeisterten die Gäste. Vor allem die Aromen und die Charakter des Tropfens, der da aus verschiedenen Flaschen verkostet wurde. Mir hat es der weiße Roero Arneis besonders angetan. Doch leider - schon wieder fast etwas zum ärgern. In Deutschland sind die Weine vom Gut Malvira so gut wie nicht zu erhalten.

Außer eben jetzt Limoni in München. "Wir arbeiten daran", verriet mir Martin Hartweg. Die nächsten Verkostungen in Deutschland sind schon geplant. Demnächst in Kassel und Berlin. "Dort vermutlich in der Spielbank und im Restaurant Vau", sagt Hartweg. Übrigens liefert Damonte seinen Malvira exklusiv für die kommende Eishockey-WM in Slowenien.

Und noch eine Überraschung bot Hartweg an diesem frühlingshaften Münchner Abend: Mirabella Franciacorta. "Fast wie Champagner", lobte er das prickelnde Getränk. Und ich muss zugeben, dass sogar ich als ausgewiesener und ziemlich festgelegter Champagnerliebhaber überrascht war.

Bin dann mal wieder weg

Euer

Honza Klein