Weingut Vie di Romans in München Zu Gast beim Katzlmacher

Die "Osteria Katzlmacher" zählt zu den traditionsreichsten italienischen Restaurants in München. Dieses Jahr feiern der Geschäftsführer Giorgio Cherubini und sein Team 35 jähriges Bestehen. Der Name Katzlmacher leitet sich von norditalienischen Handwerkern ab, die bereits im 17. Jahrhundert über die Alpen marschierten und ihre handgeschnitzten Küchenutensilien, insbesondere Schöpflöffel, die sogenannten "Gatzl" (italienisch Cazzuola) verkauften. So wurde in Laufe der Jahre aus Gatzlmacher "Katzlmacher".

  

Das Restaurant im Herzen von München wird geschätzt für eine stets gleichbleibende gute Küche aus saisonalen Zutaten, bei der, angefangen vom Brot über Pasta bis hin zu den Desserts, alles "fatta a casa" ist. Außerdem schätzen Weinliebhaber die herausragende Weinkarte. Gerade auch deshalb wählte Farnetani das beliebte Restaurant um Gianfranco Gallo dort die Gelegenheit zu geben, über seine Weine zu sprechen, beziehungsweise seine Weine für sich sprechen zu lassen.

Signor Gallo führt das Weingut seit 1978 in der dritten Generation, und mit ihm hat die Kellerei eine konsequente und mutige Veränderung beim Rebenmanagement wie auch bei der Verarbeitung des Traubenmaterials erhalten. 1978 füllte er zum ersten Mal die Weine in Flaschen ab und führte das Weingut im Markt ein. 1982 startete er ein Renovierungsprogramm für die Rebflächen um hochwertige Qualitäten erzeugen zu können. 1989 wurde die neue Kellerei gebaut, die sich auf drei Ebenen erstreckt. 1990 entschied er sich ausschließlich auf die Produktion von lagenspezifischen Weinen und seit 1992 werden die Weine erst nach mindestens zwei Jahre nach der Lese auf den Markt gebracht.

Überraschend mag für Viele sein, dass sich das Friauler Weingut im Isonzo-Gebiet befindet und nicht im berühmten Collio oder Collio Orientale. Das Weinbaugebiet Isonzo liegt zwar in der Ebene, aber das Geheimnis, weshalb hier dennoch so exzellente Weine entstehen, ist der Boden, das Klima und natürlich der Mensch. Gianfranco Gallo hat viel Energie in die Erforschung der Bodenbeschaffenheit und des Mikroklimas investiert. Denn, für ihn ist es nicht nur wichtig das typische sensorische Profil einer Traubensorte herauszuarbeiten, sondern vor allem jene Duft- und Geschmacksnuancen, die aus dem Zusammenspiel zwischen Rebe und Ambiente entsteht. Das ist auch der Grund, weshalb auf allen Vie di Romans - Etiketten, neben der Rebsorte auch der jeweilige Ursprungsweinberg angegeben ist.

Bei den Ausbaumethoden ist für Gianfranco Gallo alles möglich, je nach Rebsorten und Jahrgang kommen mal kleines, mal großes Holzfass oder mal nur Stahltank zum Einsatz.

Für die Zukunft hat der passionierte Weinmacher mit seinen drei Kindern, die teilweise schon im Betrieb mitarbeiten, einen Pinot Nero im Auge, den er im nächsten Jahr auf den Markt bringen will. Bislang hat er in seinem Portfolio bei den Rotweinen lediglich einen Merlot, da seiner Meinung Cabernet Sauvignon keine optimalen Bedingungen in seinem Gebiet vorfindet. Pinot Nero ist für ihn die Königin der Rotweine und eine echte Herausforderung, die der sympathische Winzer liebt.

Beim Lauschen der Ausführungen von Gianfranco Gallo fühlte jeder Anwesende mit welcher Leidenschaft und Akribie dieser Winzer seine Weine produziert. Die anschließende Verkostung zu den delikaten Gerichten war ein Genusserlebnis das lange in Erinnerung bleibt.

Wir verkosteten einige Weine des derzeit aktuellen Jahrgangs 2016
- Chardonnay Ciampagnis 2016
- Flors di Uis 2016 (Malvasia Istriana 55 %, Tocai Friulano 11 % und Riesling Renano 34 %)
- Chardonnay Vie di Romans 2016
- Vieris Sauvignon 2016

Und zudem einige ältere Jahrgänge, die große Freude machten
- Piere Sauvignon 2015, die Lage Piere war der erste Cru-Wein des Weinguts.
- Dis Cumieries 2009, ein beeindruckender Malvasia in purezza, der, da war man sich ziemlich einig, auch ein perfekter Begleiter zu Austern wäre.
- Vieris Sauvignon von den Jahrgängen 2008 und 2009
- Chardonnay Vie di Romans 2008 - ein wahrlich grandioser Vertreter dieser Rebsorte.

Und zum Schluss gab es einen Sauvignon 1999 vom Weinberg Piere, der 33 m ü. d. M. liegt. Ein Sauvignon der mit seiner Intensität einen langen Eindruck hinterließ.

Eure Monika Kellermann